2:5 gegen Mainz 2: Balinger Dreifachwechsel nach 45 Minuten verfehlt die erhoffte Wirkung

Von Matthias Zahner

Da lief wenig zusammen bei der TSG Balingen. Die Reserve des 1. FSV Mainz 05 führte auf dem Kunstrasenplatz bei der Bizerba-Arena zur Pause mit 3:0 und erhöhte kurz nach dem Seitenwechsel gar auf 4:0.

2:5 gegen Mainz 2: Balinger Dreifachwechsel nach 45 Minuten verfehlt die erhoffte Wirkung

Simon Klostermann will bald wieder treffen.

Den Drei-Tore-Rückstand in der Halbzeit wollte Balingens Trainer Martin Braun mit frischem Personal noch umbiegen. Marc Pettenkofer, Kaan Akaaya und Tim Wöhrle kamen für Daniel Seemann, Adrian Müller und Fabian Kurth. Müller und Seemann hatten durch ihre Ballverluste Anteile an den Gegentreffern zum 0:2 und 0:3 erworben. Und Kurth hatte auf der rechten Abwehrseite große Mühe mit den quirligen U 23-Spielern, die auf dem Kunstrasenplatz die Kugel – und entsprechend auch die Balinger laufen ließen. „Mainz hat durch vier Chancen drei Tore gemacht, die wir durch individuelle Fehler auch zu einfach zugelassen haben. Und vorne waren wir zu schwach bei der Chancenverwertung, sonst kann es zur Halbzeit 3:2, eventuell auch sogar 3:3 stehen“, sagt TSG-Verteidiger Jonas Vogler.

Balingen-Schreck heißt Brandstetter

Brauns Dreifachwechsel zum Start in den zweiten Durchgang verfehlte die erhoffte Wirkung. Simon Brandstetter erzielte in der 48. Minute seinen dritten Tor an diesem Nachmittag. Der 30-Jährige hatte schon beim 2:1 im Hinspiel doppelt getroffen. „Wir haben es nicht geschafft, so konsequent und stabil wie sonst meistens zu verteidigen. Gegen so eine spielstarke Mannschaft ist es dann schwer, etwas zu holen. Außerdem waren wir vorne vor dem Tor nicht so effizient wie Mainz“, analysiert Balingens Stürmer Simon Klostermann. Spätestens also nach dem 0:4 war das Spiel entschieden. „Das Traumtor kurz nach der Halbzeit kam sehr unpassend für uns. Wenn das nicht fällt, hätte es eventuell noch spannend werden können“, meint Vogler.

Klostermann glaubt an die Wende

Auch nach dem 0:5 gab sich die TSG nicht auf und kam auf 2:5 heran. „Man darf während des Spiels nie den Glauben daran verlieren, es noch drehen zu können. Natürlich ist es schwer, mental noch daran zu glauben, wenn es für den Gegner 3:0 oder 4:0 steht. Trotzdem darf man sich nicht hängen lassen und ich glaube, das haben wir auch bis zum Schluss nicht gemacht. Deshalb konnten wir noch zwei Ehrentreffer erzielen“, so Klostermann. Gleicher Meinung ist der eingewechselte Tobias Dierberger. „Die Reaktion, die wir gezeigt haben, verdeutlicht, dass wir einen guten Teamgeist haben und nicht die Köpfe hängen lassen“, sagt er. Der Außenspieler bereitete das 1:5 vor und traf zum 2:5 kurz vor dem Ende auf dem Kunstrasenplatz, der zuvor von Mitarbeitern der Stadt Balingen mit Unterstützung von ehrenamtlichen TSG- Helfern geräumt worden war.

0:4 im Dezember

Ob die TSG am Samstag in Bahlingen ebenfalls auf Kunstrasen spielt, steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass sich die beiden Teams gut kennen. Zuletzt verloren die Kreisstädter ein Testspiel vor dem Re-Start im Dezember mit 0:4 am Kaiserstuhl. „Bahlingen ist ein offensives und spielstarkes Team. Deshalb müssen wir mit 100-prozentiger Bereitschaft in das Spiel gehen und versuchen, die einfachen Fehler zu vermeiden, was uns in den meisten Spielen der Saison auch gelungen ist. Wenn wir unser Maximum erreichen, jeder an sein Limit geht, haben wir eine gute Chance zu punkten“, sagt Vogler. Der BSC ist Neunter und hat nur zwei Zähler weniger als die siebplatzierte TSG. „Wir müssen es wieder schaffen, unsere Stärken auf den Platz zu bringen: defensive Stabilität und schnelles Kontern nach Ballgewinnen. Bahlingen wird ähnlich spielstark wie Mainz auftreten, weshalb es sehr wichtig sein wird, diese zwei Tugenden so gut als möglich zu erfüllen“, blickt Klostermann voraus.