Meßstetten-Unterdigisheim

Unterdigisheim ist reich an Kleindenkmalen

04.04.2019

Die Pflege und der Erhalt der christlichen Symbole ist den Bürgern sehr wichtig. Dafür werden sie bei einem Kulturabend von Bürgermeister Frank Schroft geehrt.

Auf Initiative des Schwäbischen Heimatbundes wurde im Jahr 2000 das Projekt zur Erfassung und Dokumentation von Kleindenkmalen ins Leben gerufen. Im Zollernalbkreis ergriff das Kreisarchivamt die Initiative.

Unterdigisheim ist reich an Kleindenkmalen

© Privat

In Unterdigisheim finden sich viele Zeugnisse der Ortsgeschichte. Damit sie auch für die Nachwelt erhalten bleiben, kümmern sich engagierte Bürger um die Pflege. Ihr Einsatz honoriert Bürgermeister Frank Schroft beim Kulturabend.

110 Ehrenamtliche waren seit Oktober 2010 unterwegs. Zusammengekommen sind 3392 Kleindenkmale, die 61 Ordner füllen. Im Februar dieses Jahres ist das dazugehörende Buch „Schätze am Wegesrand“ erschienen, das Kreisarchivar Andreas Zekorn bei einer Veranstaltung im Landratsamt bereits vorgestellt hat.

Unterdigisheim ist reich an Kleindenkmalen

© Privat

Die Erhebung in Unterdigisheim führte Gemeinderat und Revierförster Thomas Holl im Oktober 2012 durch. Für die Präsentation beim Kulturabend in der nächsten Woche wurde die Sammlung in den Jahren 2018/19 von Ortschaftsrat Salvatore Bertolino ergänzt und aktualisiert.

Unterdigisheim ist reich an Kleindenkmalen

Zahlreiche Haus- und Wegkreuze prägen das Ortsbild von Unterdigisheim.

In Unterdigisheim gibt es insgesamt 19 Kleindenkmale, und zwar ein Bildstock, ein Gefallenendenkmal, zwei Hauskreuze, eine Kapelle, zwei Mariengrotten, elf Wegkreuze und ein Friedhofskreuz.

Die Präsentation, die der Musikverein Unterdigisheim untermalt, zeigt, wie Wegkreuze die katholische, ländliche Frömmigkeit mitprägten. Die Prozession an Fronleichnam führte entlang der Wegkreuze in der Dorfmitte, die an Christi Himmelfahrt startete in der Kirche, ging durch die Ortschaft, mitten durch den Wald, entlang der Wegkreuze hoch zu den Feldern und Richtung Wolfenhof.

Vier Stationen steuerten die Katholiken an. Sie mussten dabei 2,8 Kilometer mit 139 Metern Höhenunterschied bewältigen. „Männer ziehen den Hut und Frauen schlagen das Kreuz, immer wenn man an einem Kreuz vorbeikommt“, heißt es in der Chronik.

„Das war früher üblich, das sind Gesten der Demut, der Dankbarkeit“, so Salvatore Bertolino. Jede Zeit habe ihre Zeichen, sie zu erkennen und zu verstehen, sei wichtig. Weiter schreibt er in seiner im Namen des Ortschaftsrates verfassten Einladung zum Kulturabend: „Die Kleindenkmäler laden uns ein, aus der Erinnerungskultur zu lernen.

In Unterdigisheim erinnern sie uns an die Überwindung von Not, an die Heilung nach schwerer Krankheit, an die Freude des Lebens und der Schöpfung. Sie mahnen vor Krieg und Zerstörung, sind ein Aufruf zu Frieden und Verständigung, ein Symbol der Hoffnung.“

Der Kulturabend findet am Dienstag, 9. April, in der Festhalle in Unterdigisheim statt. Beginn ist um 20 Uhr. Kreisarchivar Andreas Zekorn stellt zunächst das Buch „Schätze am Wegesrand“ vor, dann präsentiert Ortschaftsrat Salvatore Bertolino die Kleindenkmäler in Unterdigisheim.

Den Höhepunkt des Abends bildet die Ehrung der 20 Betreuer, die durch ihr ehrenamtliches Tun die Sehenswürdigkeiten in ihrer Heimatgemeinde pflegen und erhalten. Bürgermeister Frank Schroft hält die Laudatio. Mitveranstalter des Kulturabends sind der Musikverein und der Männergesangverein Frohsinn. Die Bewirtung übernimmt die Feuerwehr.

In Zusammenarbeit mit dem Wanderverein schließt sich am Sonntag, 14. April, eine Themenwanderung entlang der Kleindenkmäler in Unterdigisheim an.

Diesen Artikel teilen: