Absage für den Plettenberg

Von Nicole Leukhardt

Die Balinger Stadtverwaltung hatte angeregt, die Resthochfläche unter Naturschutz zu stellen. Das RP lehnte den Antrag ab.

Auf der Plettenberghochfläche wird vorerst kein weiteres Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dies teilte das Regierungspräsidium (RP) Tübingen der Balinger Stadtverwaltung am 12. Oktober mit. Die Verwaltung hatte dies beim RP angeregt. Zweifelsohne besitze die Fläche einen naturschutzfachlichen Wert, erklärt die Tübinger Behörde in einem Schreiben, das den Gemeinderäten am Dienstag ausgegeben wurde.

Fachlich habe eine Erweiterung des bestehenden Naturschutzgebiets Plettenkeller bis zur zukünftigen Abbaufläche jedoch keine hohe Priorität, da die Fläche abnehme und so für viele Arten nicht mehr ausreichend Lebensraum böte. Zudem sei die verbleibende Fläche als Rohstoffsicherungsgebiet ausgewiesen. Der Abbau von Gestein führe zu Verwundungen und Störungen des Naturhaushalts, führt Dietmar Enkel, Präsident des Referats Umwelt am Regierungspräsidium in seinem Schreiben aus. Er böte aber auch vielen Arten gerade so die Möglichkeit, weiter zu existieren.

Als Beispiel nannte Enkel die Kreuzkröte. Diese Art sei auf Sekundärbiotope angewiesen, wie sie beim Gesteinsabbau entstünden. Auf dem Steinbruch habe sich eine beachtliche Population entwickelt. Trotz der Absage: Man wolle das Anliegen der Balinger Stadtverwaltung im Auge behalten, so Enkel. Er räumt aber auch ein, dass die Behörde noch intensiv in die Umsetzung von Natura 2000 eingebunden sei. Dies und andere Projekte, sowie personelle Veränderungen in den Naturschutzreferaten ließen mittelfristig für ein Naturschutzgebietsverfahren keinen Raum.