Winterlingen

Bagger schaffen Platz für eine moderne Winterlinger Schullandschaft

30.08.2019

Von Gudrun Stoll

Bagger schaffen Platz für eine moderne Winterlinger Schullandschaft

© Gudrun Stoll

Das Schulgelände in der Wilhelmstraße ist eine einzige Baustelle und wird zur Wohlfühloase für Grundschüler umfunktioniert.

Winterlingens Schulen sind ganz bewegt: Die letzten Neuner sind hinaus ins Leben getreten,die Bagger schaffen Platz für eine moderne Grundschullandschaft.

Im Jahreslauf gibt es immer wieder Dinge, die man als ganz selbstverständlich ansieht. Dann gibt es natürlich die großen Aufreger. Nicht anders als im Leben von Privatleuten geht’s im Alltag einer Kommune zu.

Die Winterlinger haben in jüngster Zeit einige Großbaustellen und Umleitungen „ertragen“: Die L 415 zwischen dem Kernort und Harthausen wurde grundlegend gerichtet, die Fahrbahnsanierung auf der B 463 spülte eine ganze Lawine an überregionalem Verkehr in den Ort.

In den Schulen wird emsig gearbeitet

Emsige Geschäftigkeit herrscht derzeit in den Schulen. Die Handwerker haben die Ferien für umfangreiche Sanierungsarbeiten genutzt. Die Realschule hat sich in eine Baustelle verwandelt. Pult und Stühle sind zur Seite gerückt und mit schützender Folie abgedeckt. In den Klassenzimmern werden Durchbrüche für weitere Türen geschaffen.

Bis zum Jahresende hat die Gemeinde Zeit, um Brandschutzmaßnahmen umzusetzen. Der umfangreiche Umbau im Treppenhaus und der Bau zweier Ausgänge an der Nordseite summieren sich auf 500.000 Euro, die Gemeindeverwaltung kann Zuschüsse in Höhe von 227.000 Euro abrufen.

Im Moment ist es zwar noch Zukunftsmusik, aber auf die Liste der mittelfristig anzupackenden Projekte hat Winterlingens Bürgermeister Michael Maier auch den Schulhof der Realschule gerückt. Er ist nicht nur optisch, sondern auch in seiner Ausstattung aus der Zeit gefallen. Für das angrenzende Stadion ist ein Kunstrasensportplatz angedacht. Aber auch er trägt vorerst den Stempel „wünschenswert und vorgemerkt“.

Ein Hof zum Wohlfühlen

Nichts ist beständiger als der Wandel: Dieses Zitat wird dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschrieben. Auch er würde wohl von einer Zäsur sprechen, müsste er den Umbruch beschreiben, der sich in der Bildungslandschft der 6352 Einwohner zählenden Gemeinde vollzieht. Grundschule, Hauptschule (mit Werkrealschule), Realschule – dieser Dreiklang währte Jahrzehnte. Nun brechen neue Zeiten an. Die letzten Neuner wurden vor der Sommerpause verabschiedet, ab dem neuen Schuljahr beherbergt das Schulgelände in der Wilhelmstraße nur noch eine reine Grundschule.

Bevor die Schulglocke zur ersten Stunde läutet, startet die grundlegende Sanierung des Schulhofes, die sich wohl bis in den November hinziehen wird. Der Hof sei uneben, schadhaft und für Kinder im Grundschulalter nicht geeignet, hieß es in der Juni-Sitzung des Gemeinderates.

Auch am Gebäude nagt der Zahn der Zeit: im Wandelgang zeigen sich an den Stahlstützen Spuren von Zersetzung. Im Zuge der Umbauarbeiten werden auch schadhafte Stellen am quer über den Hof laufenden Abwasserkanal zwischen Schreiner- und Wilhelmstraße repariert, erfolgt der Austausch von Rohren in der Frischwasserleitung.

Grünes Klassenzimmer

Ein Pausenhof zum Wohlfühlen steht auf der Agenda. Hierfür werden Spielfelder angelegt und Spielgeräte zum Klettern und Balancieren angelegt, bekommen die Grundschüler einen Schulgarten samt Pflanzinsel und Biotop. Im Schulhof wird es künftig bei schönem Wetter auch möglich sein, Unterricht im Freien abzuhalten. Für das grüne Klassenzimmer, beschattet von Bäumen und angelegt als zweistufige Arena, wird der alte Betonbrunnen weichen.

Welche Spielgeräte letztendlich gekauft werden, entscheiden Gemeinde und Schule gemeinsam.

Die Treppe zur Wilhelmstraße wird abgetragen, was der Feuerwehr die Zufahrt aufs Gelände erleichtert. Das Beachvolleyballfeld erhält eine Rundumerneuerung. Da ein großer Teil des Schulhofs unterkellert ist, werden die alten Kohleschächte abgebrochen und eine neue Abdichtung eingebaut. Als Bürgermeister Michael Maier in der Junisitzung die Rechnung für das Gesamtpaket präsentierte, musste gar mancher Gemeinderat tief durchatmen.

Eine stattliche Summe

Rund 407.000 Euro wird die farbenfrohe Umgestaltung des Schulhofes samt den ergänzenden Baumaßnahmen kosten, davon sind 286.500 Euro gesichert. Bauamtsleiter Frank Maier geht davon aus, dass der Haushaltsansatz aufgrund des hohen Preisniveaus in der Baubranche wohl nicht ausreichen wird und die Gemeinde zur Finanzierung noch Gelder aus ihren liquiden Mitteln beisteuern muss.

Bagger schaffen Platz für eine moderne Winterlinger Schullandschaft

© Gudrun Stoll

In der Realschule werden Arbeiten zum verbesserten Brandschutz umgesetzt.

Der Schulhof der Realschule werde sicherlich nicht billiger, stellte der Bürgermeister die Räte auf weitere Investitionen ins Umfeld der Schulen ein.

Nicht allein der Rathauschef ist froh, dass die Polizei im Ort Präsenz zeigt. Dies soll auch noch lange so bleiben und aus diesem Grund macht Winterlingen eine Summe von rund 35.000 Euro für die Erneuerung von Fenstern und Heizung für den Polizeiposten in der Sigmaringer Straße 17 locker.

Das Erdgeschoss des Gebäudes hat die Gemeinde langfristig an die Polizei verpachtet. Die Kosten für sicherheitsrelevante Veränderungen im Gebäude werden von der Polizei übernommen.

Blick in die Statistik

Ein kurzer Blick sei gut zwei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres noch in die Statistik geworfen: Im abgelaufenen Schuljahr wurden in den vier Grundschulklassen im Kernort 156 Jungen und Mädchen unterrichtet, in Harthausen waren es 75 Grundschulkinder. Die Realschule haben ab Klasse fünf 268 Schüler besucht, darunter 105 auswärtige Schüler, vorwiegend aus Bitz und Straßberg.

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