Abschied vom Albstädter Blumenmaler: Leuchtende Bilder sind sein Vermächtnis

Trauer löst in Albstadt die Nachricht vom Tod Helmut Landenbergers aus. Der bekannte Künstler und Gärtnermeister, der seine Faszination und Liebe für die Natur und für das Malen stets kreativ zu vereinen wusste, starb am Dienstag, 11. Februar. Helmut Landenberger wurde 93 Jahre alt.

Abschied vom Albstädter Blumenmaler: Leuchtende Bilder sind sein Vermächtnis

Helmut Landenberger war für seine leuchtend-bunten Blumenbilder weithin bekannt.

Helmut Landenberger wurde als einer von drei Söhnen von Theophil und Frida Landenberger am 8. August 1926 in Ebingen geboren. Sein Bruder Hermann fiel im Krieg, sein Bruder Manfred war als Architekt in Ebingen tätig. Als Schüler am Ebinger Gymnasium interessierte Helmut Landenberger die Mathematik und er entwickelte damals schon ein großes Interesse am Zeichnen, unterstützt von einem seiner Lehrer.

Als Kriegsgefangener musste er in einem polnischen Bergwerk arbeiten

Er wurde als Schüler noch, im Alter von siebzehn Jahren, 1944 zum Kriegsdienst eingezogen und meldete sich zur Marine. Nach Kriegsende musste er als Kriegsgefangener in einem polnischen Bergwerk arbeiten. Seine schon daheim beim Vater erworbenen Fähigkeiten ermöglichten ihm glücklicherweise, dann im Gefangenlager in den Gartenbau zu wechseln.

Den Tag der Entlassung feierte er als zweiten Geburtstag

Helmut Landenberger wurde am 13. Dezember 1949 aus der Gefangenschaft entlassen und feierte seinen Entlassungstag mit seinem ebenfalls an diesem Tag entlassenen Freund aus Ebingen, Gerhard Ruppel, fortan immer wieder, Jahr für Jahr, als zweiten Geburtstag.

1955 heiratete Helmut Landenberger Hannelore Eppler

Helmut Landenberger legte nach seiner Ausbildung in Hamburg die Meisterprüfung zum Gärtnermeister ab und arbeitete im elterlichen Betrieb, der Gärtnerei Landenberger, die er später vom Vater übernahm.

Im Jahr 1955 heiratete Helmut Landenberger die ebenfalls aus Ebingen stammende Hannelore Eppler. Mit seiner lieben Hannelore hatte er zwei Söhne, Lothar und Wolfgang, die 1957 und 1959 geboren wurden.

Kurse in Ulrich Christoph Eippers Freien Kunstschule Tailfingen

Zusammen mit Hannelore Landenberger, einer ausgebildeten Floristin, führten beide erfolgreich die Gärtnerei und das Blumenhaus Landenberger über Jahrzehnte in Ebingen. Im Alter von 37 Jahren ging Helmut Landenberger wieder seinem Interesse am Zeichnen nach und besuchte Mal- und Zeichenkurse bei Ulrich Christoph Eipper, der 1963 die Freie Kunstschule Tailfingen gründete. Mit ihm und mit dem Albstädter Künstler Karl Spöttl unternahm Helmut Landenberger mehrfach Reisen nach Südfrankreich, um in der Provence zu malen. Er war begeistert vom Licht und von der Landschaft Südfrankreichs.

1968 wurde er in den Verband Bildender Künstler aufgenommen

1966 bekam Helmut Landenberger erstmals die Möglichkeit, seine Bilder im Ebinger Rathaus der Öffentlichkeit zu zeigen und wurde bereits 1968 aufgenommen in den „Verband Bildender Künstler Baden-Württemberg“, dem er bis 2011 angehörte. Zahlreiche Ausstellungen in der Region folgten, von denen die größte, 1995 im Gebäude der Kreissparkasse Ebingen in der Sonnenstraße, besonders viele Besucher anzog.

Palette und Pinsel waren fast immer dabei

Mit seiner Staffelei ist Helmut Landenberger bei Wind und Wetter nach draußen gegangen um seine Heimat, die Schwäbische Alb zu malen. Er führte mit Leidenschaft ebenso die Gärtnerei und malte fast täglich, nach dem Mittagessen, in seinem Atelier-Zimmer im Wohn- und Geschäftshaus im Kirchengraben. Helmut Landenberger hegte eine große Liebe zu Pflanzen. Insbesondere freute er sich daran, zu Hause oder in der Natur, Blumen wie Zinnien, Rittersporn, Mohn- und Sonnenblumen als Stillleben zu malen. An Wochenenden, auf den Familienausflügen in die Umgebung, waren Staffelei, Palette und Pinsel fast immer dabei. Auf einer Vielzahl von Ölbildern und Aquarellen hat er den Charme der Schwäbischen Alb festgehalten – immer und immer wieder.

Begeistert sang Helmut Landenberger im Shanty-Chor

Der Marinekameradschaft Albstadt gehörte Helmut Landenberger über 60 Jahre an, entwarf und malte über lange Zeit großformatige Bühnenbilder für ihr jährlich stattfindendes „Bordfest“. Im dazu gehörigen Shanty-Chor sang er jungen Jahren begeistert mit. Er freute sich sehr über das Ständchen des Shanty-Chors zu seinem 90. Geburtstag, vor dreieinhalb Jahren.

Er war als guter Vater, Opa und Uropa stets für die Familie da

Liebevoll kümmerte sich Helmut Landenberger um seine Frau Hannelore all die Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2003. Er war als guter Vater, Opa und Uropa stets da für seine Söhne, Enkel und Urenkel. Seiner Kunst und seinem Garten ist Helmut Landenberger bis ins hohe Alter verbunden geblieben. Die Beerdigung findet am Dienstag, 18. Februar, 13 Uhr, auf dem Friedhof in Ebingen statt.