Beim Graben eines Brunnens entdecken die Maurer in Sevillia ein unterirdisches Gewölbe, welches wahrscheinlich ein Kerker der Inquisition war. Das Gewölbe war 27 Fuß lang und 12 Fuß breit und von sechs starken Steinpfeiler getragen. An jedem der Pfeiler befand sich ein eiserner Ring, zwei derselben waren frei; an vier waren aber in Mumien verwandelten Leichen angeschlossen, von denen drei auf ganz schwarz gewordenem Stroh lagen. Die Kleidung einer der Mumien hatte der Feuchtigkeit, dem Moder widerstanden; sie war aus Seide angefertigt. Die Fußbekleidung dreier der Mumien hatte sich auch erhalten, die vierte hatte nackte Füße, war dem Anschein nach ein Mönch, der im Augenblick des Hinscheidens seinen Rosenkranz geküsst hatte. In der Mitte des Gewölbes hing eine ganz verrostete Laterne aus Eisenblech. Die Unglücklichen starben hier den Hungertod.
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