Akribische Vorbereitung: HBW Balingen-Weilstetten nutzt die Bundesliga-Pause

Von Marcus Arndt

Nach der Pleite bei besseren Bergischen bereitet sich der Balinger Bundesligist auf den richtungsweisenden Doppelpack gegen Lemgo und Stuttgart vor.

Akribische Vorbereitung: HBW Balingen-Weilstetten nutzt die Bundesliga-Pause

James Junior Scott kommt immer besser in Fahrt.

Eine empfindliche Niederlage in Wuppertal folgte für die „Gallier“ auf die wichtigen Punktgewinne gegen zwei direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Nach starken Auftritten ein Rückschritt, der korrigierbar ist.

„Ich glaube, wir waren einfach nicht auf dem Punkt“, sagt Jens Bürkle nach dem 22:30 in der Schwebebahnstadt unaufgeregt – schließlich zählt der Bergische HC zur erweiterten Spitzengruppe, „und gegen eine Mannschaft von dieser Qualität müssen wir einfach viele Dinge extrem gut machen, um zu gewinnen. Das haben wir aber nicht geschafft“, so der erfahrene Trainer des Tabellen-16. weiter.

Bitter für Bürkle, dass seine Mannschaft nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen konnte. „Wir haben ein paar Sachen in der Aggressivität vermissen lassen, haben die Sachen nicht präzise genug gespielt – vorne wie hinten“, urteilt der Sportwissenschaftler, „auch im Gegenstoß waren wir nicht so präzise und nicht so aggressiv wie nötig. So haben wir die paar Chancen, die wir hatten, um in das Spiel reinzukommen, auch verstreichen lassen. Und danach waren wir eigentlich schon chancenlos.“

Scott macht die nächsten Schritte

Trotz der sieben Tore von James Junior Scott. Der junge Franzose machte ein Klassespiel, obwohl auch ihm der eine oder andere Fehler zu viel unterlief. „Man hat schon gegen Coburg gesehen, dass er so langsam in die Spur kommt“, meint der Balinger Coach, „in Wuppertal hat er richtig gut gespielt. Das war schon das größte Highlight, das wir hatten. Er hatte viele gute Aktionen – neben seinen eigenen sieben Treffern auch viele Tore vorbereitet.“ Auch in der Defensive stand der 24-Jährige stabil, lieferte solide.

Defizite in der Defensive

Dennoch: Beim BHC wackelte die Balinger Abwehr, bekam am Kreis Marx Darj nie in den Griff – und auch die Rückraumschützen Kevin Schmidt und Lukas Stutzke bekamen zu wenig Druck, erzielten viele einfache Tore aus neun Metern. Vor dem richtungsweisenden Doppelpack gegen Lemgo (4. März, 19 Uhr) und in Stuttgart (17. März, 20.15 Uhr) feilt der Balinger Kommandogeber natürlich weiter am Abwehrverhalten der „Gallier“.

Trotzdem nimmt der routinierte Übungsleiter geschickt die Belastung im eng getakteten Programm etwas raus, gibt seiner Mannschaft am Sonntag noch einmal frei. „Danach haben wir drei Tage Spielvorbereitung auf den TBV“, betont der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, welcher die Lipperländer gewohnt akribisch analysiert.

Gute Erinnerungen

Das Kehrmann-Ensemble startete mit 27:27 bei Primus SG Flensburg-Handewitt in die zweite Saisonphase. Nach 44 siegreichen Heimspielen in Serie gaben die Norddeutschen am vergangenen Sonntag überraschend einen Zähler gegen den Ex-Meister aus Ostwestfalen ab, welcher stark dezimiert antrat. „Ein gutes Ergebnis“, meint Bürkle. Lemgo sei dennoch eine Mannschaft, sagt Bürkle, „die uns im Hinspiel sehr gut gelegen ist, das muss man ehrlich sagen. Auch wenn Carlsbogard damals nicht dabei war.“

Die Rückkehr des Schweden ändere natürlich vieles, hebt der ehemalige Erstliga-Kreisläufer hervor, „weil er einfach einer der zentralen Spieler beim TBV ist. Er hat – vom Finale mal abgesehen – eine richtig gute WM gespielt.“ Durch ihn verändere sich der Rückraum massiv, warnt Bürkle, „es wird eine spannende Aufgabe.“

Chance auf Punkte

Am Sonntag geht die Kehrmann-Truppe noch in Wuppertal bei den Löwen auf die Platte. „Wir kriegen sie also noch einmal zu Gesicht“, betont der Balinger Kommandogeber, „und ihre Vorbereitungszeit ist bis Mittwoch dann nicht ganz so lang wie unsere. Von daher bin ich jetzt erst einmal positiv und freue mich auf die nächste Chance, an Punkte zu kommen. Weil es natürlich schon eine Mannschaft ist, wo wir auch punkten können ...“