„Es war extrem eng und hektisch“, fährt der Balinger Kommandogeber fort, welcher ein Spiel mit vielen Wellen sah. Nach einer 13:11-Pausenführung der Schwaben erwischten die Westdeutschen nach dem Seitenwechsel den besseren Start, verloren aber in der Folge die Kontrolle – und am Ende das Spiel.

„Es hat uns vor Wochen noch ausgezeichnet, dass wir 60 Minuten unser System durchgezogen und uns keinen großen Kopf gemacht haben“, erklärt Löwen-Dompteur Sebastian Hinze, „da merkt man nun sicher die Niederlagen, welche wir hatten. Da fehlten Kleinigkeiten.“

Just diese waren am Ende entscheidend. Die Bergischen kamen beim 25:26 zwar noch einmal in Schlagdistanz, ehe Vladan Lipovina für die Entscheidung sorgte. „Am Ende hatten wir etwas Glück, keinen Schrittfehler abgepfiffen zu bekommen“, gesteht Bürkle ein, „insgesamt war es aber ein tolles Spiel von uns.“

Ausgeglichene Anfangsphase

Nach dem Eulen-Erfolg in Hannover nahm der Druck auf die „Gallier“ zu, welche im Nachholspiel gegen den Fusionsklub aus Solingen und Wuppertal in der ausgeglichenen Anfangsphase die besseren Szenen hatten. HBW-Keeper Mike Jensen setzte die ersten Akzente – und die Schwaben, welche erwartungsgemäß im Sieben-gegen-Sechs angriffen, lagen hauchdünn vorne: mit 2:1 (5. Minute).

Nach drei Niederlagen in Folge wackelten die Westdeutschen kurz, drehten in der Folge aber einen knappen 3:5-Rückstand (9.) in eine 7:6-Führung (16.). Es war ein hochintensives, aber nicht hochklassiges Duell in der SparkassenArena, welches weiter von starken Abwehrreihen und zwei exzellenten Torhütern geprägt wurde.

Knappe Pausenführung

Bürkle war nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft in dieser Phase und bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Ruhig justierte der Sportwissenschaftler bei minus zwei aus Sicht der Schwaben nach. Diese drehten mit einem 3:0-Lauf die Partie, lagen nun wieder vorne (10:9/23.). Der HBW konservierte den knappen Vorteil, führte zur Pause mit 13:11.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Bergischen den besseren Start. Der Ex-Balinger Tomas Mrkva parierte drei Würfe in Folge – und der BHC erarbeitete sich mit drei Toren in Folge wieder leichte Vorteile (13:14/33.). Markant: die fehlenden personellen Optionen des Tabellen-16. im Rückraum. Per Kempa sorgte Tim Nothdurft für den Ausgleich, aber es blieb zunächst bei der knappen Gästeführung.

Entscheidend setzte sich aber keine der beiden Mannschaften ab. Bitter für die Balinger, dass nach einem gehaltenen Siebenmeter von Jensen direkt ein Ballverlust folgte und Arnor Gunnarsson ins leere Tor traf: zum 18:19 aus Sicht der Gäste (41.). Wichtig, dass Björn Zintel aus der Distanz erfolgreich war.

Vorteil für die „Gallier“

Die Schlussviertelstunde war unglaublich intensiv. Nach dem Anschlusstreffer von Jeffrey Boomhouwer (22:21/47.) setzten sich die Balinger erstmals mit drei Treffern ab: beim 24:21 (53.). Es war extrem wichtig, dass Lipovina in der Crunchtime traf. Trotzdem wurde es in Unterzahl noch einmal eng für die „Gallier“, aber Oddur Gretarsson per Strafwurf und Jensen, der klasse gegen Linus Arnesson parierte, hielten zunächst den Drei-Tore-Vorsprung fest (26:23/56.).

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Der BHC stemmte sich gegen die drohende Niederlage, kam beim 25:26 noch einmal heran und noch knapp zwei Minuten waren zu absolvieren. „Es war ein extrem kämpferisches Spiel, das in beide Richtungen gehen kann“, bilanziert Hinze, „beide Mannschaften hatten immer wieder Phasen, in denen sie ein bisschen Abstand schaffen konnten, aber die andere Mannschaft dann dagegen stand.“

Symptomatisch für das Spiel: Während Lipovina erneut netzte, zeigten die Westdeutschen nun Nerven. „Wir haben nach hinten raus kühlen Kopf bewahrt“, meint Bürkle, „haben fantastisch verteidigt, nur 25 Gegentore kassiert. Die Moral war unfassbar gut. Beim BHC sind vielleicht ein paar Dinge im Moment etwas schwieriger, während wir einen kleinen Lauf und Selbstvertrauen haben.“

HBW Balingen-Weilstetten – Bergischer HC: Teams & Tore

HBW Balingen-Weilstetten: Jensen (1. – 46. und ab. 49., 25 Gegentore/13 Paraden), Ruminsky (46. – 49., 2/0), Bozic (n.e.); Saueressig (6), Lipovina (4), Beciri (3), Zintel (3), Strosack (3), Wiederstein (2), Nothdurft (2), Heinzelmann (2), Gretarsson (2/2), Kirveliavicius, Zobel, Diebel.

Bergischer HC: Rudeck (n.e.), Mrkva (1. – 60., 27 Gegentore/13 Paraden); Boomhouwer (6/1), Schmidt (5), Darj (4), Gunnarsson (3), Uscins (2), Babak (1), Szücs (1), Gutbrod (1), Arnesson (1), Stutzke (1), Weck, Nippes, Nikolaisen, Bergner.

Schiedsrichter: Kuttler/Merz (Meckenbeuren/Oberteuringen).

Spielfilm: 2:1 (5.), 3:3, 5:5, 6:7 (16.), 7:9, 9:9, 11:9 (26.), 13:11 – 13:14 (33.), 15:15, 17:16, 19:17 (40.), 20:19, 23:21, 26:23 (55.), 27:25.

Siebenmeter: 3/2:4/1 (Gretarsson wirft an die Latte/48.– Gunnarsson wirft an die Latte/30., Boomhouwer und Gunnarsson scheitern an Jensen/41. und 49.).

Zeitstrafen: 12:4 Minuten (Zobel/2, Kirveliavicius/2, Wiederstein/2 – Schmidt). Strafe gegen die BHC-Bank (58.).

Nächstes Spiel: Eulen Ludwigshafen – HBW Balingen-Weilstettten (30. Mai, 13.30 Uhr, Friedrich Ebert Halle).