Bis Ende September sind in Binsdorf bereits zwölf Kinder auf die Welt gekommen. Zahlen, die die Stadt, die Ortschaftsverwaltung und die Kindergartenleitung ganz genau im Blick haben. „Spätestens 2022 reicht der Platz in Binsdorf nicht mehr aus“, sagt Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger.

Jetzt schon sei die Planung aufgrund der steigenden guten Kinderzahlen eine Gratwanderung.

Die Stadt Geislingen will nicht warten bis 2022 da ist, sondern reagiert jetzt schon auf die Entwicklung.

Bund stellt Förderung in Aussicht

Das hat einen Grund: Für den Ausbau der Kindertagesbetreuung hat der Bund mit dem Konjunkturpaket zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie 2020 und 2021 zusätzlich eine Milliarde Euro angekündigt. Damit sollen neue Plätze geschaffen werden. Die bis zu 90-prozentige Förderung kann aber auch für Umbaumaßnahmen und Investitionen verwendet werden.

Ortschaftsrat sieht Chance

Diese Chance sieht der Ortschaftsrat. „Warum sollen wir in zwei Jahren den Anbau mit städtischen Mitteln finanzieren, wenn wir jetzt die Mittel von Bund und Land dafür bekommen“, sagt Dr. Weger.

Deshalb haben er und seine Ratskollegen einen Anbau an die Kita Regenbogen in Binsdorf mit einem Gruppenraum mit 65 Quadratmetern und neuen Toiletten und einer neuen Küche (zusammen ca. 40 Quadratmeter) in ihrer Sitzung am Montag als wichtigste Maßnahme eingestuft.

„Wir müssen schauen, dass wir einen Architekten kriegen, damit wir einen fertigen Entwurf haben, wenn die Fördermittel fließen“, sagt der Ortsvorsteher.

Besprechung im Vorfeld

Im Vorfeld der Sitzung hat es bereits eine Gesprächsrunde mit Geislingens Hauptamtsleiter Christian Volk, Stadtbaumeister Markus Buck und Kindergartenchefin Tanja Schick gegeben, bei der die Entwicklung der Kita Regenbogen mit ihren beiden Standorten Binsdorf und Erlaheim Thema war.

Die geschätzten Kosten für den Anbau in Binsdorf liegen bei einer halben Million Euro. „Wir haben uns als Laien Gedanken gemacht und brauchen nun genaue Zahlen“, ergänzt Tanja Schick.

„Wenn wir einen Plan haben, können wir sofort reagieren und bei den Ersten sein“, sagt die Erzieherin.

In Erlaheim hängt es am Personal

Auch am Standort Erlaheim wird es voller. Der Geislinger Gemeinderat hat bereits in seiner Maisitzung beschlossen, dass dort künftig verlängerte Öffnungszeiten (mindestens sechs zusammenhängende Stunden) angeboten werden und eine zweite Gruppe für 25 Kinder eingerichtet wird.

Platz ist genug da, denn der Kindergarten war früher zweigruppig.

Kita hat noch etwas Zeit

Allerdings scheiterte die Umsetzung bislang an der Personalfrage. „Der Markt ist leer gefegt, wie bekommen keine Fachkräfte“, beschreibt Schick das Dilemma. Sie hofft, dass sich die Lage bis Mitte nächsten Jahres entspannt hat. Diesen Puffer hat die Kita.

Die weiteren Wünsche

Auf Platz zwei der „Binsdorfer Wunschliste“ für 2021 steht der Bau einer Doppelgarage bei der Turn- und Festhalle als Stuhllager für rund 25 000 Euro, der dieses Jahr wegen der Coronapandemie verschoben wurde.

Die weitere Friedhofsplanung (2021/2022 wird es bei den Urnengräbern eng), die Installation einer oberirdischen Löschwasserzisterne in der Brandgasse und ein Entwurf für den Anbau der Feuerwehrgaragen sollen ebenfalls in den Etat aufgenommen werden.

Neue Gewerbe- und Bauplätze

Drei vandalensichere Sitzgruppen für den Grillplatz Loreto, zwei Brunnensanierungen und der Grundstückskauf für die Schaffung weiterer Gewerbe- und Bauplätze nehmen auf der Liste die letzten drei Plätze ein.