Balingen

Antimikrobielle Folie: GK Werbetechnik aus Weilstetten beklebt Handgriffe von Einkaufswagen

07.04.2020

Von Jasmin Alber

Antimikrobielle Folie: GK Werbetechnik aus Weilstetten beklebt Handgriffe von Einkaufswagen

© Privat

Die Griffe der Eingangstüren bei GK Werbetechnik sind bereits mit der antimikrobiellen Folie beklebt. Diese gibt es bedruckt – wie auf dem Foto – oder transparent.

Die Ausbreitung des Coronavirus‘ hat gerade beim Einkauf die Verbraucher sensibilisiert. Viele tragen Einweghandschuhe oder nutzen Desinfektionsmittel, um Hände und Oberflächen keimfrei zu machen. Eine spezielle antimikrobielle Folie ist deshalb zur Zeit für die Griffstangen von Einkaufswagen gefragt. Auch wenn sie nicht der Verbreitung von Viren entgegenwirkt, werden dennoch 99,9 Prozent der Bakterien gemindert und schließlich abgetötet, die Auslöser für vielerlei (Folge-)Erkrankungen sein können.

Vielen ist das Weilstetter Handwerksunternehmen als Dienstleister für die Beklebung von Firmenfahrzeugen, Schaufensterbeschriftungen oder die Erstellung von Schildern und Leuchtreklame bekannt.

Bereits seit längerer Zeit hat GK Werbetechnik auch eine antimikrobielle Folie im Angebot – wenn auch bislang eher als Nischenprodukt. „Die Folie war nie wirklich gefragt“, erläutert Geschäftsführer Marcel Gerg. Das ist seit kurzem anders.

Obgleich die darin enthaltenen Silberionen keinen Schutz vor Viren, zu denen auch der Covid-19-Erreger SARS-CoV-2 gehört, bietet, tötet es dennoch 99,9 Prozent der Bakterien ab; darunter Salmonellen und Listerien. Denn neben der aktuell präsenten, vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Krankheit, gibt es zahlreiche weitere (Folge-)Erkrankungen, deren Ursache Bakterien sind.

Krankheiten zu verhindern, nutzt dem gesamten Gesundheitssystem

Und sämtliche Krankheiten sprichwörtlich im Keim zu ersticken, nutzt im Gesamten gesehen wieder dem Gesundheitssystem, das derzeit durch die Ausbreitung des Coronavirus‘ mehr als ausgelastet ist.

Eine Lösung, die bereits einige Händler in der Region nutzen, ist deshalb, besonders oft angefasste Oberflächen mit der antimikrobiellen Folie ausrüsten zu lassen. Gerade die Griffstangen von Einkaufswagen, die Kontakt mit vielen verschiedenen Händen haben, gehören dazu.

Marcel Gerg hat selbst beim Einkaufen beobachtet, dass man sich aktuell mehr Gedanken um die Hygiene macht. Was fasst man an? Wer hat den Einkaufswagen zuvor benutzt und hat er oder sie sich auch ausreichend oft und gründlich die Hände gewaschen?

Viele Leute sind sensibler geworden. Und schließlich hätten stichprobenartige Tests in der Vergangenheit – auch schon vor der Coronakrise – gezeigt, dass mancherorts beispielsweise Darmbakterien auf den Bedienflächen von Pfandautomaten nachweisbar waren.

24/7-Schutz zwischen zwei Reinigungen

Auch wenn die Räumlichkeiten wie Einkaufsmärkte sich in einwandfreiem Zustand befinden und regelmäßig gründlich gereinigt werden, bildet sich auf Oberflächen zwischen zwei Reinigungsvorgängen ein Biofilm. Hier können sich Keime vermehren.

„In die Folie sind Silberionen mit eingearbeitet. Diese umschließen das Bakterium, hemmen dessen Vermehrung und töten es schließlich ab“, erklärt Marcel Gerg die Funktionsweise vereinfacht. Das Reinigen indes kann durch das Anbringen der PVC-Folie nicht ersetzt werden. Die Silberionen werden bei Reinigungsvorgängen oder beim Kontakt mit Feuchtigkeit freigesetzt. Die Wirksamkeit hält fünf Jahre. Das Ergebnis: 99,9 Prozent der gemäß ISO-Norm 22196 getesteten Keime wurden in ihrem Wachstum gehemmt.

Die Experten von GK Werbetechnik passen die Folie entsprechend des Einsatzortes individuell an und bekleben die Flächen. Auf Wunsch kann sie auch bedruckt werden, zum Beispiel mit dem Firmenlogo.

Grundsätzlich lassen sich mit der antimikrobiellen Folie sämtliche Oberflächen, mit denen Kunden in Kontakt kommen, ausstatten. In einem Pilotprojekt bei einem Balinger Autohaus wurden unter anderem die Griffstangen der Eingangstüren damit beklebt. In Frankreich, wo der Hersteller der Folie seinen Sitz hat, werden unter anderem Haltestangen in Bussen und Bahnen damit ausgerüstet, nennt Gerg einen weitere Einsatzmöglichkeit.

Handwerksbetrieb unterstützt – schnell und vor Ort

„Wir haben das Glück, dass wir als Handwerksbetrieb noch arbeiten können“, sagt Marcel Gerg über die allgemeine Lage. „Jeder schaut, wie er unterstützen kann, und wo wir unseren Teil dazu beitragen können.“

Man habe teilweise schnell auf Anfragen reagiert, Arbeiten am Wochenende sei in der Coronakrise eine Selbstverständlichkeit gewesen. So wurden vom Weilstetter Betrieb jüngst in kurzer Zeit unter anderem Spuckschutze für einige Edeka-Märkte gebaut. Auch für die Beschilderung und Fußbodenbeklebung der Corona-Schwerpunktambulanz zeichnete das Unternehmen verantwortlich.

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