Abspaltung ohne sich final zu trennen: TSG Balingen und ihre Fußballer gehen Sonderweg
28.05.2020
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Das Vereinslogo der Fußballer der TSG Balingen, mit dem Extra-Fußball, lässt die Abspaltung vom Gesamtverein schon erahnen.
Turbulente Tage erleben die Fußballer der TSG Balingen derzeit. Gilt es doch, nach dem endgültigen Abbruch der Regionalligarunde vor drei Tagen und dem damit verbundenen Nicht-Abstieg der TSG, in der Kürze der Zeit die dritte Saison in der vierthöchsten deutschen Spielklasse zu organisieren. Ganz nebenbei geht aber auch der Abspaltungsprozess vom Gesamtverein in seine finale Phase.
Letzteres ist ein gewichtiger Punkt, der die Vereinsverantwortlichen in den kommenden Wochen abseits des Spielfelds intensiv beschäftigen wird. Die Abspaltung der TSG-Fußballer vom TSG-Gesamtverein wurde schon lange vor Beginn der Corona-Pandemie anvisiert.
Abspaltung nimmt Fahrt auf
In den vergangenen Monaten war es um dieses Ansinnen etwas ruhiger geworden, nun aber nimmt die Abspaltung, inklusive der Fußball-Jugendabteilung, wieder Fahrt auf. Der Geschäftsführer der TSG-Fußballer, Jan Lindenmair, erklärte am Donnerstag gegenüber dem ZOLLERN-ALB-KURIER, dass es keinen neuen Verein unter neuem Namen geben werde. Angedacht sei der Name TSG Balingen Fußball.
Wohl Doppelmitgliedschaft
Dieser Name suggeriert, dass die Fußballer einen Verein im Verein Gründen. „Aber genau dies ist nicht unser Modell“, so Lindenmair. Vielmehr werde es ein Modell „ohne finale Trennung“ geben, das voraussichtlich eine Doppelmitgliedschaft beinhaltet. Die konkreten Ausprägungen im Verhältnis von TSG Balingen und TSG Balingen Fußball wollen die Verantwortlichen in der kommenden Woche bekanntgeben.
Mitglieder werden noch gehört
Vollzogen werden soll die Abspaltung laut Lindenmair voraussichtlich im September. Ute Hirthe, Vorsitzende des Gesamtvereins TSG Balingen, ist voll des Lobs über die Zusammenarbeit mit Lindenmair und betont, dass der Abspaltungsprozess „in völlig ordentlichen Bahnen“ verläuft. Selbstverständlich werde es vor dem Stichtag im Herbst noch eine Mitgliederversammlung der TSG geben.
„Halten weiter zusammen“
Dass das Abspaltungs-Prozedere nun schon lange Zeit andauert, ist für Hirthe völlig normal. „Ich vergleiche das mal mit der Spvgg Unterhaching, dort hat die Abspaltung der Fußballer zweieinhalb Jahre in Anspruch genommen.“ Nun seien die Hachinger zwar wesentlich größer, aber die Fragen, die zu klären seien, beträfen kleinere Vereine in gleichem Maß. Um die Zukunft der TSG, aber auch um die Zukunft der TSG-Fußballer ist Hirthe nicht bange: „Wir sind und bleiben die TSG, wir halten zusammen.“
