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Als es musikalisch brummte im Südwesten

Der Buchautor Christoph Wagner, der aus Balingen stammt, hält am Samstag, 6. Oktober, eine Lesung im Geislinger Vereinshaus Harmonie. Fritz Heieck macht die Musik dazu.

Christoph Wagner kennt sich in der Balinger Musikszene bestens auas. Er gibt am 6. Oktober eine Konzertlesung.

Jubiläen soll man feiern, wie sie fallen, denken sich die Macher des „Umsonst & Draußen Zollernalb“. Seit zehn Jahren hat das größte nichtkommerzielle Freiluftfestival seine Heimat in Geislingen. Aus diesem Anlass gibt es am 6. Oktober noch eine Konzertlesung über die Geschichte der Rockmusik. Gerade erst haben sich die fleißigen Helfer von den Strapazen des diesjährigen Festivals erholt, da laden sie auch schon wieder zum nächsten Event ein. Primärer Grund ist das zehnjährige Bestehen in Geislingen. Mit erinnert wird aber auch an die Geschichte der Rockmusik im Zollerländle insgesamt.

Nach den Anfängen in den Wilden 1980ern in Bisingen-Thanheim fühlen sich die Macher des „Umsonst & Draußen Zollernalb“ seit zehn Jahren in Geislingen wohl und gut angenommen. Deshalb und weil das Jahr, das als Inbegriff einer politischen und kulturellen Revolte der Jugend in die Geschichte einging, jetzt genau 50 Jahre zurück liegt, veranstalten sie noch eine zweite erlebenswerte Veranstaltung. Der „Arbeitskreis Umsonst und Draußen“ konnte dafür den gebürtigen Balinger und Pionier der hiesigen Rockmusik, Christoph Wagner, gewinnen.

Am Samstag, 6. Oktober, liest er ab 20 Uhr in der „Harmonie“ n aus seinem viel beachteten Buch „Träume aus dem Untergrund - als Beatfans, Hippies und Folkfreaks Als Baden-Württemberg aufmischten“. Auf Baden-Württemberg wird vom Rest der Republik gerne herabgeschaut: „Gut im Autobauen, aber sonst nichts los!“ lautet das Vorurteil.

Von wegen! Bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren brummte es musikalisch im Südwesten. Selbst in der tiefsten Provinz gab es Rockkonzerte in Clubs und Jugendhäusern. Beim SWR-Fernsehen in Stuttgart erfand Werner Schretzmeier Ende der 60er-Jahre das Musikvideo lange vor MTV, und die Popinitiative GIG in Reutlingen versuchte eine Alternative zum kommerziellen Popkonzertbetrieb aufzubauen.

All diese Themen hat Wagner in seinem Buch „Träume aus dem Untergrund – als Beatfans, Hippies und Folkfreaks Baden-Württemberg aufmischten“ (Silberburg Verlag) dargestellt.

In der Lesung, ergänzt mit vielen Fotos und Abbildungen, lässt Wagner die Geschichte der populären Musik und ihrer Macher im wilden Süden lebendig werden. Die Musik kommt von einer der prägenden Gestalten der südwestdeutschen Musikszene: Fritz Heieck (Keyboards, Electronics).