Rosenfeld

Auf der Suche nach dem richtigen Weg: „Buen Vivir“ als Alternative zur Wachstumsgesellschaft

24.09.2019

von Sigrid Lehmann

Auf der Suche nach dem richtigen Weg: „Buen Vivir“ als Alternative zur Wachstumsgesellschaft

© Alexander Pohle

In der Isinger Festhalle waren am Sonntag die Stuhlreihen gut besetzt.

Der Verein Regionalgenial hatte eingeladen und die Besucher strömten am Abend des 22. Septembers in die Isinger Festhalle. Sie erlebten einen besonderen Abend mit spannenden Vorträgen, lateinamerikanischen Klängen und vielen Denkanstößen.

Die Begrüßung der großen Gästeschar übernahm der Initiator des Vereins Regionalgenial, Klemens Jakob aus Isingen.

Er meinte einleitend, dass wir zum glücklich sein nur sehr wenig benötigen, wie genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, Wärme und Kleidung sowie Wasser.

Gutes Leben bedeute keinen generellen Lebensverzicht, sondern lediglich den Verzicht auf Ballast, was das Leben maximiere.

Lied ist dem Regenwald gewidmet

Die Grupo Sal begeisterte das Publikum mit Musik aus Lateinamerika. Das erste Lied war dem Regenwald gewidmet.

Die Musikgruppe erzählte zu den jeweiligen Liedern immer den Hintergrund und nahm die Gäste schwungvoll mit in ihre musikalische Welt.

Fotostrecke
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Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Spannende Vorträge, fetzige Musik: Jede Menge Denkanstöße nahmen die Zuhörer am Sonntag aus Isingen mit.

© Alexander Pohle

Das Ensemble ist mit Musikern aus Argentinien, Portugal, Stuttgart und Rottweil besetzt.

Alberto Acosta eröffnete die Vortragsreihe. Alberto Acosta kommt aus Ecuador und studierte in Köln. Er war Vizekonsul an der ecuadorianischen Botschaft in Köln, Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung, Energie- sowie Bergbauminister und Präsidentschaftskandidat seines Heimatlandes.

Alle Menschen würden das Gute Leben suchen, meinte er und führte aus, dass wir einen Überfluss an Gütern haben: Gibt es einfach zu viele Menschen auf der Erde?

Viele hungern trotz Überfluss

„Wir produzieren für elf Milliarden Menschen Nahrungsmittel. Es leben lediglich sieben bis acht Milliarden Menschen auf der Erde, von denen viel hungern“, stellte er fest. Was können wir dagegen tun?

Die Devise, global denken und lokal/regional handeln, ist seiner These nach der falsche Weg. Seine Forderung lautete: „Wir müssen national denken und handeln.“

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Wir müssen national denken und handeln. Alberto Acosta, Referent

Die Ökonomie macht seit 250 Jahren den Fehler, nur auf das Geld zu schauen. Niko Paech, Referent

Niko Paech studierte an der Universität Osnabrück Volkswirtschaft und lehrt im Bereich der Pluralen Ökonomik.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Umweltökonomie, Ökologische Ökonomie und die Nachhaltigkeitsforschung. Er ist ein Verfechter der Wachstumskritik.

Nicht nur auf das Geld schauen

Er appellierte, die Folgen des Überflusses zu tilgen und Ballast abzuwerfen. Die Ökonomie mache seit 250 Jahren den Fehler, nur auf Geld zu sehen. Dabei sei Zeit die knappste Ware. Ohne Zeit könne man nicht glücklich sein.

„Das Gute Leben im Überfluss ist ein Zeitfresser; wichtig sind die basischen Grundbedürfnisse“, urteilte er. Unser Luxus zerstöre die Umwelt.

Seine Einschätzung: „Wir benötigen ein aufgeklärtes Glück mit positiven Überraschungen. Unsere derzeitige Zerrissenheit kommt daher, dass wir wissen, was wir tun und welche Folgen unser Leben im Überfluss in der Welt verursacht.“

Freiheit und Verantwortung sollten sich begegnen, lautete sein Appell.

Neue Genossenschaft stellt sich vor

Nach der Pause stellte sich die neu gegründete Regionale Genossenschaft „Xäls“ vor. Hier werden in der Genossenschaft alle zusammengeführt, vom Erzeuger, Verarbeiter, Händler bis zum Verbraucher.

Die Schlagworte der Genossenschaft lauten: Regionalität, Transparenz, Ökologie, Interessenausgleich, Beteiligung und Unabhängigkeit. Regional anbauen und verwerten sei die nachhaltige Lösung der Zukunft, bei der jeder mitmachen könne.

Es werden Infoveranstaltungen stattfinden. Informationen gibt es auch auf xäls.de. Das Beitrittsformular kann auch unter der Telefonnummer 07071 539260 angefordert werden.

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