Handball

Als Außenseiter gegen Melsungen: Die Rolle liegt dem HBW Balingen-Weilstetten

24.03.2021

Von Marcus Arndt

Als Außenseiter gegen Melsungen: Die Rolle liegt dem HBW Balingen-Weilstetten

© Herl

Zuletzt gab es gegen Erlangen die vierte Niederlage in Folge.

Im Tabellenkeller nimmt der Druck auf die „Gallier“ sukzessive zu. Bei der MT Melsungen können die Schwaben am Donnerstag (19 Uhr) nach der Sieglos-Serie in den vergangenen Wochen nur positiv überraschen und neues Selbstvertrauen tanken.

Gegen Erlangen blieb die erhoffte Reaktion nach dem schwachen Derby-Auftritt in Stuttgart aus – und das Team von Jens Bürkle erneut ohne Punkte. Kurzzeitig keimte etwas Hoffnung auf, doch auch beim 22:24 (55. Minute) verpasste der HBW die Ergebniswende.

Symptomatisch für die Schwaben, welche sich nach seriösem Start selbst in Bedrängnis brachten. „Wir verlieren es in der ersten Halbzeit mit den Fehlern im Angriff“, analysiert der Balinger Coach, „wo wir auch nicht mehr in den Rückzug kommen – gepaart mit vielen Zeitstrafen, welche uns das Leben nicht ganz so leicht gemacht haben.“ In Durchgang zwei das gleiche Bild. In der Summe machte der 40-Jährige zu viele Mängel aus, „und das erklärt dann auch die klare Niederlage.“

Mehr Spielfluss, mehr Tempo

Die arbeitete der Sportwissenschaftler zu Wochenbeginn in Kleingruppen akribisch auf. Vor dem Duell mit den Bartenwetzern räumt Bürkle unumwunden ein: „Es sind immer mal wieder so Phasen, wenn man ein paar Niederlagen im Gepäck hat, wo Dinge schwerer fallen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir das gelöst kriegen. Wir haben es in der Hinrunde ja auch gedreht bekommen. Die Fehler, die wir machen, sind nicht so, dass wir sie nicht abstellen können.“

Wichtig für ihn, „dass wir wieder Spielfluss und Tempo reinkriegen – und mutig bleiben.“ Ohne Zweifel verfügt der Tabellen-16. über Qualität im Kader, ein breites Portfolio und Lösungen. Doch nur bedingt bringt das Team um Kapitän Jona Schoch sein Potenzial auf die Platte – und macht es sich selbst schwer. „Wir müssen in den Positionsangriff wieder eine entsprechende Breite reinkriegen, damit wir das ganze Feld auch nutzen“, fordert Bürkle und fügt mit Nachdruck hinzu: „Darum geht es! Die Abwehr war in vielen Dingen im Sechs-gegen-Sechs wirklich vernünftig.“

Willkommene Zwangspause

Die Defensive muss auch gegen die wurfgewaltigen Nordhessen um Julius Kühn liefern. Die MT hatte ein spielfreie Wochenende, nachdem das Duell mit Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt neu terminiert werden musste. Die Absage sei nicht ungelegen gekommen, gesteht der Nationalspieler ein, „denn bei uns hat auch der eine oder andere Spieler sein Wehwehchen. Komplett wären wir nicht gewesen.“

Beim 29:21 über die HSG Nordhorn-Lingen erwischte es Kai Häfner. Der Ex-Balinger zog sich eine Verletzung im Adduktorenbereich zu, wird am Donnerstag aber wohl auflaufen.

Neben Domagoj Pavlovic und Kühn bildet der Linkshänder die erste Melsunger Rückraumreihe. „Das ist ein Faustpfand“, hebt Bürkle hervor, „auch in der Abwehr können sie schon was hinstellen. Das ist eine gute Mannschaft, die sehr, sehr hohe Ambitionen hat.“ Klar, dass sich der frühere Erstliga-Kreisläufer im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurückhält. „Für uns geht es darum, dass wir wieder Selbstvertrauen tanken“, so der 40-Jährige, „das wird erst einmal die Hauptaufgabe für uns in diesem Spiel sein. Wir wollen die Art und Weise, wie wir Handball spielen, durchdrücken. Wenn uns das gelingt, dann haben wir schon viel erreicht.“

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