Anspruchsvolle Aufgabe: HBW Balingen-Weilstetten erwartet die SG Flensburg-Handewitt

Von Marcus Arndt

In vielen Bundesliga-Jahren haben die „Gallier“ fast alle Branchenriesen besiegt: Kiel, die Löwen, Berlin und Melsungen. Nur gegen Flensburg-Handewitt haben die Schwaben noch nie gewonnen. Auch am Sonntag (13.30 Uhr) sind die Chancen überschaubar.

Anspruchsvolle Aufgabe: HBW Balingen-Weilstetten erwartet die SG Flensburg-Handewitt

Nach dem Remis gegen Leipzig wartet nun Flensburg.

Seit drei Spielen sind die Schwaben nach dem Stolperstart ungeschlagen, verbuchten im Nachholspiel gegen die Körperkulturellen aus Leipzig einen Zähler (Endstand: 20:20). „Wir sind glücklich über den Punkt“, gesteht Jens Bürkle ein, „weil es hinten raus natürlich auch in die Hose gehen kann, wenn man den letzten Wurf sieht, den Mike fantastisch hält.“

Dabei war mehr drin für den letztjährigen Aufsteiger, welcher in Durchgang eins mit vier (9:5/23.) – nach dem Seitenwechsel mit drei Toren (15:12/41.) vorne lag. „Wir haben eigentlich die ganze Zeit die Hand auf dem Spiel, sind permanent vorne“, analysiert der Balinger Kommandogeber und fügt hinzu: „Beim 20:18 haben wir noch ein, zwei Chancen, vielleicht doch noch ein Tor zu schießen. Dann wäre das Ding durch.“ War es aber nicht – und Leipzig drängte nach dem Ausgleich auf die Ergebniswende.

„Müssen frischer werden“

Die blieb allerdings aus – und vor dem Heimspiel am Sonntag (Beginn: 13.30 Uhr) gegen den Tabellenvierten Flensburg-Handewitt, welcher kurzfristig in der europäischen Königsklasse pausieren musste (Partie in Brest wurde abgesagt, Anm. d. Red.), verteidigte der HBW mit nunmehr 5:13 Punkten Rang 16.

„Wir müssen nicht viel ändern“, hebt der Sportwissenschaftler hervor, „sollten im Angriff aber wieder ein bisschen frischer werden. Gegen Leipzig hat man schon gesehen, dass sie uns viele Sachen weggenommen haben.“ Auffallend: Der Balinger Rückraum blieb gegen die Sachsen blass. Das wird der erfahrene Übungsleiter aufarbeiten, „aber der Fokus gilt nun Flensburg“, so der 40-Jährige weiter.

SG in Schlagdistanz

Nach dem Stuttgarter Sieg über Nordhorn-Lingen büßte der Vizemeister wieder Rang drei ein. Vor Wochenfrist setzte sich die SG just gegen die Wild Boys mit 34:30 durch und bleibt nach dem sechsten Saisonsieg in Schlagdistanz zur Spitzengruppe um die Löwen (16:2 Punkte) und Kiel (14:2). „Ich hatte genau das erwartet, was passiert ist“, blickt SG-Coach Maik Machulla zurück, „denn Stuttgart hat eine tolle Entwicklung genommen.“

Dennoch gewannen am Ende die Norddeutschen, verbuchten den 41. Heimsieg in Serie. „Im Stile einer internationalen Topmannschaft“, urteilt Bürkle und fügt hinzu: „Da muss man nicht viel sagen. Die Flensburger haben in den vergangenen Jahren wirklich extrem gut Handball gespielt. Auch eine Gegenstoßmannschaft, auch gut in der Abwehr – sie sind einfach eine sehr komplette Truppe.“

„Eng aufeinander“

Da ist die kurze Regenerations- und Vorbereitungszeit für den Kreisstadt-Klub ein Nachteil. „Das ist natürlich alles jetzt recht eng aufeinander“, betont Wolfgang Strobel. Der Manager der „Gallier“ fügt hinzu: „Insgesamt geht es darum, dass wir an das anknüpfen, wie wir in den vergangenen Wochen aufgetreten sind und Flensburg so lange wie möglich Paroli bieten und wir ihnen die Reise nach Balingen so schwer wie möglich machen.“

Allerdings blieb den Schwaben gegen den Ex-Meister zumeist nur die Rolle des Punktelieferanten: 22 von 25 Spielen gegen die SG hat der HBW verloren – im April 2015 verbuchten die „Gallier“ beim 20:20 letztmals einen Zähler gegen den Ex-Meister.