Drei Monate hat Sascha Eisele für die TSG Balingen kein Spiel bestritten. Eine spät erkannte und zäh zu behandelnde Oberschenkel-Reizung hatte den 26-Jährigen außer Gefecht gesetzt. Nun wurde er erneut gestoppt.

Am Samstag, wenn die TSG um 14 Uhr beim Bahlinger SC zu Gast ist, wollte Eisele seine Rückkehr feiern. Die muss nun jedoch noch einmal verlegt werden. Am Mittwoch im Training knickte Eisele nämlich um – und muss jetzt mit einer Außenband-Verletzung noch einmal zwei bis drei Wochen pausieren.

Der Bahlinger SC bietet zum Regionalliga-Spiel am Samstag um 14 Uhr gegen die TSG Balingen einen Livestream an.

Bitter für Eisele. „Drei Monate ohne Einsatz, da brennt man auf ein Spiel. Mir fehlt der Wettkampf schon sehr“, sagt der Verteidiger vor dem Balinger Auftritt am Kaiserstuhl. Zumal die Teamkollegen in Eiseles Zwangspause seit dem Re-Start im Dezember überaus ordentliche Winter-Auftritte hinlegten. „Da wünscht man sich natürlich, dabei zu sein.“ Nur liegt zwischen Wollen und Können ein entscheidender Unterschied. Für Eisele hieß dieser vor allem: Individualtraining. „Ich konnte im Aufbautraining eben lange Zeit nicht voll belasten und musste mich zurückhalten.“

Platz 8 – überraschend überragend

Mit nun 35 Punkten aus 23 Spielen steht die TSG Balingen auf Regionalliga-Rang 8. Anders gesagt: auf einer überraschend überragenden Platzierung. Wenngleich der Blick aufs Ranking, das durch zahlreiche Spielausfälle ohnehin wirr ist, etwas täuscht: Denn auf den ersten Abstiegsplatz weist die Braun-Elf – je nach Lesart – schon oder aber nur zehn Zähler Vorsprung auf. Schon, wenn man bedenkt, dass die TSG bis zum Corona-Abbruch der Saison 2019/20 nur elf Zähler in ebenfalls 23 Partien holte. Nur, zieht man in Betracht, dass noch knapp 20 Spieltage zu bestreiten sind, viele Verfolger durch Nachholpartien noch aufholen dürften und es statt sechs auch sieben Absteiger geben könnte. Dann nämlich, wenn aus der 3. Liga der ins Straucheln geratene 1. FC Kaiserslautern abrutschen sollte.

Zuletzt verlor die Braun-Elf gegen die U23 aus Mainz. Lesen Sie hier, wie das 2:5 zustande kam.

Ohnehin, und das steht auf der Nur-Seite, ist die Südweststaffel in diesem Jahr extrem ausgeglichen, das Balinger Zehn-Punkte-Polster könnte da schnell geschmolzen sein. „Wir hatten einen guten Lauf. Doch darauf kann auch genauso eine Abwärtsspirale folgen“, sagt denn auch Eisele, dessen Teamkollegen zuletzt mit 2:5 der U23 des 1. FSV Mainz 05 unterlegen sind. Diese Niederlage, im Zuge derer die Braun-Jungs zwischenzeitlich mit 0:5 zurücklagen, gelte es, aus den Köpfen zu bekommen.

Immer alles möglich

„Nichts ist auszuschließen in dieser Liga, alles ist möglich und es immer alles drin, auch in Bahlingen“, sagt Eisele, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und der sich diesbezüglich bald „mit den Verantwortlichen besprechen“ will. Zur Balinger Tabellensituation sagt er: „Wir sind auf einem guten Weg, dürfen aber nicht nachlassen.“

Der Bahlinger SC, dem nur zwei Plätze und zwei Punkte auf die TSG fehlen, darf übrigens als bester Beleg für die These gelten, dass in dieser Liga wirklich jeder der 22 Mannschaften die andere schlagen kann: Der BSC verlor zum Beispiel vor zwei Wochen gegen die Kickers Offenbach mit 1:6, welche die TSG vor einigen Wichen mit 1:0 bezwingen konnten. Vor Wochenfrist fegten die Bahlinger dann die Hoffenheimer U23 mit 4:0 vom Feld. Die hatte ihrerseits zuvor die Mainzer U23 mit 1:0 besiegt, gegen die die TSG letzten Samstag bekanntlich hoch verlor. Kurzum: Sportwetten-Affine dürften es in der Regionalliga Südwest nicht leicht haben.

Sascha Eisele verspricht Punkte

Die derzeitige Stärke des BSC-Amateure wird derweil an einer anderen Statistik deutlich: Vier der vergangenen zehn Partien gewann die von Dennis Bührer trainierte Elf, vier Mal teilte der defensivstarke Klub dabei die Punkte, nur zwei Spiele verloren die Südbadener. „Das ist eine super Mannschaft, die gut drauf ist“, sagt der aus Frommern stammende Sascha Eisele und erinnert an das Winter-Testspiel gegen Bahlingen, das die TSG mit 0:4 verlor, nachdem die Schwaben im Hinspiel noch mit 1:0 die Oberhand behalten hatte. So oder so – und trotz Zuschauerrolle – gilt für Eisele Woche für Woche: „Das wird ein knappes Duell und wir wollen Punkte mitnehmen.“

Lesen Sie mehr zum Thema:

• Funktionär Timo Schneider im Interview
• TSG erhält Finanzspritze aus der Bundesliga
• Teammanager Huss über den Wandel des Teams
• Urgestein und Rückhalt: Julian Hauser im Gespräch
• Keinem Verein bleiben die Spieler länger treu