Albstadt

Albstädter THW-Helfer im Ahrtal: „Schicksale der Menschen werden in Erinnerung bleiben“

23.08.2021

von Pressemitteilung

Albstädter THW-Helfer im Ahrtal: „Schicksale der Menschen
werden in Erinnerung bleiben“

© Privat

Thomas Treiber, Alexander Neubert, Norman Schnur, Angelina Häuptle, Jan Harnisch, Philipp Rieß, Mark Kalkutschke, Gundula Rieß und Peter Rieß (von links).

„Es ist dramatisch“: Die Mitarbeiter der Albstädter Abteilung des Technischen Hilfswerkes packen im Rahmen der Hilfe für die Flutopfer im Ahrtal vor Ort kräftig mit an. THW-Ortsbeauftragte Markus Kalkutschke berichtet über die vergangenen Wochen.

Begonnen, so berichtet der THW-Ortsbeauftragte Markus Kalkutschke, hatte es für die Albstädter bereits am 17. Juli mit einem Einsatzauftrag zum Transport von Küchenausstattung der Fachgruppe Logistik aus Reutlingen an den Bereitstellungsraum auf dem Nürburgring.

Hierzu starteten zwei Helfer zur Unterstützung nach Reutlingen. Als die gesamte Ausstattung verladen war, ging es in einer großen Fahrzeugkolonne auf die gut 400 Kilometer weite Fahrt.

Unglaubliche Zerstörung vor Ort

Am 29. Juli, zählt Markus Kalkutschke auf, folgte ein Einsatzauftrag für vier THW-Helferinnen und Helfer, die Meldeköpfe am Bereitstellungsraum beim Nürburgring übernehmen sollten. Kurz nach Eintreffen, es war gerade das Zelt bezogen, wurde der Zugtrupp von der Einsatzleitung nach Remagen geschickt.

Mitarbeiter koordinieren hinter den Kulissen

Aufgabe für Zugführer Peter Joneitis war hierbei, einen Bereitstellungsraum für Ölschäden einzurichten. Als Unterkunft und Meldekopf konnten die Räumlichkeiten einer Hochschule genutzt werden. Für die anrückenden Einheiten mussten die Unterbringung und Versorgung koordiniert und dauerhaft sichergestellt werden.

Ein Einsatz jagt den nächsten

Der Bereitstellungsraum wurde am ersten August an eine Fachgruppe für Führung/Kommunikation übergeben, die Albstädter Helfer traten somit die Heimreise an. Am 4. August, erzählt der THW-Ortsbeauftragte weiter, stand aber schon der nächste Materialtransport in das Flutgebiet an. Mit Mehrzweckkraftwagen und Wechselbrückenanhänger ging es an den Nürburgring.

Ein Einsatz war besonders fordernd

„Am 9. August“, erzählt Markus Kalkutschke, „begann für uns dann der bisher fordernste Einsatz. Die Albstädter Bergungsgruppe bezog unter Führung von Gruppenführer Thomas Treiber zunächst das Zelt, anschließend wurde die Übergabe der Einsatzstelle mit den THW-Helfern aus Freudenstadt besprochen“.

Öltanks mussten geborgen werden

In den folgenden Tagen, erinnert sich Kalkutschke, habe die Hauptaufgabe in der Bergung beschädigter Öltanks aus den Kellern rund um Ahrweiler bestanden: „Hierzu mussten häufig zunächst große Mengen Schlamm beseitigt oder manchmal sogar Kellerwände entfernt werden.“ Die Tanks wurden zerkleinert und die Teile danach abtransportiert.

Die Situation ist unvorstellbar drastisch

Aber auch sonst halfen die Albstädter THW-Mitarbeiter den Anwohnern tatkräftig bei kleinen und größeren Aufgaben. „Bleiben“, betont der Ortsbeauftragte, „werden die Eindrücke und Schicksale aus dieser Region. Auch wenn man vieles in den Medien gesehen hat, live vor Ort ist die Situation unvorstellbar drastischer. Die unglaubliche Zerstörung und die menschlichen Schicksale werden lange in Erinnerung bleiben“.

Erschöpft, verdreckt und verölt

Erschöpft, verdreckt und verölt kamen die neun Helferinnen und Helfer jüngst wieder in den Ortsverband nach Albstadt zurück. Ausstattung und Fahrzeuge mussten gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht werden.

Sinn des ehrenamtlichen Engagements wird klar

Aber, ist sich Markus Kalkutschke bewusst: „Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.“ So sei eine Gruppe der Albstädter THW-Mitarbeiter bereits am Mittwoch wieder nach Remagen gefahren. Markus Kalkutschke ist sich absolut sicher, dass solche Einsätze und die damit verbundene Dankbarkeit der Betroffenen jedem THW-Helfer den Sinn seiner jahrelangen Ausbildung und seines ehrenamtlichen Engagement im THW bestätigen .

Alle leisten ihren Teil

Besonders dankbar müsse man in solchen Situationen natürlich auch den Arbeitgebern sein, die immer wieder für Tage auf Ihre Mitarbeiter verzichten, sowie den Familien, die Ihren Lieben den Rücken freihalten.

Helfer können gebraucht werden

Wer sich auch beim THW Albstadt ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich jeden Dienstag von 20 bis 22 Uhr in der Rudolf-Diesel-Straße 5 in Truchtelfingen unverbindlich darüber informieren.

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