Handball

Aufmerksam von Anfang an: HBW Balingen-Weilstetten geht dezimiert ins Duell mit dem BHC

04.12.2019

Von Marcus Arndt

Aufmerksam von Anfang an: HBW Balingen-Weilstetten geht dezimiert ins Duell mit dem BHC

© Eibner

Die Pleite in Lemgo will der HBW nun vergessen machen.

Die Schwaben enttäuschten in Lemgo und ließen gegen die Konkurrenz in den vergangenen Wochen wichtige Punkte liegen. „Wir hatten uns schon ein, zwei Siege mehr erhofft“, räumt der Jens Bürkle unumwunden ein. Nun soll eine Steigerung her.

Die Niederlage im Lipperland wirkt bei den „Galliern“ immer noch nach. „Natürlich kann man beim TBV verlieren“, erklärt der Trainer des HBW, „wir hatten nicht die Tagesform, haben 40 Minuten nicht zu unserer Leistung gefunden.“

Just der schwache, fehlerlastige Auftritt über zwei Drittel des Spiels ärgert den Sportwissenschaftler. „Wir haben nach dem 16:23-Rückstand gesehen, was möglich ist, wenn wir unser Ding machen“, so Bürkle weiter.

Doch das Gros der Protagonisten auf der Platte lieferte lange Zeit nicht – und in der Schlussphase verpasste der Aufsteiger dann die Ergebniswende. „Das wäre wohl auch nicht verdient gewesen“, gesteht der 39-Jährige ein, „dennoch haben wir eine Chance ausgelassen, gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten.“

Fehlerquote reduzieren

Wie schon gegen Stuttgart und Ludwigshafen tat sich der HBW gegen den Tabellen-16. schwer, hatte Schwierigkeiten in allen Mannschaftsteilen. „Das können wir besser“, betont der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „aber wir müssen von Anfang an da sein, müssen wieder besser verteidigen und unsere Fehlerquote im Angriff deutlich reduzieren.“

Allein 14 Fahrkarten in 30 Minuten notierte der Balinger Coach zuletzt. „Viel zu viel“, sagt Bürkle mit Nachdruck, welcher das 24:27 noch in der Vorwoche mit der Mannschaft aufgearbeitet hat. Bereits seit Montag bereitet sich der Tabellen-13. auf das Duell mit dem Bergischen HC am Donnerstag (19 Uhr, SparkassenArena) vor.

Guter Auftritt, keine Punkte

Nach fünf Spielen ohne Niederlage haben die Rheinländer am vergangenen Spieltag verloren: mit 23:29 in Flensburg. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, blickt Löwen-Dompteur Sebastian Hinze zurück, „aber es war aber kein optimales Spiel von uns.“ Markant: eine starke BHC-Verteidigung um den schwedischen Defensivspezialisten Max Darj.

„In der Abwehr wurden wir immer kompakter“, hat der 40-Jährige beobachtet, „das wurde zu einem Pfund, das uns in der zweiten Halbzeit ins Spiel gebracht hat.“ Erst in der Schlussphase sorgte ein 5:0-Lauf des Primus für die Entscheidung. Er sei insgesamt einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft, bilanziert Hinze, „sie ist stabil aufgetreten. Ein bisschen schade ist nur, dass wir in den letzten Minuten diese Stabilität nicht mehr auf die Platte gebracht haben.“

Bürkle kennt die Qualitäten

„Breit aufgestellt, gepaart mit einer hohen individuellen Klasse“, urteilt Bürkle über die Bergischen, welche auf allen Positionen hervorragend besetzt sind. Taktgeber im wurfgewaltigen Rückraum sind Regisseur Linus Arnesson und sein kongenialer Partner Tomas Babak auf Halbrechts.

Obwohl Daniel Fontaine weiter verletzt fehlt, hat der BHC mit dem Ex-Balinger Fabian Gutbrod und Lukas Stutzke auch auf der Königsposition starke Alternativen. „Das ist eine Top-Mannschaft“, weiß Bürkle, „die viele Dinge richtig gut macht – und nichts richtig schlecht . . .“

Sein Gegenüber sieht den Schlüssel zum Erfolg im funktionierenden Tempospiel. „Das sollte besser klappen als in Flensburg“, fordert Hinze, „damit würde es uns sicher gelingen, Stress zu vermeiden.“ Denn die HBW-Abwehr setze voll darauf, genau diesen beim Gegner zu entfachen, weiß er, „es ist eine 6:0-Deckung mit einer sehr hohen Antizipationsbereitschaft.“

Meschke fällt aus

Die Kreisstädter zeigten zuletzt allerdings Defizite in der Defensive – und nach dem Ausfall von Benjamin Meschke (Knieprobleme) werden die Lücken nicht kleiner, zumal auch Torjäger Vladan Lipovina weiter auszufallen droht und Lukas Saueressig angeschlagen ist.

„Das ist eine ganz, ganz wichtige Partie für uns“, betont Bürkle, „natürlich ist der BHC eine große Hausnummer, aber wir haben die Chance, zu punkten.“ Und dann haben die „Gallier“ noch eine Rechnung aus der Saison 2017/18. Vor fast zwei Jahren unterlag der HBW dem BHC knapp mit 29:30. „Das hat richtig weh getan“, erinnert sich Bürkle, „nun können wir es endgültig vergessen machen.“

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