Dormettingen

Ausschreibung läuft: Auf der Suche nach einem Pächter für das Restaurant im Schiefererlebnis

11.07.2019

Von Daniel Seeburger

Ausschreibung läuft: Auf der Suche nach einem Pächter für das Restaurant im Schiefererlebnis

© Daniel Seeburger

Marketingbeauftragte Sandra Strähler, Bürgermeister Anton Müller und Geschäftsführer Karlheinz Scheiffele (von links) sind zuversichtlich, dass das Restaurant im Schiefererlebnis schon bald einen neuen Pächter finden wird.

Sabine Merkt-Meinarzt wird das Restaurant im Dormettinger Schiefererlebnis im Oktober schließen. In der Gemeindeverwaltung sind die Weichen für eine neue Verpachtung gestellt. Dafür hat man sich wichtige Helfer mit ins Boot geholt.

Am 13. Oktober wird Sabine Merkt-Meinarzt das Restaurant im Schiefererlebnis in Dormettingen zum letzten Mal öffnen. Anfang des Jahres hat sie die Obere Säge zwischen Schömberg und Ratshausen übernommen.

Spätestens im März 2020 geht‘s weiter

Doch die Tore des Dormettinger Restaurants werden nicht lange geschlossen bleiben. Spätestens im März 2020, vielleicht aber auch schon in diesem Herbst ist eine Wiedereröffnung geplant. Um einen neuen Pächter zu finden, ist die Gemeinde Dormettingen einen ungewöhnlichen Weg gegangen.

Bürgermeister Anton Müller ist voll des Lobes für die scheidende Gastwirtin. „Wir schauen auf eine gute Zeit zurück“, führte der Bürgermeister aus. Fünf Jahre lang hat Sabine Merkt-Meinarzt das Restaurant geleitet.

Es gibt schon Interessenten

Als bekannt wurde, dass sie in die Obere Säge wechsle, hätten schon früh Gastwirte angerufen, die Interesse an einer Pacht signalisierten. Und zwar ganz konkret. „Es gibt Leute, die haben Interesse, Pächter zu werden“, verrät Müller.

Bei der Gemeinde gab es allerdings noch keine Zusagen. „Wir haben uns zuvor sachkundig gemacht“, so Bürgermeister Müller. Der Gemeinderat hat den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, den Berufsverband der Gastronomen und Hoteliers, eingeschaltet.

Dehoga erstellte Expertise

Jürgen Wernscheid von der Dehoga hat das Restaurant im Schiefererlebnis genau unter die Lupe genommen, eine Expertise erarbeitet und eine sehr gute Prognose ausgestellt. Des Restaurant sei eine ausgesprochen ansprechende Lokalität mit passendem Umfeld. Positiv bewertete er auch den großen Biergarten, die Familienfreundlichkeit und die Barrierefreiheit. Nach der intensiven Studie von Wernscheids Expertise war sich der Gemeinderat sicher, dass man auf dem richtigen Weg ist. „Wir werden einen Pächter finden“, so Anton Müller.

Zauberwort „Eventdestination“

Im Dormettinger Gemeinderat habe man sich Gedanken über die weitere Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Gastronomen gemacht. Das Zauberwort sei „Eventdestination“, erklärte Müller. Gerade das Zusammenspiel von Veranstaltungen und Gastronomie solle in Zukunft intensiviert werden.

Am Samstag wird das Pachtobjekt in der Tageszeitung und in Fachpublikationen ausgeschrieben. Interessierte Gastwirte erhalten ein Exposé. Darin sei unter anderem vermerkt, dass das Restaurant Mitte März, pünktlich zum Start der Saison, öffnen soll. „Wenn jemand vorher beginnen will, spricht natürlich nichts dagegen“, so der Dormettinger Bürgermeister. Man habe hier zwar eine typische Sommerlokalität, aber auch über die Wintermonate könne geöffnet werden. Im aktuellen Fall sei es allerdings schwierig, weil die Möglichkeiten zur Akquise fehlten.

Die Qualität ist wichtig

„Wir wollen keinen Schnellschuss“, umriss Anton Müller das Ansinnen des Gemeinderats. Wichtig sei die Qualität, deshalb auch die ungewöhnliche Vorbereitung auf die Verpachtung. Ideal für Dormettingen wäre ein Pächter, der bereits Erfahrung mit Events hat. Denn zukünftig sollen noch mehr Veranstaltungen, die vom Pächter ausgehen, möglich sein.

Schließlich wählt der Gemeinderat den neuen Pächter aus. Die Marketingbeauftragte des Schiefererlebnisses, Sandra Strähler, und Geschäftsführer Karlheinz Scheiffele werden dem Gremium beratend zur Seite stehen.

Weiterhin Eintritt für Schiefererlebnis

Ein interessanter Nebenaspekt der Dehoga-Expertise: Die Gemeinde solle keinesfalls, wie immer wieder gefordert, auf das Eintrittsgeld ins Schiefererlebnis verzichten. „Das Gelände würde nicht mehr dasselbe bleiben, wenn es freigegeben wird“, führte Bürgermeister Müller aus. Die Wertigkeit würde sich verändern.

Immer noch eine Verlustgeschäft

Für die Gemeinde ist das Schiefererlebnis immer noch ein Verlustgeschäft. Rund 20.000 Euro legt man jährlich drauf. „Wir haben die schwarze Null noch nicht erreicht“, bestätigte der Dormettinger Bürgermeister. „Die Eintrittspreise sind ein Betrag für den Unterhalt der Einrichtung“, erklärte Sandra Strähler.

Sabine Merkt-Meinarzt schaut derweilen mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Zukunft. Die vergangenen Jahres seien eine sehr schöne Zeit gewesen. „Das ganze Ambiente hier hat sehr viel Charme“, sagte die Gastwirtin.

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