Albstadt

1969 kam der Brunnen, dann folgten die Feste: Dieses Jahr wurde in Margrethausen Jubiläum gefeiert

20.08.2019

Von Horst Schweizer

1969 kam der Brunnen, dann folgten die Feste: Dieses Jahr wurde in Margrethausen Jubiläum gefeiert

© Horst Schweizer

Dort wo 1969 alles begann: Josef und Margret Ungar am Brunnen „Unter Heubelstein“.

Vor fünfzig Jahren schufen in Margrethausen Mitglieder des Albvereins einen Brunnen „Unter Heubelstein“. Seither gibt es die beliebten Brunnen- und Klosterhoffeste.

Mit dem diesjährigen Klosterhoffest feierte die Albvereins-Ortsgruppe auch das 50-jährige Bestehen des Festes an sich. „Wir erinnern uns gerne an die Anfänge und den seitherigen Fortbestand“, meinte Vertrauensmann Josef Ungar.

1969 wurde der Grundstein gelegt

Der Grundstein wurde 1969 im Feuchtgebiet „Unter Heubelstein“ gelegt. Die dortige Quelle war für den damaligen Vertrauensmann Wilhelm Schairer Anlass, diese zu fassen und mit dem Wasser einen neuen Brunnen zu speisen.

Mit dabei waren Rupert Spohn, Reinhold Leins, Hans Bitzer und Bürgermeister Gregor Götz, der zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe war. Nach den Grabarbeiten war Maurer Reinhold Leins für die Betonarbeiten gefragt. Rund zweieinhalb mal eineinhalb Meter groß und siebzig Zentimeter tief wurde das Objekt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Sitzgarnitur statt Teich

Daneben entstand ein Teich mit einigen Fischen. Wegen zunehmenden Unrats darin wurde dieser einige Jahre später wieder zugeschüttet. Erstellt wurde eine Sitzgarnitur mit fünf Bänken und zwei Tischen, die heute noch Bestandteil der Anlage sind.

Man habe schnell erkannt, so Josef Ungar nach Überlieferungen, dass die Anlage an dem gerne begangenen Feldweg gut besucht wurde. Die Albvereinler hätten die Chance gesehen, mit einem Festle einige Mark für die Vereinskasse zu erwirtschaften.

Brunnenfest wurde immer beliebter

Bänke seien dafür aufgestellt worden, es gab Flaschenbier und gegrillte Würste. Das Brunnenfest ward geboren und erfreute sich schnell wachsender Beliebtheit. Margret Ungar, Tochter von Rupert und Emma Spohn, war mit den Eltern von Anfang an dabei. Als damals noch junges „Mädle“ könne sie sich erinnern, dass im Brunnen das Flaschenbier gekühlt wurde.

Bis heute hat Margret Ungar, längst durch ihre Kinder- und Jugendarbeit eine feste Größe in der Ortsgruppe, kein Fest versäumt. Von Anfang an hat sie mit Hand angelegt und bis heute stets den Part der Bedienung übernommen. 1976 kam Josef Ungar zum Albverein. Ein oder zwei Jahre nach dem Brunnen wurde eine Grillstelle gebaut.

Josef Ungar erinnert sich an einen Rekord

Das Stromkabel für die Geräte auf einem später aufgestellten Wagen wurde entlang des Fußwegs aus dem Ort gelegt. „Wir haben Bier gezapft und Steaks gegrillt“, so Josef Ungar. Er könne sich an den Rekord erinnern, als sieben Fünfzig-Literfässer benötigt wurden, um die durstigen Kehlen zu löschen. „Die lauten Pfeiftöne beim jeweiligen Anstich habe ich heute noch in den Ohren“, lacht er.

Ehefrau Margret ergänzt, dass damals jährlich eine Clique Ebinger Bürger zum Frühschoppen kam. Ebenfalls, dass mit einem Glücksrad auch Weinflaschen ausgespielt wurden. „Manche Gäste tranken den Wein gleich dort. Es wurde vielmals richtig lustig“, erinnert sich Margret Ungar gerne zurück.

Seit Anfang der 1990er wird das Fest im Klosterhof gefeiert

Bis Anfang der 1990er Jahre wurde zum „Brunnenfest bei der Buche“ eingeladen. Durch Auflagen und eine fehlende Infrastruktur wechselte die Ortsgruppe in den Klosterhof. Seither wird stets am Sonntag zum Auftakt der Handwerkerferien das gleichnamige Fest, das auch ein halbes Jahrhundert nach seiner Premiere beliebt ist, gefeiert.

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