Auf der Baustelle wächst Zukunft: Meßstetten investiert in zusätzliche Betreuungsplätze

Von Gudrun Stoll

Meßstetten versteht sich als kinderfreundliche Stadt und baut das Angebot an Betreuungsplätzen in den Kitas aus. Tieringen liege im Zeitplan, sagt der Rathauschef.

Auf der Baustelle wächst Zukunft: Meßstetten investiert in zusätzliche Betreuungsplätze

Meßstetten versteht sich als anerkannt kinderfreundliche Stadt und treibt die Sanierung und den Ausbau der Kindertagesstätten, allen voran die Generalsanierung des Kindergartens Tieringen, voran.

Für die Tieringer ist der Anblick ungewohnt. Über Jahrzehnte hat der Kindergarten das Ortsbild geprägt. Vom alten Gebäude ist nichts übrig geblieben. Die Arbeiten am Neubau haben begonnen und liegen, wie der Meßstetter Bürgermeister Frank Schroft betont, im Zeitplan.

Container für die Übergangszeit

Im Tieringer Kindergarten ist es schon vor geraumer Zeit zu eng geworden, eine Erweiterung war unumgänglich, um ein Betreuungsangebot vorhalten zu können, das den modernen Anforderungen entspricht und auch den Wünschen der Eltern entgegen kommt.

Als Zwischenlösung hat die Stadt Raummodule angemietet. In diesem Containerdorf wurden zwei Gruppenräume als Spiel-, Bastel- und Werkräume, zwei Kleingruppenräume, Sanitäranlagen und eine Garderobe eingerichtet. Für 18 Monate Nutzungsdauer bezahlt die Stadt insgesamt 140.000 Euro. Darin enthalten sind 50.000 Euro für die Ausstattung. Diese kann auch im erweiterten Kindergarten weiter verwendet werden.

Überraschung bei Bauarbeiten kostet 30.000 Euro

Auf der Baustelle in Tieringen gab es eine unliebsame Überraschung. „Damit habe niemand rechnen können“, betonte Diplom-Ingenieur Achim Mayer in der April-Sitzung. Auf Nachfrage von Gemeinderat Marc Peter hatte der damalige Stadtbaumeister Markus Streich informiert, dass die Bagger bei den Abrissarbeiten auf einem kleinen Teil des Geländes auf keine Bodenplatte, sondern auf eine Trägerdecke gestoßen seien.

Unter der Decke befinde sich ein Hohlraum von bis zu 70 Zentimetern, erfuhren die erstaunten Stadträte. Ein Weiterbau auf der Decke sei nicht möglich. Man müsse sie so weit abtragen, dass über den Fundamenten eine tragende Bodenplatte errichtet werden könne. Eine Umplanung wurde aber nicht erforderlich. Die Mehrkosten wurden mit rund 30.000 Euro beziffert.

Tieringen freut sich auf neuen Kindergarten

In Tieringen freut man sich indes auf den neuen Kindergarten. Ein Flachdach und ein markanter Eingangsbereich prägen das Millionenprojekt.

Klar abgetrennt ist künftig der Bereich für die Kleingruppen und die älteren Kindergartenkinder. Alle Gruppenräume haben einen direkten Zugang zum Garten. Auf der rechten Seite sind die sanitären Anlagen angeordnet, auf der linken die Mehrzweckräume.

In der Mitte des Hauses wird gekocht und gegessen. Augenfällig ist das schwebende Vordach auf der Südseite, das auch als Sonnenschutz dient. In die Planungen eingebunden haben Stadt und Architekt auch die Kindergartenleitung und die evangelischen Fachberatung.

Elf Kitas, viele Modelle

Die geschätzten Kosten liegen bei 2,1 Millionen Euro. Den reaktivierten Kindergarten im Sanetta-Gebäude im Kernort eingerechnet, wird Meßstetten künftig stadtweit elf Einrichtungen anbieten mit einem Kontingent an 505 Plätzen.

Tieringen zählt mit dem Bueloch zu den Kitas mit vier Betreuungsmodellen: Regelgruppen, verlängerte Öffnungszeiten, Ganztagesbetreuung und eine Krippe für die Kleinkindbetreuung ab einem Jahr. Angeboten werden 64 Plätze.