36:30 im Süd-Derby gegen Konstanz: HBW Balingen-Weilstetten bleibt weiter ungeschlagen

Von Marcus Arndt

Die Ungeschlagen-Serie der Schwaben hielt auch gegen den badischen Rivalen vom Bodensee. Am Samstagabend erarbeitete sich das Team von Jens Bürkle unaufgeregt den zwölften Sieg im 13. Punktspiel.

36:30 im Süd-Derby gegen Konstanz: HBW Balingen-Weilstetten bleibt weiter ungeschlagen

Der HBW feierte einen weiteren Heimsieg.

„Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben“, gestand der Balinger Coach nach dem souveränen Heimsieg ein, „es war keine ganz einfache Woche, ein paar Spieler waren gesundheitlich angeschlagen.“ Der Sportwissenschaftler stieß erst am Spieltag wieder zur Mannschaft, fehlte krank – die Vorbereitung absolvierte der Tabellenführer unter der Regie von Co-Trainer Tobias Hotz.

„Offensichtlich hat er es so gut gemacht, dass wir hier 36 Tore schießen“, betonte der 42-Jährige, welcher trotzdem nicht ganz zufrieden war: „Die Abwehr hat ein bisschen gewackelt. Nach der Pause kriegen wir 20 Gegentreffer. Das ist mir zu viel.“ Es sei ein munteres Spiel gewesen, fand der erfahrene Übungsleiter, „von beiden Seiten gut gelöst.“

HSG startet besser

Im Süd-Gipfel generierte der Aufsteiger vom Bodensee in der Anfangsphase die besseren Szenen, führte nach einem nervösen Beginn der Schwaben mit 2:0 (3. Minute). Es dauerte fast vier Minute, ehe Patrick Volz gegen seinen Ex-Klub netzte: zum 1:2 aus Balinger Sicht. Die fanden vor über 2200 Zuschauern in der SparkassenArena nicht richtig rein. Gut, dass HBW-Torhüter Mario Ruminsky den Blau-Gelben vier von sechs Würfen wegnahm. Vor dem Konstanzer Kasten ließ der Primus in einer temporeichen ersten Spielsequenz aber einfach zu viel liegen. Dreimal egalisierte Moritz Strosack, doch der Außenseiter legte erneut vor, stellte wieder auf plus Zwei (4:6/13.).

Früh schärfte Bürkle nach, brachte Jona Schoch für Daniel Ingason im linken Rückraum. Der Ex-Kapitän sorgte aus neun Metern für den Anschluss, doch die Gäste konservierten weiter den Zwei-Tore-Vorteil (5:7/14.). Die Balinger versuchten vorerst vergebens Ruhe rein – und die Abwehr stabil zu kriegen. Das klappte nicht. Schoch zimmerte die Kugel direkt auf den Körper von HSG-Keeper Leon Grabenstein. Das pushte die Badener weiter, welche nicht nur konsequent verteidigten, sondern auch sehr variabel angriffen.

HBW stark vor der Pause

Und doch fielen sie sukzessive zurück. Die „Gallier“ machten nun deutlich weniger Fehler, legten beim 10:9 erstmals vor (23.). Vom Kreis hatte Tobias Heinzelmann nach feinem Zuspiel von Filip Vistorop getroffen. Ingason, inzwischen für Guilherme Linhares de Souza im rechten Rückraum, stellte auf 12:10 (25.).

Bei den Gästen schlichen sich mehr und mehr unpräzise Anspiele und schlechte Würfe ein. Das bestrafte der Spitzenreiter konsequent: mit Toren von Schoch und Volz (2) zum 15:10 (28.). Auf der Gegenseite blieb Ruminsky über sechs Minuten ohne Gegentreffer. Volz sorgte mit seinem siebten Treffer in Durchgang eins für den 16:10-Pausenstand.

Konstanz kommt nicht ganz ran

Nach dem Seitenwechsel mühte sich die Bodensee-Truppe zunächst vergebens, fiel nach einem 0:7-Negativlauf seit der 24. Minute mit 10:17 zurück (31.). Dennoch: Das Ding war nicht durch. Konstanz wehrte sich, kam beim 18:21 nochmals in Schlagdistanz (39.). Bürkle reagiert, beorderte wieder seine arrivierten Akteure auf die Platte. Die hielten die HSG auf Distanz, stellten beim 25:19 (42.) den alten Abstand wieder her. Unspektakulär verwalteten die Kreisstädter den komfortablen Vorsprung, ließen nichts mehr zu.

Das von Jörg Lützelberger beschworene „Wunder von Balingen“ blieb aus. Der Konstanzer Kommandogeber wusste auch weshalb: „Der HBW hat Schwierigkeiten, ins Spiel reinzukommen. Trotzdem sehen wir da, dass es natürlich eine Mannschaft mit Qualität ist. Die nicht irgendwie nervös wird, sondern ihren Stiefel weiterspielt. Und dann kommt eben dieser Sechs-Tore-Rückstand, den wir dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr aufholen können.“