Albstadt

Albstadt gibt Impulse für gesundes Leben: Unternehmen stehen vor neuen Aufgaben

24.02.2020

Von Johannes Raab

Albstadt gibt Impulse für gesundes Leben: Unternehmen stehen vor neuen Aufgaben

© Hans Raab

Nicht nur Zuhören sondern auch Mitmachen war beim ersten Impulse-Vortrag angesagt .Die Teilnehmer hatten sichtlich Freude daran.

Zu Beginn der Veranstaltungsreihe der Stadt Albstadt gewährte Daniela Gvozdenac Einblicke in veränderte Arbeitswelten und Lebensstile. Die Referentin stellte dar, was sich hinter dem Begriff „New Work“ verbirgt und wie die neuen Ideen den Alltag verändern könnten. Zudem gab es Übungen zum Mitmachen.

Zum Auftakt der Reihe Impulse der Stadt Albstadt stand ein Vortrag von Daniela Gvozdenac mit dem Titel „Veränderte Arbeitswelten und Lebensstile“, verbunden mit der Fragestellung „Wo bleibt unsere Gesundheit im Zeitalter von New-Work und Co“ auf dem Plan. Es waren zum Bedauern von Organisatorin Dorothee Hummel-Wagner nicht gerade viele Interessierte ins Bistro Elim gekommen. Die, die da waren, wurden mit einem hochinteressanten Vortrag der herzerfrischend agierenden Referentin belohnt.

Daniela Gvozdenac sprach über Gesundheit am Arbeitsplatz

Darüber hinaus lud Skiakrobatin Emma Weiß mit einigen Übungen zur Umsetzung des Gehörten ein. Dann wurde in dem kleinen Kreis eifrig über Bewegungsmöglichkeiten an verschiedenen Arbeitsplätzen diskutiert Daniela Gvozdenac ist gelernte Betriebswirtin und betreut seit 2014 die „Interstuhl-Akademie“.

Nachhaltige Konzepte für Mitarbeiter sind gefordert

Wer nun erwartet hatte, die Referentin würde eine Werbeveranstaltung ihrer Firma für deren Produkte durchziehen, sah sich getäuscht. Vielmehr ging es darum, wie in der Tieringer Firma bei den Mitarbeitern ein Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil geschaffen wird. Die Philosophie lautet kurz und bündig: sorgt ein Unternehmen für die Gesundheit der Betriebsangehörigen, bleiben diese gesund und fit, es gibt weniger Krankmeldungen, was sowohl dem Betrieb, den Krankenkassen und nicht zuletzt den Beschäftigen selbst zum Vorteil gereicht.

Gesundheit muss zum wichtiger Aspekt in Unternehmen werden

Allzu oft noch, so Gvozdenac, werden die beiden Entwicklungen „New Work“ und Gesundheit jeweils isoliert betrachtet, oftmals sogar gegenläufig. Doch Gesundheit muss ein wichtiger Aspekt innerhalb der Veränderungsprozesse von Unternehmen werden. Dabei muss ein nachhaltiges Gesundheitskonzept im Zuge von New Work zum Tragen kommen, angefangen bei einer Umgebung, die zum Wohlfühlen einlädt, über Auszeiten, Arbeitsplatz-Ergonomie, bewegte Pausen und einem passenden Stressmanagement.

Neue Arbeit beinhaltet auch Selbstverwirklichung

Die Neue Arbeit beinhaltet die Selbstverwirklichung der Berufstätigen: „Wir arbeiten nicht mehr um zu leben, wir leben nicht mehr um zu arbeiten. Arbeit soll Spaß machen und erfüllend sein“, so die neue Sichtweise. Ein wesentlicher Aspekt sei heute das Sitzen, auch „das neue Rauchen“ genannt. Hier helfen weniger abendlicher Sport, sondern Bewegung zwischendurch. Die Möglichkeit müssten Unternehmen anbieten. Beispiele gab es zum Mitmachen von Emma Weiß. Dehnen, Strecken, Gleichgewicht halten, das alles fand regen Anklang bei den Teilnehmern, war zwar ein bisschen anstrengend, machte aber Spaß.

Was machen Fließbandarbeiter gegen Bewegungsmangel?

Dr. Ute Streicher von der AOK Neckaralb begrüßte die Anstrengungen verschiedener Unternehmen, doch war man sich in der Runde einig, dass in diese Richtung allgemein noch viel Luft nach oben sei. Die provokativ in den Raum geworfene Frage, wie denn ein Arbeiter am Band oder etwa ein Müllmann mit immer gleichen Bewegungsabläufen einen Ausgleich schaffen könne, konnte nicht hinreichend geklärt werden.

Elterntaxis sind für die Gesundheit der Schüler kontraproduktiv

Auch das Thema Bewegungsmangel in der Schule kam zur Sprache, nicht zu vergessen die Elterntaxis, die die körperlichen Aktivitäten förmlich einengten. Man war sich einig: das von Daniela Gvozdenac vorgestellte Konzept ist ein hervorragendes Mittel zur Verbesserung der Gesundheit, doch bedarf es großer Anstrengungen, es auf möglichst viele Bereiche zu übertragen.

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