Balinger Gartenschau: Im Herbst 2020 sollen die ersten Bagger anrücken

Von Lydia Wania-Dreher

Am Mittwoch stellten das Büro Lohrer Hochrein und das Büro Planstatt Senner ihren aktuellen Stand der Planungen vor. Noch ist offen, ob der neue Weg an der Torbrücke wirklich kommt.

Balinger Gartenschau: Im Herbst 2020 sollen die ersten Bagger anrücken

So sieht derzeit die Balinger Gartenschau auf dem Papier aus.

Der Sommer in vier Jahren soll in Balingen ein ganz besonderer werden. Tausende von Gästen und Einheimischen sollen sich dann an der Gartenschau erfreuen.

Von den Vorbereitungen dazu ist in der Stadt noch nichts zu sehen. Doch sie laufen auf Hochtouren. Den Stand der Planungen und auch die aktuelle Kostenschätzungen präsentierten am Mittwochabend die beiden zuständigen Büros Lohrer Hochrein und Planstatt Senner in der Sitzung des Gartenschauausschusses.

Die Gartenschau soll rund 19,4 Millionen Euro kosten

Die Umgestaltung der sogenannten Kulturachse und Landschaftsachse Süd, die sich vom Wolfental bis zum Friedhof erstreckt, soll nach derzeitigen Schätzungen rund 11,8 Millionen Euro kosten.

Die sogenannte Landschaftsachse Nord, die vom Friedhof bis zur Stadtmühle reicht, soll für rund 7,6 Millionen Euro neu gemacht werden. Insgesamt belaufen sich die Kostenschätzungen für die Gartenschau derzeit auf insgesamt 19,4 Millionen Euro. Davon sollen rund 8,8 Millionen Euro über Zuschüsse finanziert werden. Vor rund zwei Jahren war man noch von 16,6 Millionen Euro an Gesamtkosten ausgegangen.

In der Sitzung am Mittwoch nannten die Räte gleich mehrere Punkte, an denen gespart werden könnte. „Die Neugestaltung der Brunnen vor der Stadthalle halte ich nicht für notwendig“, sagte Freie-Wähler-Stadtrat Werner Jessen. Auch FPD-Stadträtin Dr. Ingrid Helber sprach sich für den Erhalt der Brunnen aus. Dieser Punkt soll nun aus den Planungen herausgenommen werden.

Zudem entschieden sich die Räte gegen eine weitere Fußgängerbrücke über die Eyach auf Höhe des früheren Areals Hahn und Schneckenburger.

„Man muss sich auch von manch Wünschenswertem verabschieden und sich auf die Dinge konzentrieren, die machbar sind“, sagte Jessen. Er erklärte auch, dass die Kosten für den neuen Skaterpark nicht ausufern sollten, da nur ein kleiner Teil der Bevölkerung diesem Hobby nachgehe.

Der Hochwasserschutz soll besser werden

Kommen soll hingegen die neue Brücke bei der Bizerba-Arena, die rund 650.000 Euro kosten wird und eine Spannweite von 45 Metern hat. Auch das Regierungspräsidium möchte dafür Geld bereitstellen, weil sich der breitere Durchfluss bei Hochwasser positiv auswirkt. Der Hochwasserschutz soll mit den Umgestaltungen insgesamt besser werden, erklärte Kerstin Winandi vom Büro Planstatt Senner.

Künftig werden das Stadion und auch die Hindenburgstraße vor einem hundertjährigen Hochwasser sicher sein. Grund dafür ist die Aufweitung bei den heutigen Tennisplätzen. Die dort geplante großzügige Wiese soll bei Hochwasser überflutet werden. Zusätzlich wird es entlang der Hindenburgstraße auch Arbeiten am Damm geben.

Insgesamt soll die Eyach naturnaher gestaltet werden. Die beiden wichtigen Rückzugsgebiete der Vögel, das Wolfental und der Bereich bei der Stadtmühle, sollen möglichst unangetastet bleiben. Künftig sollen Eisvogel und Co. noch mehr Fressen und Freunde finden, so Planer Johann Senner.

Derzeit ist geplant, dass mit der Umgestaltung der Landschaftsachse Nord und dem dazugehörigen Aktivpark im Herbst 2020 begonnen wird. Im Frühjahr 2022 soll dann Bau-Fertigstellung sein, so dass die Bäume und Sträucher noch anwachsen können.

Ob der Neubau an der Torbrücke fertig wird, ist noch nicht sicher

Noch nicht klar ist, wie es zur Gartenschau zwischen dem früheren Rappenturm und dem Zollernschloss aussehen soll. Denn es steht noch nicht fest, ob der geplante Neubau der Volksbank Hohenzollern-Balingen auf dem Grundstück des früheren Spielwaren-Jetter bei der Torbrücke bis 2023 fertig wird. „Wir lassen uns überraschen, wie das Grundstück sein wird“, sagte Ursula Hochrein vom Büro Lohrer Hochrein in der Sitzung.

„Es wäre fatal, wenn es nicht fertig wird“, merkte Freie-Wähler-Stadtrat Wolfgang Hallabrin an. Oberbürgermeister Helmut Reitemann erklärte, dass man nun nochmal mit den Verantwortlichen sprechen möchte, um die Sache zu klären. Im Herbst würden dann die Räte erneut informiert werden.

Sollten die Baumaßnahmen beim früheren Spielwaren Jetter nicht abgeschlossen sein, könnte man eventuell den Viehmarktplatz mit in die Gartenschau einbeziehen, so Reitemann. Dieser ist bis jetzt nicht Bestandteil des Projekts.

Es könnte noch mehr von der Historie eingearbeitet werden

Dr. Ingrid Helber merkte zum Konzept für die Landschaftsachse Süd an, dass noch mehr von der Historie der Stadt eingearbeitet werden sollte. Als Beispiel nannte sie das frühere Schwefelbad oder den Wasserfall der Steinach, der früher zur Wasserversorgung von Balingen beitrug.

Am Dienstag, 23. Juli, wird der Gemeinderat abstimmen, ob der Vorentwurf für die Landschaftsachse Süd so bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden soll und ob die Planungen für die Landschaftsachse Nord so weitergeführt werden sollen.