Balingen

An Balinger Schulen soll es mehr Bio-Produkte auf dem Teller geben

24.04.2019

Von Lydia Wania-Dreher

An Balinger Schulen soll es mehr Bio-Produkte auf dem Teller geben

© Gerhard Seybert

Der Anteil an Bio-Produkten soll in der Mensa Längenfeld steigen.

Gewürze, frisches Obst und Teigwaren: Diese Waren sollen an Balinger Schulen künftig aus ökologischer Erzeugung stammen. Die Stadt reagiert damit auf einen Antrag der Grünen.

Wie soll das Essen zubereitet werden, dass die Schüler in den Balinger Schulen serviert bekommen? Das werden die Gemeinderäte in der nächsten öffentlichen Sitzung am Dienstag festlegen. Sie entscheiden über die Kriterien für die Ausschreibung der Schulverpflegung.

Im Vorhinein hat die Grünen-Fraktion den Antrag gestellt, dass die Caterer auf ökologisch produzierte, regional und nachhaltig hergestellte sowie fair gehandelte Waren achten sollten.

Es muss klare Regeln geben

Dies sei jedoch schwierig zu handhaben, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Das habe sich auch in der Beratung des Gemeinderats am 26. März gezeigt. So könnten sich Kriterien wie „regional hergestellt“ und „ökologisch produziert“ sogar widersprechen.

Allein das Kriterium Bio-Qualität könne relativ problemlos vorgegeben werden, da dazu Zertifizierungen vorhanden sind. Es müsste aber genau festgelegt werden, wann und wie Bioprodukte eingesetzt werden. „Zum Beispiel könnte ansonsten ein Bieter die Bio-Fisch- und Fleischprodukte nur an den schwachen Leistungstagen einsetzen“, heißt es in der Sitzungsunterlage.

Ein weiteres Menü aus Bioprodukten ist denkbar

Der Antrag der Grünen-Fraktion schlägt zudem vor, den Bio-Anteil innerhalb von fünf Jahren auf 100 Prozent zu erhöhen. „Dies könnte nur durch detaillierte, komplizierte und aufwendige Regelungen sichergestellt werden“, so die Verwaltung.

Stattdessen sei es wesentlich sinnvoller, das „Endziel“ des 100-Prozent-Anteils sofort vorzugeben. So könnte es zum Beispiel ein weiteres Menü geben, das komplett bio ist.

Dieses weitere Menü würde jedoch die Betriebsabläufe an der Mensa Längenfeld deutlich verändern. So müsste in den Lagerräumen streng nach bio und nicht-bio getrennt werden.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Kosten für ein solches Bio-Menü bei Beilagen um bis zu 30 Prozent und bei Fisch sowie Fleisch um bis zu 150 Prozent höher als bei den regulären liegen werden. Ob diese Mehrkosten die Schüler zahlen müssen oder von der Stadt subventioniert werden würden, muss der Gemeinderat entscheiden.

Einzelne Warengruppen sollen aus ökologischer Herstellung stammen

Die Verwaltung schlägt stattdessen vor, dass einzelne Warengruppen komplett bio sein sollen. Im Rahmen der Ausschreibung soll den Anbietern vorgeschrieben werden, dass nur Gewürze, Frischobst und Teigwaren verwendet werden dürfen, die ökologisch hergestellt wurden.

Zudem soll in den Rahmenbedingungen festgehalten werden, dass auf einen hohen Anteil an regionalen, saisonalen und Fair-Trade-Produkten großen Wert gelegt wird.

An zehn von elf Schulen gibt es ein Mittagessen

Derzeit wird an zehn von elf Schulen in städtischer Trägerschaft ein Mittagessen ausgegeben. Nur an der Grundschule Zillhausen/Streichen gibt es noch keine Möglichkeit dazu.

Das Essen der Mensa Längenfeld wird auch an den Schulverbund Frommern, die Sichelschule, die Lauwasenschule und die Lochenschule Weilstetten geliefert.

Die Grundschulen Schmiden und Endingen/Erzingen werden von „Valerias Kinderessen“ bekocht. Die Langwiesenschule Engstlatt wird von der Bäckerei Koch beliefert.

An der Grundschule Schmiden könnte es im kommenden Schuljahr Änderungen geben, da in der benachbarten Sprachheilschule eine Mensa eingerichtet werden soll. Diese könnte dann eventuell mitbenutzt werden.

Diesen Artikel teilen: