Burladingen

AfD-Wahlparty: „Für unser Land das Richtige wieder tun“

21.09.2017

von Volker Bitzer

Kandidat Hans-Peter Hörner strahlt und frohlockt: „Ich bin begeistert über das Ergebnis; das Ziel, drittstärkste Kraft zu sein, haben wir grandios erreicht.“

Noch bevor die erste Prognose kurz nach 18 Uhr über den Beamer an die Leinwand geworfen wurde, verdeutlichte Hans-Peter Hörner bei der kurzen Begrüßung in „Dianas Hendlalb“, welche Werte für ihn als Kandidat zählen: „Ich war als junger Mann schon einmal in der AfD, damals hieß sie aber noch CDU“. Familie, innere Sicherheit und Bildung – dafür hätten die Christdemokraten einst noch gestanden, heute müsste halt die AfD diese Themen besetzen, verdeutlichte der 66-Jährige. Die etwa 50 Gäste im verdunkelten Nebenzimmer klatschen Beifall. Darunter auch Bürgermeister Harry Ebert, der die Frage, ob er denn nun offiziell AfD-Mitglied sei, vielsagend kontert: „Noch nicht!“

AfD-Wahlparty: „Für unser Land das Richtige wieder tun“

Jubel bei der „Alternative für Deutschland“, die sich etwa 50 Mann (und Frau) stark in „Dianas Hendlalb“ in Burladingen getroffen hat. Unter den Gästen war überdies auch Burladingens Schultes Harry Ebert (Zweiter von links), nicht als Hausherr, sondern als Sympathisant. Foto: Volker Bitzer

Hans-Peter Hörner bedauert keine Sekunde, die er für den Wahlkampf aufgebracht hat. Zusammen mit einem starken Dutzend Helfer im Alter von 20 bis 70 Jahren, wie er erzählt. Er habe zwar gehofft, deutschlandweit die 15 Prozent-Marke zu knacken, aber das Zweitstimmenergebnis sei trotzdem klasse, und nun werde man sich im Namen der Wähler dafür einsetzen: „Für unser Land das Richtige wieder tun!“

AfD-Wahlparty: „Für unser Land das Richtige wieder tun“

Es ist „fünf vor“ – Finale Minuten bis zum Jubel bei der AfD-Party. Foto: Volker Bitzer

Keinen Kuschelkurs von der Oppositionsbank versprach AfD-Landtagsmitglied Stefan Herre, der von einem hervorragenden Wahlergebnis spricht: „Es wird kantig, ruppig und rau zugehen.“ Es werde Zeit, dass wieder eine Partei Klartext rede und die Zeit von Denk- und Sprechverboten endgültig vorbei sei. Sowohl Hörner als auch Herre rechnen nun mit einer Jamaika-Koalition und damit „dass die CDU infolgedessen noch mehr ihrer Positionen aufgeben wird“.

„Ich hatte sehr gehofft, dass der Schuss vor den Bug der Regierungsparteien noch deutlicher ausfällt“, das sagt der lokale AfD-Wahlkampfmanager Dr. Joachim Wald, der nicht so ganz zufrieden ist mit den Prozentzahlen. „15 plus war schon meine Vorstellung.“

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