Albstadt-Ebingen

Sie half vielen Babys auf die Welt: Krankenschwester Lieselotte wird 90

05.04.2019

von Horst Schweizer

Lieselotte Apel, in Ebingen als Krankenschwester Lieselotte ein Begriff, wird am Sonntag bei guter Gesundheit 90 Jahre alt.

„Ich kann mit meinen neunzig Jahren zufrieden sein, es geht mir doch recht gut“, freut sich Lieselotte Apel über ihren Gesundheitszustand. Diesen Sonntag wird die Ebingerin stolze 90 Jahre alt.

Sie half vielen Babys auf die Welt: Krankenschwester Lieselotte wird 90

Lieselotte Apel.Foto: Hsch

Sie wurde am 7. April 1929 mit dem Mädchennamen Zeidler in Oppeln geboren, wuchs mit einem Bruder, der im Zweiten Weltkrieg vermisst wurde, auf. Die Eltern betrieben in Ziegenhals eine Knopffabrik, von dort aus flüchtete sie mit der Mutter nach Dresden, erlebte dort 1945 die schweren Bombenangriffe auf die Stadt mit. Nach dem Krieg ging Lieselotte Zeidler nach Osnabrück, wo sie eine Ausbildung als Krankenschwester der Diakonie machte.

Im Krankenhaus lernte sie Waldemar Apel kennen und lieben, die Heirat war 1951 in dessen Heimatort Burg bei Magdeburg. 1952 wurde Tochter Gudrun geboren.

Im selben Jahr erfolgte die getrennte Flucht – der Ehemann war damals Kreissekretär der CDU – in den Westen. In Berlin fanden sie wieder zusammen, kamen über Stuttgart in Lager nach Balingen und nach Hechingen.

Waldemar Apel bekam eine Anstellung im Jugendsozialwerk Truchtelfingen, seither wohnt die Familie in Ebingen. 1958 wurde Sohn Gerhard, zwei Jahre später Jürgen geboren.

1963 begann Lieselotte Apel als Krankenschwester am Krankenhaus Truchtelfingen, ging später nach Ebingen. Dort wurde sie Leiterin der Gynäkologie und stellvertretende Pflegedienstleiterin, ging 1981 in Rente. Bekanntheitsgrad erlangte sie zudem durch die Schlagzeile der 1000sten Geburt während ihrer Tätigkeit in Ebingen.

„Dies war ein schöner und erfüllender Beruf“, erinnert sie sich. Das Ehepaar, der Ehemann verstarb 2010, war immer sehr reisefreudig. Viel wurde die in Italien verheiratete Tochter Gudrun besucht, ebenso Sohn Jürgen bei dessen Auslandsaufenthalten für den Bundesgrenzschutz in Ecuador, Ägypten oder Sudan. Auch Thailand und Venezuela besuchten die Apels.

Bis heute hält sich Lieselotte Apel mit Sohn Gerhard über die Wintermonate einige Monate in Spanien auf. Gemeinsam suchen die beiden auch die heilende Kraft der Thermalbäder, nach Ostern geht es wieder für zwei Monate nach Ungarn.

Stolz ist Elisabeth Apel, dass sich ihre drei Kinder täglich liebevoll um sie kümmern, in deren Kreis am Sonntag auch der runde Geburtstag gefeiert wird. Stolz ist sie ebenso auf ihren Enkel Vito, der es als Ju-Jutsu-Weltmeister ins Guinnessbuch schaffte.

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