Die auftretenden Künstler sind alle glücklich, nach langen und bangen Monaten ohne Auftritt endlich wieder vor Publikum treten zu können, sind beeindruckt von der lockeren, funktionierenden Organisation und dem Flair der Naturbadwiese, irgendwo zwischen einem extrem gesitteten Mini-Woodstock und einer Kleinkunstbühne. Letzteres genießen auch die Besucher, die aus jedem Besuch ein kleines stilvolles Fest machen.

Abstandsquadrate für die Besucher

Um das abwechslungsreiche Programm auf der Bühne genießen zu können, wird jedem Besucher ein „Abstandsquadrat“ zugewiesen, in das maximal fünf Personen - nach Coronaregeln natürlich aus dem familiären Umfeld - dürfen. Darin kann man es sich ohne Maske gemütlich machen, feiern, Kultur genießen und Picknicken.

Im kreativen Schulterschluss

Und das tun die Besucher - bringen Campingstühle und Tische mit, Tischdecken und selbst zubereitete Leckereien. „Sogar Blümchen samt Vase bringen manche mit“, erzählt Max Konzelmann vom Kulturamt, der im kreativen Schulterschluss zusammen mit seinen Kolleginnen Vera Matthes und Jasmin Mauthe das Konzept entwickelt und verwirklicht hat.

Gemeinsames Brainstorming

„Wir arbeiten im Team, machen gemeinsam Brainstorming, streiten uns auch mal, rein sachlich natürlich - und haben so das Konzept von der Event-Wiese zusammen erarbeitet“, sagt Vera Matthes. Entstanden sei der Gedanke mit der an die Stadtverwaltung herangetragenen Forderung, doch auch ein Autokino auf die Beine zu stellen.

Nicht nochmal ein Autokino

Doch noch ein Autokino - das wollten die drei auf keinen Fall. Stattdessen schwebte ihnen gleich eine entspannte Sommer-Eventreihe im Freien vor, mit Flair, viel Platz und vor allem auch viel regionaler Beteiligung. „Sogar alle am Event beteiligten Dienstleister kommen ausnahmslos aus Albstadt“, sagt Vera Matthes stolz. Ebenso sind die zahlreichen Künstler, Musiker und Autoren so gut wie alle aus Albstadt selbst oder der näheren Umgebung. Der „Witz vom Oli„-Oli kam aus Pforzheim und Luci van Org, vielen bekannt als ein Teil des NDW-Duos Lucilectric, die diese Woche extra aus Berlin nach Albstadt fährt, reisten oder reisen am weitesten an.

Das Team ist mehr als zufrieden

Auf die Frage, ob sie zufrieden sind mit ihrem „Kind“, nicken die Teammitglieder: „Mehr als zufrieden, sagt Vera Matthes“. Sie hätten es einfach gewagt, „out of the box“ zu denken - und das Ergebnis spricht für sich. Auch alle Unterstützer - der ZAK, die Volksbank Albstadt, die Albstadtwerke und die Stadt Albstadt selbst - waren sofort Feuer und Flamme für das mutige neue Format. „Klar“, gibt Max Konzelmann zu bedenken, „konnten wir nicht wissen, ob sowas funktioniert, ob die Leute in Coronazeiten sowas annehmen, ob sie zu ängstlich sind - doch es hat bestens geklappt“.

Extra-Lob für das Publikum

Das Publikum bekommt von den drei Kulturmachern zudem noch ein Extra-Lob. Während es aus allen Teilen der Republik immer wieder beunruhigende Meldungen von extrem unvernünftigem Verhalten gibt, klappt das auf der Wiese bestens. „Die Leute nehmen sogar all ihren Müll wieder mit, zum Schluss ist die Event-Wiese immer blitzeblank“, freut sich das Organisations-Trio.

So erfolgreich startete „die Wiese“, wie sie bei vielen nur noch heißt, dass der Gedanke, aus dieser einmaligen Sache eine regelmäßige Einrichtung zu machen, natürlich schon lange aufkam. Denn „Eine Wiese ist für jeden eine tolle Plattform“, sagt Vera Matthes. Man wird sehen...

Vollgepackter Endspurt

Diese Woche geht die Wiese in den vollgepackten Endspurt: Am Donnerstag wartet das Zockerpicknick „Game2Gether“, am Freitag lädt das Theater Lindenhof zum „Bodenpersonal“, am Samstag laden Holger Much und Luci van Org zu Live-Illustrationen und Lesung aus „Das Bildnis des Dorian Gray“ ein und am Sonntag lockt das Mundartpicknick mit den Damen vom Dohlengässle ins Naturbad.