Handball

Auftakt im Oberhaus: Magdeburg schießt sich an die Spitze, Berlin kassiert bittere Pleite

26.08.2019

Von Marcus Arndt

Auftakt im Oberhaus: Magdeburg schießt sich an die Spitze, Berlin kassiert bittere Pleite

© Eibner

Der HBW ging in Magdeburg leer aus.

Die Niederlage des HBW Balingen-Weilstetten auf der Börde überraschte nicht – die Höhe schon. Nach starkem Start der Schwaben demontierte das Team von Trainer Bennet Wiegert den Zweitliga-Meister.

„Balingen-Weilstetten hat das am Anfang ganz gut gemacht und uns bestraft“, sagt der SCM-Kommandogeber, „aber wir sind ruhig geblieben und haben das Spiel Tor für Tor gedreht.“

Mit 3:0 führte der Außenseiter beim Champions League-Aspiranten, ehe dieser binnen 180 Sekunden egalisierte und nach elf Minuten erstmals knapp vorne lag (6:5). Auch in der Folge tat sich der Favorit schwer, konservierte aber den knappen Vorsprung (10:9/19.).

Gegner mit viel Qualität

„Die ersten 20 Minuten waren wirklich gut“, analysiert Jens Bürkle. Der „Gallier“-Anführer fügt hinzu: „Wir sind nach und nach an der Qualität des Gegners gescheitert. Jeder Schuss, welcher nicht mit aller Konsequenz kommt, geht bei einem Torhüter wie Jannick Green eben nicht rein. Und wir müssen deutlich besser im Eins-gegen-eins werden. Der größte Unterschied war das Tempo, sei es im Eins-gegen-eins, im Konter, beim Spielfluss oder beim Bestrafen der Fehler.“

Sukzessiv setzte sich Magdeburg weiter ab, machte es in der Schlussphase zweistellig (32:22/51.). „Wir sollten diesen Sieg nicht überbewerten“, meint Wiegert nach dem 38:26, „auch wenn die Euphorie jetzt noch mehr durch die Decke geht, sollten wir doch alle auf dem Boden bleiben. Aber ich möchte so lange wie möglich auf dieser Euphoriewelle bleiben und ich finde, man kann schlechter in die neue Saison starten.“

Sein schwäbischer Konterpart sah viele gute Phasen bei seinem Team, „aber das reicht eben nicht, um in Magdeburg zu gewinnen. Es war aber so, dass es Hoffnung für die Zukunft macht.“

Mitaufsteiger geht ebenfalls leer aus

Auch der Mitaufsteiger aus Nordhorn, der am Sonntag (13.30 Uhr) in der Balinger SparkassenArena aufläuft, blieb ohne zählbaren Erfolg. Die Grafschafter unterlagen zu Hause dem Bergischen HC mit 21:26.

„Es gibt ein paar Szenen, mit denen ich nicht zufrieden bin“, gesteht Geir Sveinsson ein. „Dabei kommen wir gut rein und spielen 20 Minuten in der ersten Halbzeit sehr gut, dominieren sogar“, blickt der Isländer, welcher erst vor Wochenfrist bei den Niedersachsen die Bültmann-Nachfolge antrat, auf die Phase zurück, als aus dem 1:6 ein 9:9 wurde, „dann machen wir aber zu viele technische Fehler, verwerfen zu viel.“

Starke Abwehrleistung des TBV

Auch die HSG Wetzlar zeigte nach dem souveränen Auftritt im DHB-Pokal zum Auftakt Defizite. „Wyszomirski hat gefühlt 35 freie Bälle gehalten, unsere Torhüter nur neun. Das war zu wenig“, bilanziert Wetzlars Übungsleiter Kai Wandschneider. Der 51-Jährige ergänzt: „Lemgo hat uns über eine bärenstarke Abwehr und die gute Torhüterleistung gepackt.“

Sein Konterpart Florian Kehrmann machte „eine unglaubliche Teamleistung“ beim 32:28-Erfolg aus. Herausgestochen hätten dabei die Torhüterleistung „und unsere Außen haben ordentlich gezündet“, so der Weltmeister von 2007 weiter.

Meister startet siegreich

Auch der erste Bundesliga-Sonntag hatte bereits einiges zu bieten: Meister SG Flensburg-Handewitt (24:19 in Kassel) und Pokalsieger THW Kiel (31:24 gegen Göppingen) fuhren souveräne Siege ein, während sich Mitfavorit Rhein-Neckar Löwen beim knappen 26:23-Derbysieg in Ludwigshafen sehr schwer tat.

Die Füchse Berlin verspielten einen großen Vorsprung – und waren nach der 23:24-Pleite in Leipzig entsprechend bedient. Der Siegtreffer für die Sachsen durch Lucas Krzikalla fiel in der Schlusssekunde. „Wir haben unglaublich gut angefangen“, kommentiert Manager Bob Hanning den Füchse-Fehlstart: „So stelle ich mir das von der Einstellung und dem Engagement vor. Dann hatten wir allerdings große Probleme durch die Zeitstrafenflut, eine völlig unberechtigte gegen Marsenic, die uns dann auf Dauer in der Defensive das Genick bricht.“

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