Balinger „Bonusspiel“: TSG geht als klarer Außenseiter ins Duell mit dem 1. FC Saarbrücken

Von Marcel Schlegel

Vier Spiele, vier Niederlagen – das nennt man dann wohl einen Fehlstart. Und wenn man in einer sportlich derart demoralisierenden Situation einen Gegner vermeiden möchte, dann doch den Toptitelanwärter.

Balinger „Bonusspiel“: TSG geht als klarer Außenseiter ins Duell mit dem 1. FC Saarbrücken

In Mainz ging die TSG Balingen erneut leer aus.

Eben dieser ist am Samstag (14 Uhr) allerdings bei den noch punkt- und sieglosen Regionalliga-Fußballern der TSG Balingen zu Gast.

Gegen den blendend aufgelegten 1. FC Saarbrücken, der seine bisherigen Spiele alle souverän gewann und zuletzt sensationell den Zweitligisten Jahn Regensburg aus dem DFB-Pokal schmiss (3:2), droht den Balingern nun die fünfte Niederlage der noch jungen Saison.

Schuon gibt sich optimistisch

In solch schwierigen Zeiten braucht eine Mannschaft ihren Anführer – bei der TSG heißt dieser Nils Schuon. Der Kapitän des Viertliga-Kellerkindes verweigert sich bewusst dem Bick auf die Tabelle, in der die Schwaben – neben Pirmasens und Aufsteiger Koblenz – nach bislang vier Spieltagen als eines von drei Teams ohne Zähler sind und an drittletzter Position geführt werden.

Schuon beschäftigt sich stattdessen mit den bisherigen Leistungen der Kreisstädter und diese gäben ihm durchaus Anlass zum Optimismus, sagt er. Sicher habe man sich den Saisonstart anders vorgestellt, gesteht Schuon. „Es hilft uns nun aber nicht weiter, die Köpfe hängen zu lassen. Wir haben schließlich noch 30 Spieltage vor der Brust“, sagt er. „Wir hatten in den vergangenen Spielen immer wieder gute Phasen, auf diesen müssen wir nun aufbauen.“

Niederlage trotz guter Leistung

Mut macht dem Mittelfeldspieler ausgerechnet die Leistung am Mittwoch, als die TSG bei der U 23 des 1. FSV Mainz 05 mit 0:1 verlor, obwohl sie sich insbesondere aufgrund ihrer sehr guten Leistung im zweiten Durchgang einen Punkt verdient gehabt hätte.

„Das war die bisher beste Saisonleistung von uns und auch eines unserer besten Auswärtsspiele in der Regionalliga überhaupt“, sagt Schuon, der seine Elf bisher noch nie mannschaftlich so geschlossen gesehen habe. Zahlreiche gute Chancen vergab die stark ersatzgeschwächte Truppe von Trainer Ralf Volkwein, die den Gegner gut 70 Minuten lang dominierte.

„Der Ball wollte einfach nicht ins Tor“, weiß Schuon. „In der ein oder anderen Aktion fehlt uns momentan nun auch noch das Quäntchen Glück, das wir in den vergangenen beiden Jahren hatten. Das müssen wir uns nun wieder hart erarbeiten.“

Gegner zum Siegen verdammt

Trotz der misslichen Lage, die TSG wartet noch immer auf den ersten Saisonpunkt, betrachtet der Kapitän die Heimpartie als „Bonusspiel“. Saarbrücken, das den Titel als Ziel ausgegeben hat, sei „zum Siegen verdammt“, so Schuon. „Das kann unsere Chance sein. Mit etwas Glück, das wir die vergangenen Wochen nicht hatten, werden wir etwas Zählbares mitnehmen“, so der 27-Jährige.

Doch was, wenn nicht – wenn es also die nächste Pleite hageln sollte? „Dann hoffen wir, dass bis zu den folgenden Spielen gegen Alzenau und Gießen unsere Verletzten wieder zurückkehren. Und dann blasen wir zur Aufholjagd!“