Ofterdingen

B27-Ausbau: Keine realistische Chance für Tunnel in Ofterdingen

05.08.2021

von Pressemitteilung

B27-Ausbau: Keine realistische Chance für Tunnel in Ofterdingen

© Pascal Tonnemacher

Die B27 soll ausgebaut werden. (Symbolfoto)

Für die Ortsumgehung von Ofterdingen räumen die Experten des Regierungspräsidiums keine realistische Chancen für eine alternative Tunnel-Lösung ein. Das hat die Behörde mitgeteilt.

Es geht um den Ausbau der B27 zwischen Bodelshausen und Nehren. Für das Teilstück um Ofterdingen herum haben Kritiker der geplanten Trasse eine Tunnelvariante in der Ortsdurchfahrt von Ofterdingen ins Spiel gebracht.

Diese würde aus Sicht der Straßenbauexperten, wie es von Seiten des Regierungspräsidiums Tübingen heißt, „zu massiven und unverhältnismäßig großen Eingriffen in die privaten und städtebaulichen Belange führen.“ Eine große Zahl von bestehenden Wohn-, Gewerbe- und denkmalgeschützten Gebäuden müsste demnach abgebrochen werden.

Hochwasserrisiko zu groß

Hinzu kommt: Ein ins Gelände eingegrabener Tunnel würde ein erhöhtes Hochwasserrisiko für Ofterdingen mit sich bringen.

Darüber hinaus führten verkehrliche Gründe, höhere Lärm- und Luftschadstoffbelastungen, Eingriffe in den Grundwasserkörper und insbesondere die Mehrkosten von bis zu 70 Prozent im Bau sowie die dreifachen Betriebskosten zum Ausscheiden der Tunnelvarianten, so die Behörde.

Derzeit prüfen die Straßenbauabteilung und beauftragte Fachgutachter rund 500 Einwendungen gegen die Planungen zwischen Nehren und Bodelshausen.

Keine Rastanlagen zwischen Bodelshausen und Bad Sebastiansweiler

Was sich abzeichnet: Die geplanten beidseitigen Rastanlagen für Lkw und Pkw zwischen Bodelshausen und Bad Sebastiansweiler werden voraussichtlich nicht Bestandteil des Aus- und Neubaus der B27 bleiben. Die entsprechenden Teilprojekte werden aus dem laufenden Planfeststellungsverfahren herausgenommen, teilt das Regierungspräsidium mit.

Es sollen neue Standorte gesucht werden. Zur Kompensation hat das Verkehrsministerium die Regierungspräsidien Freiburg und Stuttgart gebeten, auf den vorhandenen B-27-Parkplätzen bei Rottweil und Aichtal WC-Anlagen einzurichten.

Hintergrund

Die B27 stellt die zentrale Nord-Süd-Verbindung in der Region dar. Sie führt vom Mittleren Neckarraum über Tübingen in den Zollernalbkreis. Bestandteil der vierstreifigen Ausbaukonzeption der B 27 von Stuttgart bis Balingen sind die noch fehlende Ortsumgehung Tübingen mit dem Schindhautunnel und der ausstehende vierstreifige Ausbau zwischen Bodelshausen und Nehren.

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