Nachruf: Als bekannter Albstädter Gastronom war Jürgen Keppler stets am Puls der Zeit

Von Holger Much

Im Alter von 65 Jahren starb vergangene Woche Jürgen Keppler. Rund 35 Jahre lang prägte er die Gastronomie in Albstadt entscheidend mit. Mit dem „Chari“, dem „Stadtcafé“ oder auch dem „Tropi“ wird sein Name immer mit bekannten, teils fast schon legendären Gastronomiebetrieben in Ebingen verbunden sein.

Nachruf: Als bekannter Albstädter Gastronom war Jürgen Keppler stets am Puls der Zeit

Jürgen Keppler starb im Alter von 65 Jahren.

Vergangene Woche verstarb Jürgen Keppler überraschend und völlig unerwartet im Alter von 65 Jahren. Am 22. September 1954 wurde Jürgen, wie ihn die meisten einfach nannten, in Enzklösterle, als eines von sieben Geschwistern geboren. Seine Ausbildung zum Konditor absolvierte er in Bad Wildbad und Stuttgart. 1981 machte er seinen Meisterbrief an der Meisterschule Wolfenbüttel.

Von 1988 bis 1992 führte er das Kultur- und Musikcafé „Charivari“

Nach verschiedenen beruflichen Stationen, beispielsweise im Kurhaus Bad Herrenalb, im Hotel-Restaurant „Enzian“, in Lloret del Mar in Spanien sowie der Mitarbeit im elterlichen Betrieb in Enzklösterle, eröffnete Jürgen 1982 das Tanzcafé „Sound“ in Tailfingen, das er bis September 1984 führte. Von 1988 bis 1992 war er dann Inhaber des Kultur- und Musikcafés „Charivari“. Hier konnte er seine Liebe einerseits zur Gastronomie und andererseits zu Musik und Kultur ideal verbinden.

„Jürgen wusste einfach, wie Gastronomie funktioniert.“

Und, so erinnert sich seine Frau Regina, seine Unternehmungen waren immer erfolgreich: „Jürgen wusste einfach, wie Gastronomie funktioniert.“ Andererseits liebte er die Herausforderung, war voller kreativer Ideen und suchte stets das Neue, das er mit Begeisterung gestalten konnte.

Das „Stadtcafé“ machte von sich reden

So eröffnete er 1990 das „Stadtcafé“ in der Oberen Vorstadt, welches durch seine architektonisch außergewöhnlich gestaltete Inneneinrichtung und das große, vom Albstädter Künstler Bruno Schlagenhauf geschaffene, dreidimensionale Wandbild von sich reden machte. Im Dezember 2000 schloss Keppler das Café, denn seit August 1997 hatte er die Albstädter Kultdisco „Tropicana“ übernommen, die er rund 19 Jahre führte, bis Juli 2016.

Er machte alles stets mit Leib und Seele und vollem Engagement

Ein herausragendes Lieblingsprojekt hatte der umtriebige Gastronom nicht gehabt. Immer das, was er gerade machte, hat er mit vollster Überzeugung und mit Herzblut gemacht. Mit Leib und Seele hat er immer alles gegeben, sich vor keiner Umbauarbeit und keiner Investition gescheut, auch wenn sie noch so hoch war. Damit war er stets am Puls der Zeit.

Die Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt

1990 kam Sohn Maximilian, 1992 Tochter Katharina auf die Welt. Seine Frau Regina war in 35 Jahren immer eingebunden in die Unternehmungen, beide arbeiteten als Team. Im Januar 2018 hat Jürgen Keppler mit dem Restaurant „Karl-Linder-Haus“ nochmals ein neues Projekt übernommen und mit viel Liebe und Arbeit ein schickes, kleines und gemütliches Restaurant geschaffen, das er noch bis Ende 2019 geführt hatte. Nach diesem letzten, selbstständigen Projekt wollte er sich beruflich noch mal ganz neu orientieren. Die Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.