27:28-Heimniederlage: Konstanz 2 schockt die „Füchse“ in letzter Sekunde

Von Daniel Drach

In einer gut besuchten Längenfeldhalle entwickelte sich das erwartet enge Spiel. Letztlich setzte sich der Tabellendritte vom Bodensee gegen den TV Weilstetten aber nicht unverdient durch – auch dank eines Geniestreichs in der letzten Sekunde.

27:28-Heimniederlage: Konstanz 2 schockt die „Füchse“ in letzter Sekunde

Vor heimischer Kulisse musste sich der TV Weilstetten am Samstag geschlagen geben.

Lange Zeit waren die „Füchse“ im Rahmen ihres alljährlichen Sponsorenabends einem Rückstand hinterhergelaufen, doch in der Schlussminute tankte sich Nick Single durch und stellte 18 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich wieder her. HSG-Trainer Matthias Stocker bat das Gäste-Team an die Seitenlinie, gab den letzten Angriff vor. Dieser sollte die Hausherren ins Mark treffen. Doch der Reihe nach.

Weilstetter Fehlstart

In einer temporeichen Anfangsphase erwischten die Weilstetter einen Fehlstart, lagen früh mit 0:3 zurück (4. Minute). Doch in der Folge stand die TVW-Abwehr stabiler. Die Konstanzer, die zuvor neunmal in Folge nicht verloren hatten, leisteten sich nun einige technische Fehler und so drehten die Gastgeber die Partie. Beim 5:4 warf Zappa Single seine Farben erstmals in Front (9.), wenig später erhöhte Micha Kübler auf 7:5 (12.).

Daniel Weckenmann verletzt sich

Allerdings verloren die personell ohnehin schon gebeutelten „Füchse“ mit Daniel Weckenmann ihren Rechtsaußen verletzungsbedingt. Das Spiel wogte indes weiter hin und her. Nach 20 Minuten hatten die Gäste die Nase wieder mit 10:8 vorne. Vor allem das Spiel über den Kreis bekamen die Hausherren nicht in den Griff. In dieser Phase hielt TVW-Keeper Jonas Baumeister sein Team mit einigen Paraden in Schlagdistanz. So erarbeiteten sich die Weilstetter wieder den Ausgleich. Drei Minuten vor Ende des ersten Abschnitts stellte Felix Saueressig beim 12:12 bereits den Halbzeitstand her – mit dem der TVW gut bedient war.

Rasante Partie nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel ging es rasant weiter. Beide Mannschaften drückten aufs Tempo, doch keiner der beiden Kontrahenten konnte sich einen echten Vorteil herausspielen. Bis zum 15:14 legten die „Füchse“ noch vor (34.), dann wendete sich das Blatt. Die Stocker-Truppe ging wieder mit 18:17 in Front, musste dann aber eine zweifelhafte Rote Karte gegen Jerome Portmann hinnehmen (39.). Allerdings verpassten es die Gastgeber, daraus Profit zu schlagen, vergaben innerhalb von wenigen Minuten gleich zwei Siebenmeter.

So zogen die Konstanzer über das 20:18 (44.) auf 22:19 davon (46.). Die „Füchse“ setzten alles auf eine Karte, brachten den siebten Feldspieler – mit Erfolg. Felix Narr stellte beim 21:22 den Anschluss wieder her (49.).

No-Look-Kempapass bringt Entscheidung

In der Endphase parierte Marko Makowski einen Siebenmeter und die Weilstetter durften weiter hoffen. Tatsächlich netzte Narr drei Minuten vor dem Ende per Strafwurf wieder zum 25:25-Ausgleich. 60 Sekunden vor dem Ende gingen die Gäste wieder in Front, ehe Single egalisierte.

Es folgte der besagte letzte Angriff. Die Bodensee-Sieben spielte die Zeit clever runter, dann brachte Regisseur Benjamin Schweda von der Mittelposition aus einen No-Look-Kempapass auf Linksaußen. Dort stand Patrick Volz förmlich in der Luft und verwertete das perfekte Zuspiel mit der Schlusssirene eiskalt zum 28:27-Endstand.

Die Gäste bejubelten einen nicht unverdienten Auswärtssieg. „Heute war unser Tempospiel eher schlecht“, resümierte TVW-Coach Sascha Ilitsch, „in der Abwehr haben wir leider mit keiner Formation Zugriff bekommen. Daher hat Konstanz verdient gewonnen.“

TV Weilstetten: Baumeister, Makowski, Seeger; N. Single (6/2), Kübler (5/1), Kaunz (4), Z. Single (4), Narr (3/1), Bischoff (1), F. Mayer (1), F. Saueressig (1), Singer (1), Wagner (1), Weckenmann.

Spielfilm: 0:3, 7:5, 8:10, 12:12 – 15:14, 19:22, 25:25, 27:28.