AfD-Sommerkampagne im Zollernalbkreis: Viele Zwischenrufe der Demonstranten nerven Martin Hess

Von Benjamin Rebstock

Die AfD-Sommerkampagne in Ebingen und Balingen verlief friedlich. Es kam lediglich zu Wortgefechten zwischen AfD-Anhängern und Gegendemonstranten.

AfD-Sommerkampagne im Zollernalbkreis: Viele Zwischenrufe der Demonstranten nerven Martin Hess

Sie gingen in Balingen auf die Straße, um gegen die Politik der AfD zu demonstrieren.

Wenig Zuspruch von der Bevölkerung erhielt die Sommerkampagne der AfD-Fraktion am Donnerstagmorgen am Bürgerturmplatz in Ebingen. Gerade mal zehn Menschen waren anwesend, um den beiden Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier und Martin Hess sowie Landtags-Erstkandidat Hans-Peter Hörner über Themen wie beispielsweise Sicherheitspolitik, Entwicklungspolitik oder auch über die Folgen der Coronakrise zuzuhören.

Demonstranten stören Reden mit Zwischenrufen

Deutlich in der Überzahl waren hingegen die Gegendemonstranten, die Plakate und Fahnen in die Höhe hielten. Mit lauten Zwischenrufen und Gesängen störten sie mehrmals die Reden der AfD-Politiker.

Die Stimmung war angespannt und aufgeheizt. Immer wieder kam es zu Wortgefechten zwischen beiden Lagern.

Martin Hess zeigte sich genervt

Bei so viel Gegenmeinung zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Martin Hess dünnhäutig. Er unterstellte den Protestlern ein „kindisches Verhalten“. „Demokratie bedeutet, dem anderen auch zuzuhören sowie Meinung auszutauschen und nicht herumzuschreien, wie ihr es tut“, sagte er.

Politisch forderte der stellvertretende Landesvorsitzende Markus Frohnmaier in seiner Ansprache die Entwicklungshilfe für andere Länder auszusetzen und das eingesparte Geld zur nationalen Wirtschaftshilfe einzusetzen. „Erst das eigene Haus in Ordnung bringen, dann dem Nachbarn helfen“, sagte er.

Am Nachmittag ging’s nach Balingen

Anschließend betonte der Bundestagsabgeordnete Martin Hess, dass die AfD nicht ausländerfeindlich gesinnt sei. Man habe nichts gegen Migranten, solange „sich diese berechtigt im Land aufhalten und an unsere Grund- und Werteordnung halten“ würden. Man wehre sich gegen illegale Massenmigration, erklärte der stellvertretende innenpolitischer Sprecher der Fraktion.

Am Nachmittag ging es dann für Hans-Peter Hörner und Martin Hess nach Balingen – ihr Kollege Markus Frohnmaier konnte aus Termingründen nicht dabei sein.

„Haut ab“, „Nazis raus“

Etwa 25 Leute, darunter auch Anhänger der Alboffensive, versammelten sich auf dem Marktplatz, um gegen die Politik der AfD zu protestieren. Mit Trillerpfeifen, Ratschen und Zwischenrufen wie beispielsweise „Haut ab“ oder „Nazis raus“ ließen sie ihrem Unmut freien Lauf. „Die Partei ist keine Alternative für Deutschland. Sie ist rassistisch, nationalistisch und antifeministisch“, sagte Moritz Elser.

Beide Veranstaltungen verliefen friedlich. Es gab keine Ausschreitungen. Die Polizei, die sowohl in Ebingen als auch Balingen vor Ort war, hatte dementsprechend keinen Grund, einzugreifen.