Handball

Aufsteiger nicht chancenlos: Der HBW Balingen-Weilstetten ist an den Feiertagen gefordert

23.12.2019

Von Marcus Arndt

Aufsteiger nicht chancenlos: Der HBW Balingen-Weilstetten ist an den Feiertagen gefordert

© Moschkon

Die nächste schwierige Aufgabe wartet auf Marcel Niemeyer und die „Gallier“. Am Donnerstag (14 Uhr) gastiert der HBW Balingen-Weilstetten beim Tabellensiebten MT Melsungen.

Zeit, um durchzuatmen, bleibt dem HBW nicht: Bereits am zweiten Weihnachts-feiertag gehen die Schwaben in Kassel auf die Platte.

Die finalen Spiele des Jahres absolvieren die „Gallier“ binnen drei Tagen. Am Donnerstag gastiert der HBW bei der MT Melsungen – am Sonntag kommen die Körperkulturellen aus Leipzig in die SparkassenArena.

Enttäuschung nach Hannover-Schlappe

Der Erstliga-Aufsteiger steckt nach 1:7 Punkten in der Ergebniskrise. Gegen die zweitplatzierten Hannoveraner war mehr möglich, doch in der Crunchtime verpasste der Tabellen-13. die Ergebniswende.

„Wir müssen das jetzt erst einmal einordnen“, sagt HBW-Kapitän Martin Strobel enttäuscht, atmetet nach der 33:35-Niederlage tief durch und fügt hinzu: „Es war ein harter Fight, für den wir uns nicht belohnen konnten.“

Aufwand bleibt ohne Ertrag

Ohne Zweifel investierte die Balinger viel, drehten nach schwachem Start einen Vier-Tore-Rückstand und drängten in der Schlussminute auf den Ausgleich. Es reichte aber nicht. „Die letzte Situation ist unglücklich“, urteilt Tim Nothdurft, der wie seine Mitspieler einige gute Chancen liegen ließ.

„In der zweiten Halbzeit haben wir viel Aufwand für ein Tor betreiben müssen – und Hannover nicht“, meint der Linksaußen, „da waren sie schon auch abgezockter.“ Symptomatisch: Nach einer Jensen-Parade landete das Spielgerät beim Spanier Ugalde, welcher mit dem 34:32 für die Vorentscheidung sorgte.

„Wir starten mit 0:4 ohne ein einziges Mal auf das Tor zu werfen“, hat Jens Bürkle beobachtet. Trotz der dritten Niederlage in Folge zieht der Balinger Coach ein positives Fazit: „Trotz allen Widrigkeiten haben wir uns reingebissen. In der ersten Halbzeit war die Torhüterleistung überragend. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen.“

Am Montag arbeitete der Sportwissenschaftler das Duell mit den Recken kurz auf, heute ist frei, am ersten Weihnachtsfeiertag folgt das Abschlusstraining und die Reise nach Kassel. Am frühen Nachmittag lässt der 39-Jährige am Mittwoch üben, stimmt die Taktik auf die Nordhessen ab, welche am Sonntag ebenfalls verloren haben: knapp mit 25:26 in Magdeburg.

Melsungen sinnt auf Revanche

„Wenn man mit einem Tor verliert, kann man immer viele Punkte finden, an denen das vielleicht gelegen hat“, erklärt Heiko Grimm. Unumwunden räumt der MT-Trainer ein: „Natürlich sind wir sehr enttäuscht, die Spieler sitzen geknickt in der Kabine. Aber die Saison ist noch lang und es ist meine Aufgabe, sie jetzt wieder aufzubauen und auf die nächsten Spiele vorzubereiten. Im Optimalfall so, dass wir beide Begegnungen, die wir in diesem Jahr noch haben, gewinnen.“

Gegen den Aufsteiger geht die ambitionierte MT am Donnerstag (14 Uhr) als klarer Favorit auf die Platte, obwohl Melsungen in der Hinrunde mit 23:36 in Balingen verloren hat. „Wir werden versuchen, ihnen ein paar Dinge wegzunehmen“, verrät Bürkle, der trotz der kurzen Vorbereitung optimistisch bleibt: „Wir haben ein breites Portfolio an Handlungen, um den Gegner vor Aufgaben zu stellen. Wir sind nicht chancenlos.“

Dass die Schwaben auch mit den Top-Klubs der Liga konkurrenzfähig sind, demonstrierten sie in Flensburg und gegen Hannover-Burgdorf. „Wir sind jetzt schon ein bisschen traurig, dass wir nach so einem guten Spiel gegen ein Topmannschaft ohne Punkte dastehen“, gesteht Wolfgang Strobel nach der Heimpleite gegen die TSV ein, „aber wenn man sieht, dass wir im Hinspiel keine Chance hatten, ist die Entwicklung schon sehr gut.“

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