Zollernalbkreis

Auch in Meßstetten: Kreisimpfzentren gehen im ganzen Land erst am 22. Januar an den Start

07.01.2021

Von Gudrun Stoll

Auch in Meßstetten: Kreisimpfzentren gehen im ganzen Land erst am 22. Januar an den Start

© Gudrun Stoll

Im Pflegeheim in Straßberg haben mobile Impfteams am 30. Dezember die ersten Senioren geimpft. Im Kreisimpfzentrum in Meßstetten verzögert sich der Start um eine Woche.

Der Start der Kreisimpfzentren des Landes verschiebt um sich um eine Woche vom 15. auf den 22. Januar. Der Bund liefere nicht ausreichend Impfstoff, nennt Sozialminister Lucha als Grund. Landrat Pauli zeigt Verständnis, ist zugleich aber verärgert.

Das Sozialministerium habe in Rücksprache mit den kommunalen Landesverbänden beschlossen, den Start der Kreisimpfzentren um eine Woche auf den 22. Januar zu verschieben, heißt es in der Pressemitteilung, die aktuell bei den Medien eingegangen ist.

Alle Dosen sind verimpft oder verplant

Grund hierfür seien die Impfstoff-Lieferungen durch den Bund. „Das Land hat bisher knapp 170.000 Impfdosen erhalten, die alle bereits verimpft beziehungsweise verplant sind“, heißt es in der Pressemitteilung. Eine weitere Lieferung an Impfstoff werde für dieses Wochenende erwartet und den Zentralen Impfzentren mit ihren mobilen Impfteams zugeteilt – im konkreten Fall an das ZIZ in Tübingen.

Nächste Lieferung kommt erst am 18. Januar

„Es ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll, diesen Impfstoff eine Woche lang bis zum Start der Kreisimpfzentren zu bunkern, wir haben immer gesagt, jede Impfdosis, die hier ankommt, wird auch sofort verimpft“, wird Gesundheitsminis-ter Manne Lucha in der Pressemitteilung zitiert.

Es gibt noch keine Terminvergabe

Erst am 18. Januar erwarte Baden-Württemberg die nächste Impfstoff-Lieferung vom Bund, die dann anteilig den Kreisimpfzentren zur Verfügung gestellt werden wird. „Ab diesem Zeitpunkt können die Kreisimpfzentren Termine dann auch freischalten – alle bis zum heutigen Zeitpunkt vergebenen Termine behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit, sie betreffen ausschließlich die Zentralen Impfzentren“, informiert das Ministerium.

Landkreise sind informiert

Lucha: „Es macht keinen Sinn, die Infrastruktur in den Kreisimpfzentren hochzufahren, wenn wir keinen Impfstoff haben“. Die Landkreise und Kommunen seien entsprechend informiert. „Wir wissen, dass die Nachfrage groß ist und würden selbstverständlich gerne alle bedienen, die geimpft werden wollen. Aber die Situation ist nun einmal so, dass wir nur sehr wenig Impfstoff haben, den wir verteilen können. Die Lage wird sich dann entspannen, wenn weitere Impfstoffe von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen sind und wir mehr Termine vergeben können“, räumt der Minister die Probleme ein, welche durch die Verzögerung verursacht werden.

Der ZAK hat das Landratsamt in Balingen um eine Stellungnahme gebeten, wie sich der verzögerte Start auf die Planung für Meßstetten auswirken wird. In Balingen wird am späten Nachmittag bestätigt, was aus Stuttgart um die Mittagszeit verlautbart wurde: Mit Blick auf die Engpasssituation beim Impfstoff werden die Kreisimpfzentren erst eine Woche später, also am 22. Januar, starten.

Impfzentrum ist betriebsbereit

Das Kreisimpfzentrum in der ehemaligen Zollernalbkaserne in Meßstetten sei von Seiten der Landkreisverwaltung betriebsbereit. So sei funktional alles hergerichtet und aufgebaut, teilt Pressesprecherin Marisa Hahn mit. In der kommenden Woche werde die entsprechende EDV-Ausstattung mit der Software vom Land erwartet.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“

„Wir haben unsere „Hausaufgaben gemacht und stehen in den Startlöchern“, sagt Landrat Günther-Martin Pauli. „Die Verzögerungen sind nachvollziehbar aber enttäuschend und ärgerlich zugleich. Umso mehr müssen wir darauf achten, dass die Mobilen Impfteams verstärkt hier im Zollernalbkreis zum Einsatz kommen“. fügt der Kreischef an.

Impfung erfolgt ausschließlich mit Termin

Eine Impfung im Impfzentrum erfolge ausschließlich mit Termin. Die Freischaltung der Termine im Buchungssystem soll einheitlich am 19. Januar erfolgen. Geimpft werden Personen der ersten Gruppe (z.B. über 80-jährige, Bewohner von Pflegeheimen, Beschäftigte im Gesundheitswesen, die einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind), informiert das Landratsamt weiter.

Freischaltung erst ab dem 19. Januar

Die Festlegung hat der Bund in der Corona-Impfverordnung getroffen. Bei der Terminvereinbarung, telefonisch über die zentrale Telefonnummer 116 117, bekommen die Bürger gleichzeitig die Termine für Erst- und Zweitimpfung. Ein Termin kann auch online über die zentrale Anmeldeplattform unter www.impfterminservice.de vereinbart werden.

Kreis hat keine Infos zur Impfstoffmenge

Bereits jetzt können Termine für die Zentralen-Impfzentren (ZIZ) gebucht werden, z.B. in Tübingen (Info: www.tuebingen-impfzentrum.de). Genaue Informationen, wie viel Impfstoff dem Zollernalbkreis zum geplanten Start am 22. Januar geliefert wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Personelle Ausstattung reicht aus

Entsprechend den vorhandenen Mitteln, also der Menge des Impfstoffes, werde das Kreisimpfzentrum dann mit ausreichend personeller Ausstattung (Ärzte, medizinisches und Verwaltungspersonal) seinen Betrieb aufnehmen, heißt es in der Mitteilung der Landratsamtes.

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