Wenn die Frommernerin Heike Bach von ihrer Musik erzählt, spürt man förmlich, dass es sich dabei um eine Herzensangelegenheit handelt. „Ich schreibe Songs, wenn mir etwas auf der Seele brennt oder mir eine Melodie in den Sinn kommt“, skizziert die leidenschaftliche Sängerin. „Manchmal sind es erst die Worte, manchmal die Musik - erst später fügt sich das dann zu einem Song zusammen.“

Spontane Eingebung

Auch die Idee für den Latin-Song „Viva el Canapé!“, der am Freitag erscheint, kam spontan zustande. „Eigentlich war ein ganz anderer Titel geplant“, räumt Bach ein. Eines Abends saß sie mit ihren Bandkollegen im Studio in Donauwörth; gemeinsam hörten sie bei einem Glas Wein alte bayrische Volkslieder. „Dabei sind wir über ein Lied gestolpert, das von einem alten Sofa handelt“, erinnerte sich die Sprachdozentin, „allerdings war es etwas altmodisch gehalten. Aus dem Spaß heraus haben wir dann gesagt, das könnten wir aufpeppen.“

Nach diesem Abend verging jedoch zunächst einige Zeit, ehe die erste Idee dann tatsächlich in die Tat umgesetzt wurde. „Eines Tages hat Dan Markx, der das Studio betreibt und an besagtem Abend auch dabei war, angerufen und gesagt, er hätte die passende Latin-Melodie zu dem Song. Daraufhin schrieb ich das Lied dazu. Es war also sehr spontan - aber so läuft das oft in der Musik.“

Spanisch liegt „Sugar“

„Viva el Canapé!“ handelt von einer Couch, die als Erbstück immer wieder von Mutter zu Tochter weitervererbt wird - und dabei stets zum Lieblingsobjekt der Frauen wird. Das liegt auch daran, dass die Couch auf wundersame Weise immer wieder in den Beginn der Liebesgeschichte der Frauen involviert ist. „Der Song ist in einer amüsanten Art gehalten“, betont Bach.

Wie es der Titel bereits vermuten lässt, singt die Frontfrau auf Spanisch. „Als Sprachdozentin und Übersetzerin liegen mir Spanisch und Englisch sehr am Herzen“, so Bach, „in diesen Sprachen lässt es sich für mich wunderbar texten.“

Weitere Projekte geplant

Im Herbst plant die Band einen weiteren Song - dann in englischer Sprache. „Ghost in my mind“ handelt von unruhigen Nächten, in denen man nicht zur Ruhe kommt. „Das Gefühl, nachts wach zu liegen, kennt wohl jeder“, ist sich die Songwriterin sicher. „So geht es in meinen Liedern eigentlich immer um alltägliche Themen, die mir auffallen. Entsprechend habe ich auch 20 bis 30 Titel in Vorbereitung.“

Als „Sugar and the Candyband“ waren Bach und Kollegen bereits bis vor wenigen Jahren erfolgreich unterwegs. „Es lag damals eher an äußeren Bedingungen, dass wir uns dazu entschieden haben, aufzuhören“, betont die Sängerin, „für Live-Bands ist es nicht mehr so leicht wie früher.“

Auf sämtlichen Streamingportalen verfügbar

Das Comeback als „Sugarvox“ bringt nun die Änderung, dass es sich dabei um eine reine Studioband handelt. Heike Bach, ihr Mann Jörg, der auch eine Schlagzeugschule in Balingen leitet, und der ehemalige Bandkollege und Saxofonist Dan Markx - inklusive Studio - rocken das Projekt gemeinsam.

Der erste Song in der neuen Zusammensetzung wurde nun an alle Rundfunkstationen gesandt. „Wir hoffen natürlich schon, dass er ins Programm aufgenommen wird“, ist Bach auf den Releasetag gespannt. „Wir wollen mit dem Lied in der aktuellen Zeit natürlich auch eine gute Stimmung verbreiten. Da haben wir mit Latin gute Karten. Ein kleiner Sommerhit wäre natürlich schön.“

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So langsam mach ich mich mal hübsch für Freitag! • It´s about time to pretty myself up for Friday, isn´t it? • ¡Es hora de ponerme guapa para el viernes!

Ein Beitrag geteilt von Sugar (@sugarvoxde) am Jun 30, 2020 um 2:10 PDT

Wenn das Lied ab Freitag auf sämtlichen Streamingportalen freigeschaltet wird, ist das zugehörige Video dann auch auf Youtube zu finden. „Das waren sehr lustige Eindrücke“, berichtet Bach vom Dreh. Die Frontfrau ist darin nicht nur als Sängerin zu sehen, sondern mimt auch ihre eigene Begleitband.

Innerhalb kürzester Zeit lernte „Sugar“ die Grundgriffe am Piano, Bass und Schlagzeug - dann wurde gedreht. „Es hat Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Letztlich war das Video aber an einem Tag im Kasten.“

Über Talentwettbewerb zum Schlagerstar

Für Bach ist das Show-Geschäft kein Neuland. Die Sängerin blickt auf eine beachtliche Karriere in der Schlagerbranche zurück. Angefangen hat alles im Jahr 1978, als Heike Bach (damals Strobel) mit 14 Jahren an einem Talentwettbewerb des Radios RTL Luxemburg teilnahm.

„Ein ZAK-Redakteur hat mich damals bei einer Schulveranstaltung singen hören“, erinnert sich Bach, „er hat dann immer wieder bei meinen Eltern angerufen und gemeint, ich solle zu der Talentshow gehen, die auch in Balingen Station machte. Er hat einfach nicht lockergelassen.“

Die Nachwuchssängerin trat letztlich an und überzeugte. Sie qualifizierte sich mit dem Song „One Night“ von Elvis für den Endausscheid in Luxemburg. „Die Sendung dort wurde angesagt von Frank Elstner“, berichtet „Sugar“, „zwar hab ich am Ende nicht gewonnen, aber ich war die Einzige, die einen Schallplattenvertrag bekommen hat.“

Mit 15 Jahren spielte sie unter anderem gemeinsam mit Peter Maffay, tourte durch das gesamte Bundesgebiet. Mit ihrer Single „Und die Sonne brach durch die Wolken“ landete sie im Jahr 1981 auf Platz eins der Deutschen Diskothekenhitparade.

Mit dem Abitur brach dann ein neuer Lebensabschnitt an. Das Studium und das Dasein als Schlagerstar ließen sich nicht vereinen. Die Musik ist aber bis heute das Lebenselixier von Bach - und die Karriere wird nun durch den ersten „Sugarvox“-Song um ein Kapitel reicher.