Handball

Außenseiter beim Auftakt: HBW Balingen-Weilstetten tritt am Donnerstag in Magdeburg an

21.08.2019

Von Marcus Arndt

Außenseiter beim Auftakt: HBW Balingen-Weilstetten tritt am Donnerstag in Magdeburg an

© Marco Wolf

Juan de la Pena reist mit dem HBW zu seinem Ex-Klub.

Die Rolle ist neu – und doch bekannt. Nach dem Wiederaufstieg kämpft das Team von Trainer Jens Bürkle um den Verbleib in Liga eins. Auf der Börde debütiert Filip Taleski. Der wechselte erst am Dienstag zum Aufsteiger.

Nach dem Titelgewinn in der zweiten Liga erhielt der HBW Balingen-Weilstetten im Erstrundenturnier um den DHB-Pokal einen ersten empfindlichen Dämpfer. Klar mit 28:36 unterlagen die Schwaben der HSG aus Wetzlar.

„Wir haben gesehen, dass ein ganz anderer Wind in der ersten Liga weht“, sagt Bürkle nach der Pleite gegen die Mittelhessen, „in der Vorbereitung hat uns das in dieser Deutlichkeit nur Göppingen aufgezeigt.“

„Harte Lehren“

Gegen die Lahnstädter deuteten die „Gallier“ Defizite in der Offensive an – und auch in der Abwehr bekam der Aufsteiger keinen Zugriff. „Mich haben schon ein paar Dinge geärgert“, räumt der 38-Jährige unumwunden ein, „wir können besser verteidigen.“

Die Angriffsleistung sei in Ordnung gewesen, meint der Sportwissenschaftler und fügt hinzu: „Es waren harte Lehren zum richtigen Zeitpunkt.“

Schoch wieder dabei

Akribisch arbeitete der HBW-Trainer die Niederlage auf, konnte wieder auf den abwehraffinen Rückraumallrounder Jona Schoch zurückgreifen. „Er ist weitestgehend wiederhergestellt“, verrät Bürkle, „und wird zum Auftakt dabei sein.“

Erstmals steht Neuzugang Taleski im Kader des Zweitliga-Meisters. Die Erwartungen in den jungen Mazedonier sind groß. Vor allem in der Nationalmannschaft habe Taleski sein außergewöhnliches Talent unter Beweis gestellt, sagt Bürkle, „er wird in unserer Mannschaft ein wichtiger Baustein sein und für die notwendige Torgefahr aus dem Rückraum sorgen, die uns bisher noch etwas gefehlt hat.“

Gegner mit hoher Qualität

Diese braucht der HBW am Mittwoch in Magdeburg (19 Uhr, GETEC Arena) – und in der Liga zu bestehen. „Ein Starensemble mit einer enorm hohen Qualität im Kader“, sagt Bürkle über die Bördeländer, welche sich in der Vorsaison an dritter Stelle im Endklassement einreihten.

Auch in dieser Runde wird der Ost-Klub hoch gehandelt. „Ob es ganz nach oben reicht, weiß ich nicht“, so der Balinger Kommandogeber weiter. Dieser erwartet eine eingespielte Mannschaft, „die den Anspruch hat, einen von drei Titeln zu holen.“ Mit Matthias Musche und Rückkehrer Tim Hornke spielen die beiden besten Torschützen der Saison 2018/19 für den ersten deutschen Champions League-Sieger.

Ambitionierte Magdeburger

Der SCM hat im Sommer seinen Kader verändert: Sechs Abgängen stehen ebenso viele Neuverpflichtungen gegenüber. „Ich bin ein Fan davon, sich hohe Ziele zu setzen“, erklärt SC-Trainer Bennet Wiegert, „aber man muss auch realistisch sein. Würde ich uns als Favorit sehen, würde ich das auch aussprechen. Soweit sehe ich uns allerdings noch nicht.“

Dennoch: Von zehn Minuspunkten, welche Meister SG Flensburg-Handewitt und Vize THW Kiel in der vergangenen Runde hatten, gingen sechs auf das Magdeburger Konto.

Der DHB-Pokalsieger von 2016 bringt eine unglaublich starke Defensive auf die Platte – mit viel Masse und Klasse. Da passen die Neuzugänge Erik Schmidt (Berlin) und Moritz Preuss (Gummersbach) ins System. Der Kreisläufer vom Altmeister zog sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu und fällt lange aus. Der Däne Michael Damgaard laborierte an einer Ellenbogenverletzung, hatte aber bereits in den finalen Tests der Grün-Roten wieder Einsatzzeiten.

„Er wird dabei sein“, sagt Bürkle abschließend. Der 38-Jährige fordert gegen die Power-Truppe von der Börde „mehr Verantwortung für den Ball“ und „ein ganz konsequentes Rückzugsverhalten“.

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