Auf Nusplingens Großbaustelle laufen die Arbeiten nach Plan

Über den aktuelle Stand informierte Planerin Sandra Karle in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Dieser tagte aufgrund des Umbaus bereits zum zweiten Mal im Dorfgemeinschaftshaus in Heidenstadt.

Eine solche Großbaustelle gibt es nicht alle Tage und auch nicht alle Jahre. Daher wird im Ort während der Bauarbeiten improvisiert, gibt es zuzüglich der verschärften Pandemieregelungen Einschränkungen im Sport- und Kulturbetrieb.

Für die Gemeinde eine Riesenaufgabe

Nusplingen stemmt mit der Sanierung der Festhalle eine Riesenaufgabe und investiert eineinhalb Millionen Euro in den Betonkomplex. Am 25. Mai 2021 wurde mit den Erd-und Betonbauarbeiten begonnen, heißt es im Kurzbericht zur Sitzung.

Die Kanalisationsarbeiten und die Fundamente wurden im Außenbereich fertiggestellt. Gleichzeitig wurden Leerrohre für Glasfaser eingelegt, ebenso ein neuer Anschluss für die Hauptwasserleitung erstellt. Für die Entwässerung wurde ein Pumpenschacht mit Druckleitung eingebaut und am Ortskanal angeschlossen.

Außenwände des Anbaus stehen

Nach Fertigstellung der Bodenplatte wurde mit den Außenwänden des Anbaus begonnen. Am Anschlussbereich zum Bestandsbau sind vor allem im Bereich des neuen Einganges umfangreiche Beton-Sägearbeiten notwendig geworden, die von einer Spezialfirma ausgeführt wurden.

Am 21. September wurde dann die neue Decke betoniert. Aktuell erfolgen die Abbrucharbeiten im ehemaligen WC, an der Garderobe und im Eingang. Vor wenigen Tagen wurde mit der Öffnung an der Ostseite begonnen. Dort wurde eine Türe eingebaut, damit die Halle zugänglich ist.

Decke ist betoniert

Anschließend wurden die Öffnungen von der neuen Küche zur Halle hergestellt und für den neuen Zugang zur Halle vom Foyer aus. Die Firma Hartmann führt derzeit restliche Abbrucharbeiten aus. Diese Woche werden Wände gemauert.

Bürgermeister Jörg Alisch geht davon aus, dass Ende Oktober die Stahlbeton-Bauarbeiten zum Abschluss kommen. Im Zeitplan sind im Anschluss Arbeiten für die Elektroinstallation sowie für die Heizungs- und Sanitärinstallation vorgesehen.

Staubwände sorgen für Sauberkeit

Am Übergang vom Neubau zum alten Bestand wurden Staubwände aufgestellt, damit die Halle weiterhin für den Vereins- und Schulsport genutzt werden kann, wenn auch in eingeschränkter Form.

Wie es in der Mitteilung der Gemeinde weiter heißt, werde Mitte November der Schutzboden ausgelegt und mit dem Rückbau der Decke begonnen. Noch vor Weihnachten, so sieht es der Zeitplan vor, sollen die neuen Paneele eingebaut werden. In der nächsten Sitzung des Gemeinderates sollen weitere Arbeiten vergeben werden.

Toilettenwagen ersetzt WC

Ein Toilettenwagen steht im Außenbereich, wenn auch an einem anderen Ort als ursprünglich geplant. Die Nutzer müssen ihre Hallenschuhe gegen Straßenschuhe tauschen. Das Hallenbad kann laut Bürgermeister Alisch bis auf Weiteres von der Schule und für den Vereinssport genutzt werden. Ein öffentlicher Bäderbetrieb sei aktuell aber nicht möglich. Alisch nennt bautechnische und auch organisatorische Gründe - konkret geht es um Aufsichtspersonal, das nicht gestellt werden kann.

Größere Verzögerungen gibt es bislang nicht

Die Gesamtarbeiten liegen etwa zwei bis drei Wochen hinter der ursprünglichen Planung. Größere Verzögerungen habe es nicht gegeben, informiert der Rathauschef.

Bauzeit dauert zwei Jahre

Der Bürgermeister geht von einer zweijährigen Bauzeit aus. Spätestens Ende April 2023 muss das Millionenprojekt abgerechnet sein. Ansonsten gehen die Fördergelder flöten. Aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum fließen 600.000 Euro nach Nusplingen, aus dem Ausgleichstock 250.000 Euro. Die Hallensanierung geht im Rahmen der Quartiersanierung „Alte Nadelfabrik Umfeld“ über die Bühne, für die bis Ende 2023 Zuschüsse in Höhe von 1,5 Millionen Euro erwartet werden.

Fixpunkt im Gemeindeleben

Die Turn- und Festhalle ist Fixpunkt der lokalen Nusplinger Kultur- und Sportszene. Doch der Zahn der Zeit nage gar heftig an der Substanz, berichtete Bürgermeister Jörg Alisch dem ZAK in einem Gespräch im Sommer 2020.

Die Vereine hätten mit Platzproblemen zu kämpfen. So sind die Lagerräume voll bis unter die Decke. Die Bühne und das Stuhllager befinden sich in der Küche. Außerdem fehlt eine behindertengerechte Toilette. Und der Brandschutz sei ebenfalls anzugehen, zählte der Rathauschef die Mängelliste auf, die nun abgearbeitet wird.

Rund acht Meter mehr

Um Platz für die neue Küche zu haben, wird das Gebäude auf der westlichen Seite um rund acht Meter erweitert. In die alte Küche kommen das Lager und die Bar.