Albstädter Outdoor-Sommer: Begegnung mit Riesen-Faultieren und Kunst in der Natur

Von Holger Much

Dass die Landschaft um Albstadt auch schon für Menschen in frühesten Zeiten einen attraktiven Lebensraum darstellte – und nicht nur für die, das hat Jürgen Scheff bei der „Wanderung durch Raum und Zeit“ im Rahmen des Albstädter Outdoor-Sommers kenntnisreich erläutert. Auch Museumsleiterin Susanne Goebel war mit von der Partie.

Albstädter Outdoor-Sommer: Begegnung mit Riesen-Faultieren und Kunst in der Natur

Jürgen Scheff wusste den 21 Teilnehmern der Albstädter Outdoor-Sommer-Wanderung spannendes über die Alb zu erzählen.

Allein schon der Titel dieser Wanderung im Rahmen des vom ZAK präsentierten Albstädter Outdoor-Sommers machte neugierig: „Wanderung durch Raum und Zeit“. Dabei spielten, wie zu vermuten stand, aber weder die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise eine Rolle, noch esoterische Aspekte. Vielmehr ging es um Fakten und Tatsachen aus der reichen Geschichte der Alblandschaft rund um Albstadt.

Tour zu vor- und frühgeschichtlichen Erlebnisorten

Jürgen Scheff, Lehrer, Archäologe und Historiker und somit weithin bekannter Fachmann für Geschichtliches in jeglicher Form, wusste diese Fakten und Tatsachen aber so kenntnisreich an die Frau und den Mann zu bringen, dass es auch bei diesem Anlass eine wahre Freude war, um zu lauschen.

Er führte zusammen mit Albstadts Museumsleiterin Susanne Goebel durch die rund dreistündige Wanderung, einer Tour zu vor- und frühgeschichtlichen Erlebnisorten.

Das Unwetter verzog sich pünktlich

Am Treffpunkt Parkplatz Kälberwiese wurden die 21 Mitwandernden von Ulrike Wieland (Kulturamt Albstadt), Susanne Goebel und Tim Delle vom Maschenmuseum sowie Jürgen Scheff begrüßt.

Dass die Wanderung überhaupt stattfinden konnte, war gar nicht so selbstverständlich gewesen, denn noch wenige Minuten zuvor hatte es geregnet und in dunklen Wolken hatte der Donner gegrollt. Doch pünktlich zum Start zeigte sich die Sonne.

Katzenbuckel und Heidensteinhöhle

Ausgerüstet mit einem Vesper ging es dann zunächst durch Raum, hinauf über die vorgeschichtlichen Wallanlage beim Ebinger Katzenbuckel in Ebingen und über den Alpenblick weiter zur Heidensteinhöhle.

Schon früher gab es Umweltfrevel

Jürgen Scheff ist ein unerschöpflicher Quell an Informationen, aus dem er während der Wanderung tief schöpfte und somit immer wieder auch durch die Zeit führte. So erfuhren die Teilnehmer, dass die vorchristlichen Wallanlagen Zeugen für frühe Landwirtschaft sind, dass der Kreuzbühl eigentlich Greuzbühl heißen müsste, was wiederum auf Brandrodung hindeutet.

Auch von der Gewinnung von Bohnerz in dieser Region erzählte er, und dass dafür sämtliche Wälder abgeholzt wurden. Schon damals gab es Naturzerstörung in beträchtlichem Maße.

Nahe Verwandte des Menschen und riesige Viecher

Und Scheff berichtete von manchen erstaunlichen Bewohnern noch früherer Zeiten, von Affen, die näher mit uns heutigen Menschen verwandt waren als Schimpansen oder Gorillas, und von Riesenfaultieren, so groß wie Giraffen.

Unter deren Bäuchen, verdeutlichte Scheff, hätte ein Elefant gemütlich durchparieren können.

Künstlerischer Bezug auf die reiche Geschichte der Alb

Über die in jüngster Zeit geschaffenen Stationen eines vor- und frühgeschichtlichen Themenfeldes auf der Kälberwiese berichtete Museumsleiterin Susanne Goebel, wobei sie sich lautstark gegen eine nahe Schafherde behaupten musste.

Ein kleines Amphitheater, die Inszenierung eines keltischen Hügelgrabes und einige Einbäume sowie eine Sitzgelegenheit aus Holz in Form einer Welle, die das einstige Jurameer symbolisieren soll, nehmen künstlerisch Bezug auf die reiche Geschichte der Alb.

Wo kann man sich anmelden?

Anmeldung zu weiteren Wanderung sind bei der Tourist-Information Albstadt über touristinformation@albstadt.de oder telefonisch über die Telefonnummer 07431/1601204 möglich.