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Balinger Feuerwehr stellt Bedarfsplan vor: Umkleiden für Frauen fehlen

Von Lydia Wania-Dreher

Der Balinger Kommandant Thomas Gührs stellte am Dienstagabend den Feuerwehrbedarfsplan vor. Gerade an den Gebäuden der einzelnen Abteilungen ist noch viel zu tun.

Das Drehleiterfahrzeug der Balinger Feuerwehr kommt Anfang Februar 2017 bei einem Brand am Balinger Gerbertor zum Einsatz.

Bei der Feuerwehr in Balingen ist eigentlich alles in Ordnung. Personell und fahrzeugtechnisch sind alle Abteilungen so ausgestattet, dass im Stadtgebiet die Einsatzbereitschaft gewährleistet ist.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird im Feuerwehrbedarfsplan festgehalten, was in den kommenden vier Jahren investiert werden soll.

Abteilungen sind für rechtzeitige Anfahrt notwendig

Feuerwehrkommandant Thomas Gührs erklärte am Dienstagabend in der Sitzung des Verwaltungsausschusses, warum an den zehn Abteilungen der Gesamtstadt festgehalten werden sollte.

Der Landesfeuerwehrverband und das Innenministerium geben vor, dass die erste Einheit der Feuerwehr spätestens zehn Minuten nach dem Notruf vor Ort sein sollte.

Allein für die Anfahrt im Privatauto zum Feuerwehrhaus und das Anziehen der Schutzkleidung benötige man fünf Minuten, erklärte Gührs.

Jede Minute zählt für den Bürger

Für die Anfahrt zur Einsatzstelle blieben nur noch fünf Minuten, so der Kommandant. In diesen fünf Minuten käme man rund 3,3 Kilometer weit. Gerade bei Bränden und der Gefahr von Rauchgasvergiftungen komme es sehr auf die Zeit an.

„Jede Minute bringt den Bürgern mehr Sicherheit“, sagte Thomas Gührs. Auch die Ortskenntnis sei von Vorteil. So wüssten die Feuerwehrleute in den kleinen Gemeinden oft, ob in dem brennenden Haus etwa eine bettlägerige Person lebe.

Hohe Beträge für Feuerwehr eingeplant

Um den aktuellen Standard aufrecht zu erhalten, muss weiter in die Ausrüstung investiert werden.

Mittelfristig sollen folgende Summen für die Feuerwehr ausgegeben werden: 965 000 Euro (2019), 725 000 Euro (2020), 797 000 Euro (2021), 795 000 Euro (2022) und 1 015 000 Euro (2023).

Für was das Geld genau verwendet wird, ist im Feuerwehrbedarfsplan festgehalten. Dieser soll am 30. April vom Gemeinderat verabschiedet werden.

Frommerner Abteilung bekommt Boot

Geplant ist zum Beispiel, dass die Abteilung Frommern ein Boot für den Schiefersee bekommt. Es soll bei der Wasser- und Eisrettung zum Einsatz kommen und wird vom Landkreis finanziell bezuschusst.

Auch ein entsprechendes Fahrzeug mit Zubehör soll bis 2020 gekauft werden.

Aber auch an einigen Feuerwehrhäusern muss in den kommenden Jahren etwas getan werden. Das Feuerwehrhaus der Abteilung Weilstetten ist laut Feuerwehrbedarfsplan nicht mehr funktionsgerecht.

In Weilstetten fehlen nicht nur Sanitärbereiche

So fehlen Umkleidemöglichkeiten und Sanitärbereiche für Damen sowie ein Funkraum, ein Raum für die Wachbereitschaft und ausreichend Lagerflächen.

„Es gibt schon konkrete Planungen“, erklärte Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Man wolle demnächst Gespräche mit allen Beteiligten führen.

Umkleiden fehlen in einigen Gebäuden

Auch die Unterbringung der Abteilung Zillhausen entspreche nicht mehr den Anforderungen. Innerhalb den Räume gibt es mehrere Ebenen. Dadurch bestehe eine erhöhte Unfallgefahr.

Zudem fehlen auch dort nach Geschlechtern getrennten Toilettenanlagen und ein Umkleideraum für Damen.

Die Damenumkleide wurde provisorisch in der Werkstatt untergebracht. Duschen sind keine vorhanden.

In Zillhausen sollte man über Neubau nachdenken

Das gesamte Gebäude, in dem sich auch die Ortschaftsverwaltung befindet, sei dringend sanierungsbedürftig, daher müsse man über einen Neubau nachdenken.

Auch in Streichen könnte das in Betracht kommen. Das vorhandene Feuerwehrhaus sei unzureichend und nicht funktionell. Es gibt keine Umkleiden.

Die Feuerwehrleute wechseln in der Fahrzeughalle ihre Kleidung. Auch hier gibt es keine nach Geschlechtern getrennten Sanitäranlagen und Duschen sind ebenfalls nicht vorhanden.