Albstadt

Albstädter Filmemacher organisieren Kinoabende – Crowdfunding für Langspielfilm läuft noch

20.08.2021

Von Pascal Tonnemacher

Albstädter Filmemacher organisieren Kinoabende – Crowdfunding für Langspielfilm läuft noch

© Florian Genz

Sie sind an den Filmabenden auch vor Ort (von links): Kevin Hartfiel, Matthias Wissmann und Fabian Struwe.

Die Albstädter Filmemacher von Ofura Konzept Film organisieren von Sonntag bis Dienstag im Capitol Albstadt drei Filmabende rund um die Minigolf-Komödie Lokalmatador und weitere ihrer Werke. Im Anschluss gibt es ein Filmgespräch mit den Machern – die mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne weiterhin Geld sammeln, um ihren ersten Langspielfilm unabhängig produzieren zu können.

Erst Filme gucken, dann darüber quatschen und diskutieren: Die Albstädter Filmemacher des Ofura Konzept Film zeigen an drei Abenden im Capitol Filmpalast mehrere ihrer Kurzfilme.

Jeweils ab 20 Uhr zeigt das Team um Matthias Wissmann, Kevin Hartfiel und Fabian Struwe von Sonntag, 22. August, bis Dienstag, 24. August, ein Kurzfilmprogramm aus Eigenproduktionen.

Albstädter Filmemacher organisieren Kinoabende – Crowdfunding für Langspielfilm läuft noch

© Ofura Konzept Film

Der Film Lokalmatador steht im Mittelpunkt des Abends.

Im Zentrum steht der neueste Kurzfilm, die Minigolf-Komödie Lokalmatador (26 Minuten lang). Doch auch „Gewinner“ (6 Minuten), „The Seam“ (16 Minuten) und „Aquariummann“ (27 Minuten) werden an den Abenden gezeigt.

Die Macher werden jeweils vor Ort sein, das Publikum begrüßen und stehen anschließend für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Im Capitol in Ebingen gelten die 3G-Regeln. Karten gibt es online oder an der Abendkasse so lange der Vorrat reicht.

Filmemacher kommen gern nach Hause

Wissmann freut sich auf die Abende, sagt er unserer Zeitung. „Es ist immer ein schönes Heim-komm-Gefühl.“ Hier erlebe er eine angenehme Ruhe und spüre eine besondere Vertrautheit.

Besonders ist auch ihr Schaffen: Denn professionelle Filme machen in Albstadt nicht viele. „Filme und Kunst kann man überall machen, dazu muss man nicht zwangsläufig in die Hauptstadt ziehen“, sagt er.

Livestream als Kino-Ersatz

Alle die nicht nach Albstadt kommen können, gehen aber nicht leer aus: Zuvor zeigen die Filmemacher in einem Youtube-Livestream ab Samstag, 20.30 Uhr, drei dieser Filme sowie weitere Werke ihrer (Film-)Freunde.

Bereits in den vergangenen Monaten hatten die Albstädter als Lockdown-Event immer wieder Livestreams ihrer zahlreichen Werke angeboten.

Youtube lieben gelernt

Dabei spielte Youtube für die Kino-Fans zuvor eine sehr marginale Rolle, wie Wissmann unserer Zeitung erzählt. Ihre Kurzfilme würden in der Flut an Inhalten auf der Plattform schlicht untergehen.

Doch als auch die Kinos im Lockdown waren, wichen sie auf die Livestreams aus. Und schätzen so mittlerweile das besondere Gemeinschaftsgefühl, das auch online und dank Chats entstehen kann.

„Wir gucken ziemlich viel im Kino“, sagt Wissmann. Zu sehen, wie befreundete Kino-Betreiber in existenzielle Nöte geraten, sei besonders bedrückend gewesen.

Der Traum: Geld für den nächsten Film schon sicher haben

Ein „unrealistischer Traum“ der Filmemacher um Wissmann: Mit den Filmen nicht nur den Dreh selbst, sondern auch den nächsten Film zu finanzieren, erzählt Matthias Wissmann.

Und dabei trotzdem immer unabhängig bleiben. Denn zusammen mit den Freunden mit voller Kontrolle über die Kreativität machen die Drehs am meisten Spaß.

Crowdfunding: Kampagne läuft noch zwei Wochen

Deshalb haben die Filmemacher wie berichtet eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um ihren ersten Langspielfilm zu finanzieren.

Der etwa 90 Minuten lange Film namens Vergifter handelt von Lea (gespielt von Marie Scherzer), ihrer toxischen Beziehung und der kräftezehrenden Aufgabe, sich daraus zu befreien.

Soziale Kontakte sind gekappt, sie wird an allen Ecken und Enden kontrolliert. Ihr Versuch, sich von ihrem Partner (gespielt von Adrian Dittus) zu befreien, wird zum brutalen Kraftakt, denn er tut alles, um ihr Entkommen zu verhindern – selbst wenn er zum Äußersten gehen muss.

Mehr als die Hälfte eingenommen

Und wie läuft die Kampagne bereits? Über 12.000 von den anvisierten 20.000 Euro sind bereits eingenommen. „Es sieht ganz gut aus, wir können zufrieden sein“, sagt Matthias Wissmann. Wer sich beteiligen will, hat noch im August Zeit. Mehr dazu auf startnext.com/vergifter.

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