Akribische Arbeit scheint zu greifen: HBW Balingen-Weilstetten startet gut in die Rest-Runde

Von Marcus Arndt

Mit dem vierten Auswärtssieg in dieser Spielzeit sendeten die „Gallier“ ein starkes Signal im Abstiegskampf. Die Schwaben standen beim 27:20-Erfolg gegen Minden defensiv stabil und fanden in der Offensive immer wieder Lösungen.

Akribische Arbeit scheint zu greifen: HBW Balingen-Weilstetten startet gut in die Rest-Runde

In Lübbecke feierte der HBW Balingen-Weilstetten einen souveränen Sieg.

Nach der Sieglos-Serie in den finalen Wochen 2020 haben die Schwaben nach der WM-Pause die Trendwende geschafft. Mit 27:20 setzte sich das Team von Trainer Jens Bürkle am Samstagabend beim Tabellennachbarn GWD Minden durch.

„Es war ein super Spiel von uns – von Anfang bis Ende“, bilanzierte der HBW-Trainer zufrieden, welcher in der Vorbereitung ganz offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht hat. „Ich glaube, wir haben in der ersten Hälfte keinen einzigen technischen Fehler gemacht“, analysierte der Sportwissenschaftler, „haben viele Gegenstoßtore oder Treffer aus der zweiten Welle heraus geschossen. Da haben wir schon richtig Qualität gezeigt.“

Jensen mit toller Quote

Im Spielverlauf seien immer mehr Abwehr und Torwart in den Fokus gerückt, so der 40-Jährige weiter. Mike Jensen nagelte seinen Kasten zu, überragte mit 15 gehaltenen Bälle (Fangquote: 45,45 Prozent). Das nagte am Selbstvertrauen der Westfalen, welche nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde keine Lösungen mehr fanden. Noch einmal verkürzte der Norweger Christoffer Rambo in der 16. Minute zum 9:10 – in der Folge fielen die Grün-Weißen nach einem 0:5-Negativlauf deutlich zurück.

Nach dem Seitenwechsel drängte GWD auf die Ergebniswende. Vergebens. „Auch als es wieder enger wurde – beim 15:18 – haben wir extreme Nervenstärke gezeigt und die Ruhe behalten“, betonte Bürkle, „deshalb haben wir auch verdient gewonnen.“ Sukzessive setzten sich die Schwaben wieder ab, führten in der 51. Minute mit 26:17. „Gefühlt war es für mich erst vier Minuten vor Schluss durch“, verriet der Balinger Kommandogeber.

Chance genutzt

Dieser konstatierte nach dem gelungenen Start in die zweite Saisonphase zufrieden: „Es ist das erste Spiel nach der WM-Pause. Auswärts, die Chance ist zum Greifen nah und wir haben sie genutzt.“

Nach der nervenaufreibenden Rückfahrt im Schnee-Chaos hatte der Tabellen-16. am Sonntag frei – nun liegt der Fokus auf dem Donnerstagsspiel gegen Coburg. Überraschend triumphierte das Schlusslicht in Stuttgart mit 29:23. „Mittlerweile reichen so drei, vier Tage zwischen den Spielen“, sagt Balingens Kapitän Jona Schoch, „wir hatten in der Vorbereitung genügend Zeit, um intensiv an den Grundlagen zu arbeiten. Da gilt es dann nur noch, die taktischen Maßnahmen – die von Gegner zu Gegner ein bisschen variieren – umzusetzen.“

Coburg überrascht Stuttgart

Auf die unbequemen Oberfranken werden die „Gallier“ wohl etwas mehr Zeit in der Spielvorbereitung verwenden. Der Tabellenletzte überraschte die „Wild Boys“, düpierte die Mannschaft von Coach Jürgen Schweikardt. „Coburg hat unsere Unzulänglichkeiten eiskalt ausgenutzt und hat das Spiel routiniert nach Hause gebracht. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist ein herber Schlag für uns, von dem wir uns erholen müssen“, klagte der Bittenfelder Kommandogeber.

Mit nunmehr fünf Pluspunkten sind die Vestestädter wieder in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen. „Natürlich gehe ich immer davon aus, dass wir gewinnen“, sagte Florian Billek am Rande des Stuttgart-Spiels selbstbewusst.

Der Coburger Rechtsaußen ergänzte: „Aber ich muss schon zugeben, dass ein so hoher Sieg und die Souveränität etwas überraschend war. Dass wir hier zwei Punkte holen können, überrascht mich allerdings nicht. Ich glaube, wir sind Stuttgart richtig auf den Sack gegangen. Und genau das müssen wir machen, wenn wir unten drinstehen.“