Absage an die „Denkfabrik Zollernalb“: Frank Schroft will keine Großstadt

Von Michael Würz

Kräfte bündeln statt Visionen formulieren: Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft stehe der Idee der „Denkfabrik“ sehr skeptisch gegenüber, schreibt er in einem offenen Brief.

Absage an die „Denkfabrik Zollernalb“: Frank Schroft will keine Großstadt

Der ganze Landkreis eine einzige Großstadt? Dafür ist Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft nicht zu begeistern.

Die Städte und Gemeinden im Kreis zu einer einzigen Großstadt verschmelzen – das ist die kühne Idee, die die „Denkfabrik Zollernalb“ um den Unternehmer Albert Sauter jüngst formuliert hatte. Auf wenig Gegenliebe stößt diese Vision im Rathaus in Meßstetten: Bürgermeister Frank Schroft wandte sich am Montag in einen offenen Brief an Sauter: Zwar begrüße Schroft „jedes Format, das sich der Aufgabe widmet, kreative Ideen und innovative Wege für unsere Zukunft zu finden“ – wie es, so Schroft, bereits viele sogenannte Think Tanks, Institute und Foren täten.

„Stehe der Idee sehr skeptisch gegenüber“

Der Idee einer Großfusion unabhängiger Gemeinden, also die Schaffung der „Zollernstadt“, stehe er jedoch „sehr skeptisch“ gegenüber. Schroft schreibt: „Es ist die kumulierte Geschichte einer Stadt, das gewachsene Zusammenwirken aller Bereiche, die deren Charakter, Charme und Aura ausmachen. Das geschieht jenseits aller Theorie.“

In der Wirtschaft werden große Gebilde kleiner

In der globalen Wirtschaft erlebe man gar das Gegenteil, schreibt Schroft: Große Gebilde würden in kleinere Einheiten transformiert – mit dem Ziel, transparenter, nachvollziehbarer, schneller und identitätsstiftender zu werden. Auch gibt Schroft zu bedenken, dass Großfusionen nicht per se Garant für Attraktivität und wirtschaftliche Anziehungskraft seien. Und mahnt: „Die von Politikern beschworene Nähe zu den Menschen geht verloren.“

Lieber Kräfte bündeln

Schrofts Plädoyer: eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit und eine hochprofessionelle Wirtschafts- und Marketinggesellschaft Zollernalb. „Wir sollten Kräfte bündeln, gemeinsame Anliegen mit einer Stimme vertreten.“