Balingen

Balingen fehlt es an Bauland: 250 Interessierte warten auf Flächen für ihr Eigenheim

23.05.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Balingen fehlt es an Bauland: 250 Interessierte warten auf Flächen für ihr Eigenheim

© Nicole Leukhardt

Noch ist es Wiese, bald soll neben der Balinger Hirschbergstraße das Baugebiet Stapfel mit Platz für 120 bis 140 Häuser entstehen.

Mehrere notwendige Änderungen im Flächennutzungsplan führten die Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses der Städte Balingen und Geislingen nach zwei Jahren wieder einmal zusammen. Bei der Sitzung in der Geislinger Schulmensa stellte Balingens oberster Stadtplaner die Veränderungen vor, die ohne Diskussion abgesegnet wurden.

Die Berichtigungen und Änderungen des Flächenutzungsplanes aus dem Jahr 2002, die am Mittwoch auf den Weg gebracht worden sind, betreffen durchweg die Stadt Balingen. Die Stadt Geislingen hat keine Wünsche für das Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Balingen-Geislingen angemeldet. Der Geislinger Gemeinderat hatte in seiner jüngsten Sitzung alle Änderungen durchgewunken.

Ein schwieriges Verfahren

Der derzeit wichtigste Bebauungsplan, den die Stadt aufstellen muss, betrifft das Gewann Firstäcker. Dort soll bekanntermaßen das neue Zentralklinikum gebaut werden. Der Balinger Gemeinderat hat den Aufstellungsbeschluss für das 9,9 Hektar große Areal zwischen Dürrwangen und Laufen im Juli 2018 gefasst. „Es ist ein sehr schwieriges Verfahren“, stellte Balingens Baudezernet Michael Wagner fest.

Schwierig deshalb, weil es Kollisionen mit dem Regionalplan, mit der Landwirtschaft und dem Naturschutz gebe. Bereits 1998 wurde „Firstäcker“ im Landschaftsplan der Verwaltungsgemeinschaft untersucht und schon damals die hohe Bedeutung für Natur- und Lanmdschaftsschutz festgestellt.

Aktuell würden die Natur- und Umweltbelange sowie der Artenschutzbestand ermittelt, so Wagner. Er zeigte sich zuversichtlich, dass einer Genehmigung nichts im Wege steht, sobald die Gutachen vorliegen. Nichtsdestotrotz werde das Verfahren bestimmt noch zwei Jahre dauern, betonte Wagner.

250 Häuslebauer auf Warteliste

In Balingen wird viel gebaut, dennoch fehlt es an geeigneten Flächen für Einfamilienhäusern. „Wir haben 250 Interessenten für Einfamilienhäuser“, teilte Wagner mit. Ein großes Baugebiet, das die Stadt so bald wir möglich in Angriff nehmen möchte, ist, wie schon berichtet, die Fläche entlang der Hirschbergstraße. Laut Wagner wird das zukünftige Baugebiet Stapfel den bereits erschlossenen Flächen in der Schlichte ähneln.

Nach Osten schieben

Im Flächennutzungsplan ist das Gebiet noch mit 7,6 Hektar dargestellt. Um mehr Platz zu gewinnen, ist eine Verlagerung nach Osten vorgesehen. Auch, weil das Gebiet nördlich eine steile Neigung aufweist. Die östliche, landwirtschaftliche Fläche soll planerisch in Wohnbaufläche umgewandelt werden. Durch die Änderung erhöht sich die Wohnbaufläche um rund 2,4 auf knapp zehn Hektar, auf denen 120 bis 140 Häuser gebaut werden können.

Drei zusätzliche Plätze

Die Gartenschau 2023 wirft bereits ihre Schatten voraus. Wie berichtet, wird die Tennisanlage der Balinger Tennisgemeinschaft (BTG) an der Eyach einem Aktivpark weichen. Die BTG und der TC Ostdorf wollen deshalb eine Kooperation eingehen. Voraussetzung für die Zusammenlegung ist die Erweiterung der Ostdorfer Anlage „Egelsee“. Auch in diesem Fall muss eine landwirtschaftliche Fläche umgewandelt werden. Wie Wagner mitteilte, sollen drei zusätzliche Plätze gebaut werden.

Neben diesen drei größeren, bedeutsamen Bebauungsplanänderungen haben die Auschussmitgliedern noch sieben sogenannte Berichtigungen durchgewunken, die Erweiterungen, Grünflächenausweisung, Gewerbe- und Wohnlandflächen in Balingen und Zillhausen betreffen.

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