Albstädter Gemeinderäte wollen Zustand der Häuser vor Abbruch besichtigen und beurteilen
16.11.2023

© Holger Much
Die beiden Gebäude Landgraben 3 und Landgraben 3-1 sollen abgerissen werden. Zuvor möchten Gemeinderäte den Zustand der Häuser aber bei einer Begehung selbst beurteilen.
Der Antrag der Albstädter Grünen findet Zustimmung. Die Verwaltung will einen Termin zur Besichtigung vorschlagen. Der Kauf entsprechender Grundstücke entspricht laut Baubürgermeister Hollauer der vorausschauenden Planung der Kommune.
„Trau, schau, wem“, dachten sich die Albstädter Grünen im Technischen und Umweltausschuss, als es um den geplanten Abbruch der Häuser im Ebinger Landgraben 3 und 3/1 sowie der Gebäude in der Straße Rübenhäule 28 bis 32 ging.
Friedrich Rau stellte daher den Antrag, die Gebäude erst zu besichtigen, um, wie er sagte, selbst den Zustand der Gebäude mit eigenen Augen beurteilen zu können und somit besser einschätzen zu können, ob die betreffenden Häuser denn tatsächlich abbruchreif seien.

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Auch die Gebäude in der Straße Rübenhäule 28 bis 32 in Tailfingen sollen abgerissen werden.
Der Antrag wurde denn auch mit 4 Gegenstimmen angenommen, über den ursprünglichen Verwaltungsantrag, den Abbruch der Gebäude im Landgraben an die Firma Libare zum Angebotspreis von 113.050 Euro und den Abbruch der Häuser in der Straße Rübenhäule an die Firma Erdbau-Rückbau-Bösingen zum Angebotspreis von 103.046 Euro zu vergeben, wurde nicht abgestimmt. Die Verwaltung sicherte zu, in nächster Zeit einen Termin zur gemeinsamen Besichtigung bekannt zu geben. Erst danach wird dann ein entsprechender Beschluss gefasst.
Laufens Ortsvorsteher Peter Landenberger (Freie Wähler) befürwortete das Vorgehen ebenso wie SPD-Gemeinderat Martin Frohme, der dafür plädierte, die Objekte eher zu verkaufen statt abzureißen. Um sie, so Frohme, nur abzubrechen und dann die Plätze einzuschottern sei momentan wohl eher kein Geld da.
Stadt möchte die „Hand drauf“ haben
Albstadts Erster und Baubürgermeister Udo Hollauer hakte hier ein und erläuterte, dass das von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehen, solche Objekte zu kaufen und abzubrechen, eben bewusster und gerade vom Gemeinderat immer wieder geforderter Teil der vorausschauenden Grundstückspolitik der Kommune sei.
Das habe den Vorteil, dass man die „Hand drauf“ habe auf solchen Grundstücken und somit problemlos städtebaulich langfristig planen könne. Lambert Maute (CDU) plauderte aus dem Nähkästchen, dass er einst in der Nähe der Häuser in der Straße Rübenhäule gewohnt habe, die seien tatsächlich echt abbruchreif.
WSA glaubt, Fotos reichen zur Beurteilung völlig aus
Zudem plädierte er dafür, der Verwaltung in solchen Dingen durchaus den notwendigen Vertrauensvorschuss zu gewähren. OB Roland Tralmer ergänzte augenzwinkernd, dass Maute mit dem Eingeständnis, hier mal gewohnt zu haben, nicht automatisch eingeräumt habe, für den desolaten Zustand der Gemäuer verantwortlich zu sein.
Thilo Frizenschaf (WSA) gab zu bedenken, dass die Gebäude bei einem möglichen Verkauf dann als Konsequenz – wie manche andere im Stadtgebiet – einfach stehen bleiben würden und die Stadt daraufhin keinen Zugriff mehr hätte. Zu einem Besichtigungstermin würden sie von der WSA nicht kommen, die vorab zur Verfügung gestellten Fotos reichten zur Einschätzung des baufälligen Zustandes aus.
„Die Decken kommen schon runter“
Bernd Michael Abt, Leiter des Amtes für Bauen und Service, zeigte im Rahmen der Sitzung noch weitere Aufnahmen aller Gebäude, außen wie innen. Die Grundstücke ließen sich gut verkaufen, um die Häuser wieder herzurichten, so Abt, müsste hingegen „viel viel Geld“ hineingesteckt werden: „Die Häuser sind feucht, wir haben Schimmel und teilweise kommen die Decken runter“.
