Aufwendigere Schlosserarbeiten verteuern die Restaurierung des Rosenfelder Zwingerturms

Von Rosalinde Conzelmann

Die Handwerker setzen bei der Restaurierung zum Endspurt an. Ende des Jahres soll das historische Wahrzeichen begehbar sein. Die Schlosserarbeiten, die nun aufwendiger ausgeführt werden, verteuern das Bauvorhaben. Um so mehr freut sich der Förderverein über die Finanzspritze des Fremdenverkehrsvereins.

Aufwendigere Schlosserarbeiten verteuern die Restaurierung des Rosenfelder Zwingerturms

Spendenübergabe vor dem Turm (von links): Dr. Hans Leidig, Wolfram Fischer und Walter Moser mit Barbara Heuschkel, Friedbert Morsch und Ruth Alf vom Fremdenverkehrsverein.

Es ist bei der Restaurierung des Zwingerturms wie bei derzeit nahezu jedem historischen Bauvorhaben: Es gibt Verzögerungen, weil die Auftragsbücher der Handwerker, in diesem Fall alles Spezialisten, randvoll sind.

Einweihung verschiebt sich

So ist es nichts mit der für Frühsommer geplanten Einweihung geworden. Was die „Bauherren“ des Vereines zur Förderung Rosenfelds aber nicht aus der Ruhe bringt, wie Vereinschef Walter Moser und sein Vize, Dr. Hans Leidig, am Dienstag unisono bestätigen.

Der Grund für die Verzögerung liegt zum einen daran, dass die Handwerker nicht so zur Stelle waren, wie geplant, weil sie weitere Baustellen hatten und sich so alles nach hinten verschoben hat.

Zum anderen werden die Schlosserarbeiten nun aufwendiger als ursprünglich vorgesehen.

Diese Änderung hat sich während der Bauphase ergeben und Architekt Alfons Bürk in Absprache mit dem Förderverein entschieden, dass diese Variante zwar teuer, aber besser ist. „Das Turminnere wird wertvoller erscheinen“, erläutert Walter Moser.

Es wird 20.000 Euro teurer

Der höhere Handwerkereinsatz schlägt sich auch in der Kalkulation nieder: Stand heute, wird sich die Restaurierung von 180.000 auf 200.000 Euro verteuern. Da kommt die Spende des Fremdenverkehrsvereines gerade recht.

Deren Mitglieder hatten noch unter dem alten Vorsitzenden Friedbert Morsch im Sommer beschlossen, dass sie ihren Bruderverein unterstützen wollen. Bruderverein deshalb, weil die Ziele beider Vereine – Kulturpflege und Heimatverbundenheit – identisch sind.

Fremdenverkehrsverein spendet 5000 Euro

Die Anregung für die Spende kam von Werner Halter. Und da die Kasse des Fremdenverkehrsvereines gut gefüllt ist, wandern nun 5000 Euro auf das Konto des Vereins zur Förderung Rosenfelds.

Eine schöne Geste, über die sich die Beschenkten sehr freuen. So kann ein Teil der Mehrkosten aufgefangen werden.

Eine Herzensangelegenheit

Die Restaurierung des Turms, der nachweislich einer sogenannten dendrologischen Probe im Jahr 1479 errichtet wurde, ist seit Jahren eines Herzensangelegenheit des Fördervereins und ist, wie berichtet, im Herbst 2018 mit der Außensanierung angelaufen.

Die Stadt steht hinter dem Vorhaben und steuert 130.000 Euro zur Finanzierung der Sanierungskosten bei; 35.000 Euro kommen von der Denkmalpflege und 20.000 Euro bringt der Förderverein auf.

Einzigartig im ganzen Kreis

Der ehrenamtliche Stadtarchivar Wolfram Fischer, der bei der Spendenübergabe dabei war, misst dem dem Turm eine wichtige Bedeutung für die Stadt bei. „So ein historisches Wahrzeichen findet man im ganzen Kreis nicht“, sagt er.

Zumal er nahezu im Original erhalten ist. Andere Gemeinden wären froh, sie hätten solch einen Schatz, sagt Fischer.

In vier Wochen begehbar

Nachdem die Außensanierung abgeschlossen ist, laufen die Innenarbeiten nun auf Hochtouren. Die Zimmerleute und der Schlosser werden die nächsten Wochen auf der Baustelle arbeiten. „Wir gehen davon aus, dass das Turminnere in vier Wochen begehbar ist“, sagt Dr. Leidig.

Die Einweihung soll dann ihm neuen Jahr groß gefeiert werden.