Handball

Abwehraffine Eisenacher: Herausfordernde Aufgabe wartet auf den HBW Balingen-Weilstetten

01.12.2022

Von Marcus Arndt

Abwehraffine Eisenacher: Herausfordernde Aufgabe wartet auf den HBW Balingen-Weilstetten

© Ulmer

Nach dem Derbysieg gegen Konstanz geht es nun für den HBW nach Eisenach.

Im Zweitliga-Gipfel gehen die „Gallier“ am Samstagabend unter der Wartburg auf die Platte. Eine richtungsweisende Partie im Titelrennen. Überraschend haben die Thüringer in Würzburg verloren, liegen bereits satte sechs Zähler hinter dem Balinger Branchenführer.

Die Schwaben punkten seit Wochen konstant – sind in der 2. Bundesliga noch ungeschlagen. Im baden-württembergischen Derby gegen den badischen Rivalen aus Konstanz drehte der Bundesliga-Absteiger einen knappen Rückstand noch vor der Pause, erarbeitete sich mit einem 10:2-Lauf einen Sechs-Tore-Vorteil. Bei diesem blieb es bis zur Schlusssirene (Endstand: 36:30).

„Ich bin zufrieden“, betont Jens Bürkle, „wir haben die Situation gut gelöst. Viele Dinge gut abgearbeitet, ohne dass wir sie vorher gemeinsam trainieren konnten. Von daher war es schon in Ordnung. Wir hatten in der Abwehr Probleme im Sieben-gegen-Sechs. Ansonsten haben wir aber viele Sachen wirklich gut gelöst und im Angriff ein gutes Spiel gemacht. Da hatten wir eine gute Wurfquote, klare Lösungen – und haben die HSG vor viele, für sie nicht lösbare, Probleme gestellt.“

Gegner mit richtig viel Qualität

Vor dem Ligagipfel am Samstag beim Tabellenzweiten ThSV Eisenach (19.30 Uhr, Werner-Aßmann-Halle) feilte der HBW-Coach noch einmal am Defensivverhalten seiner Mannschaft. 30 Gegentore gegen die HSG waren dem Sportwissenschaftler „schon ein wenig zu viel“. Detailarbeit für den Primus in der Defensive. „Völlig losgelöst vom Gegner“, erklärt der frühere Erstliga-Kreisläufer, „vollkommen fokussiert auf uns. Dass wir ein paar Dinge, wenn sie wieder auf uns zukommen, ein bisschen besser lösen.“ Seit Mittwoch gilt der Fokus den Ostdeutschen. „Im gewohnten Drei-Tage-Rhythmus“, fährt der 42-Jährige fort.

Dieser zählt Eisenach zu den besten Teams im Unterhaus: „Ich habe sie vor der Saison als eine der stärksten Mannschaften angesehen, was man da in der Vorbereitung wahrgenommen hat. Und der Eindruck bestätigt sich in der Runde in ganz vielen Dingen. Da ist richtig Qualität da, sie spielen eine sehr variable Abwehr mit ganz klaren Regeln.“ Er glaube, so der HBW-Trainer weiter, „das ist Stärke und Schwäche zugleich. Es ist gegen diese Formation, wenn sich alle an die Absprachen halten, sehr unangenehm zu spielen und auch wirklich herausfordernd. Vor allem weil man diese Abwehrsysteme in der ganzen Saison eben sonst nie hat. Andererseits sind die vielen Regeln sehr komplex. Wenn da ein, zwei Leute mal pennen, wackelt das Ganze allerdings gewaltig.“

„Kommt schon was auf uns zu“

Der richtige Mix aus Ballsicherheit und Risiko ist gegen die kompakte Verteidigung um Peter Walz gefragt. Der robuste Kreisläufer, 2021 aus Saarlouis unter die Wartburg gewechselt, ist ein zentraler Baustein im Team von Misha Kaufmann, bringt Emotionen und die nötige Aggressivität auf die Platte. „Aber egal wer da deckt, es ist eine gute Abwehr“, hebt Bürkle hervor, welcher von einem sehr guten Gegner mit vielen starken Einzelspielern spricht. „Es gibt viele“, findet der 42-Jährige, „Jannis Schneibel und Fynn Hangstein sind im Angriff mit Alexander Saul auf Halbrechts schon herausragend. Es ist ein sehr breiter Kader, was ihnen für die ganze Runde helfen wird. Da sind sie sehr vielseitig, viele Positionen sind doppelt besetzt, manche sogar dreifach.“

Dennoch: Die Balinger wollen ihre Ungeschlagen-Serie fortsetzen. „Wir haben uns einige Dinge erarbeitet, so dass wir erhobenen Hauptes nach Eisenach hinfahren können. Wir wissen, dass es eine extreme Aufgabe wird, dort dem Druck standzuhalten. Druck von Zuschauern, vom Trainer, von der Mannschaft, da kommt schon was auf uns zu. Da wird der Fokus auf die Dinge, welche wir lenken können, zu behalten, sehr entscheidend sein.“

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