Babyleiche in Frohnstetten: Neue Methode gibt Aufschluss über Aufenthaltsorte der Mutter

Von Pressemitteilung

Vor drei Jahren wurde in einem Waldstück bei Frohnstetten die Leiche eines neugeborenen Jungen gefunden. Eine heiße Spur gibt es bis heute noch nicht – aber immerhin einen neuen Ermittlungsansatz.

Babyleiche in Frohnstetten: Neue Methode gibt Aufschluss über Aufenthaltsorte der Mutter

In einem Waldstück bei Frohnstetten war die Leiche des Neugeborenen vor drei Jahren gefunden worden.

Am 3. September jährt sich der Todestag des Jungen, der in einem Waldstück auf der Gemarkung Frohnstetten tot aufgefunden worden war.

Das vom zuständigen Standesamt später auf den Namen „Joris“ getaufte und auf dem Friedhof in Stetten am kalten Markt beerdigte Kind war zuvor von der Kindsmutter lebend geboren und am Auffindeort zusammen mit einem Handtuch und einer Papiertüte abgelegt worden.

Suche nach der Mutter dauert an

Seither ist das Kriminalkommissariat Sigmaringen auf der Suche nach der nach wie vor unbekannten Frau.

Wie ein seinerzeit in Auftrag gegebenes toxikologisches Gutachten beim Säugling ergab, dürfte die Mutter während der Schwangerschaft Betäubungsmittel und Medikamente konsumiert und sich möglicherweise in der Drogenszene bewegt haben.

Neue Methode gibt Rückschlüsse auf Aufenthaltsorte während Schwangerschaft

Zwischenzeitlich liegen laut gemeinsamer Pressemitteilung der Hechinger Staatsanwaltschaft und des Ravensburger Polizeipräsidiums Erkenntnisse aus einer Isotopenanalyse, einer neuen Untersuchungsmethode der Universität Amsterdam, vor, welche anhand einer Auswertung von Gewebeproben des Kindes Aussagen zur mutmaßlichen geografischen Aufenthaltsregion der Kindsmutter trifft.

Demnach dürfte die Frau sich in den letzten Schwangerschaftsmonaten überwiegend in wärmeren, meeresnahen Klimaregionen (z. B. Frankreich, Belgien, Griechenland oder Spanien) aufgehalten haben, bevor sie nach Süddeutschland kam.

Mutter könnte in Osteuropa oder Skandinavien gelebt haben

Die Daten legen nahe, dass die Unbekannte sich einerseits während der Schwangerschaft nicht permanent in einer Region aufhielt und mutmaßlich auch nicht ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht hat. In jüngeren Jahren könnte sie auch in Osteuropa oder in Skandinavien gelebt haben.

Zur Klärung des Falls, der nach wie vor nicht abgeschlossen ist, bittet das Kriminalkommissariat Sigmaringen abermals um die Mithilfe der Bevölkerung.

Belohnung für Hinweise

Sollten zwischenzeitlich neue Informationen bekannt geworden sein, so können sich Hinweisgeber unter der Telefonnummer 07571/104-0 an die Ermittler wenden.

Von der Staatsanwaltschaft Hechingen ist weiterhin eine Belohnung in Höhe von 4.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung der Eltern oder eines Elternteils des Säuglings oder zur Ermittlung des oder der Täter führen.