Balingen-Heselwangen

Sonnenschein und Sturm im Gepäck: das Wetter im März

02.04.2019

von Karl-Heinz Jetter

Der Verlauf im März war zweigeteilt. Auf eine verregnete und überaus windige bis stürmische erste Monatshälfte folgte eine mehr frühlingshafte, mit viel Sonnenschein und steigenden Temperaturen.

Im Gesamten betrachtet fiel der diesjährige März zu warm, recht sonnig und etwas nässer als üblich aus. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,3 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 57,8 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 – 2010 durchschnittlich 136,6 Stunden.

Sonnenschein und Sturm im Gepäck: das Wetter im März

© Jochen Holp

Die Sonne findet am Tagesende noch einen Weg durch die nahende Wolkenfront. ZAK-Leser Jochen Holp hat das Foto am 8. März zwischen Ostdorf und Geislingen in der Nähe der Reitanlage aufgenommen. Zwei Tage bevor Sturmtief „Eberhard“ relativ folgenlos über den Zollernalbkreis zieht.

Der März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 6,6 Grad Celsius, 62,9 Liter (109 Prozent) Niederschlag und auf 179,7 (132 Prozent) Sonnenscheinstunden. Im diesjährigen März wurden auch noch acht Frosttage registriert (durchschnittlich sind es 15 Frosttage und 0,8 Eistage) und an vier Tagen fiel noch Schnee. Eine geschlossene Schneedecke wurde aber nur an zwei Tagen registriert.

Der Monat begann mit Regen und verhaltenen Temperaturen. Ab dem 3. März kam Wind auf. Die in rascher Folge vom Atlantik heran- und durchziehenden Sturmtiefs galt es aufzunehmen. Einen ersten windigen Höhepunkt brachte Tief „Bennet“ am Rosenmontag, 4. März.

Am Vormittag kam „stürmischer Wind“ auf, der zeitweise zum „Sturm“ anschwoll. Ab einer Windgeschwindigkeit von mehr als 62 km/h wird der Wind als „Stürmischer Wind“ bezeichnet und ab 75 Kilometer als Sturm und bekommt auf der sogenannten Beaufort-Skala die Windstärke 9 zugewiesen.

An der Station wurde eine Windspitze von 81 Kilometer registriert – die Station des Deutschen Wetterdienstes auf Bronnhaupten zeigte 88 Kilometer in der Spitze an, und die Meteogroup-Station auf dem Degerfeld meldete am Rosenmontag 98 Kilometer als höchste Windgeschwindigkeit.

Viel Regen und Wind

Nass und stürmisch ging es auch in den Folgetagen weiter. Fast jeder Tag war ein Regentag, und fast an jedem Tag blies der Wind mindestens in Windstärke 6 (39 Kilometer und mehr).

Einen weiteren Höhepunkt beim Wind gab es am Sonntag, 10. März, mit Sturmtief Eberhard. Jetzt hatte die DWD-Station in Meßstetten mit 91 Kilometern die Nase vorn – die DWD-Station Bronnhaupten meldete 85 Kilometer und in Heselwangen blies der Wind in der Spitze mit 75 Kilometer. Es gab Sturmschäden an Gebäuden und in den Wäldern – auch ein Narrenbaum musste wegen Bruchgefahr vor Aschermittwoch gefällt werden, doch von ganz schlimmen Sturmschäden blieb der Landkreis verschont.

Kurz vor der Monatsmitte kehrte auch der Winter nochmals zurück. Am 11. März schüttete Frau Holle nochmals die Betten, und zum Messtermin am nächsten Morgen bedeckten zwei Zentimeter pappiger Neuschnee die Flur, der aber bis zum Mittag schon wieder abgeschmolzen war.

Am 14. März schneite es nochmals drei Zentimeter – an der DWD-Station in Meßstetten auf 900 Meter über dem Meer – waren es beachtliche 19 Zentimeter. Kurz nach der Monatsmitte beruhigte sich das Wetter.

Wind und Regen hatten nunmehr aufgehört und die Sonne ließ sich vermehrt blicken. Im ersten Monatsdrittel schien die Sonne an der Station nur 34,9 Stunden, im zweiten waren es schon 47,6 Stunden und im letzten Drittel war es mit 97,2 Stunden am sonnigsten.

Sonnenschein und Sturm im Gepäck: das Wetter im März

© Karl-Heinz Jetter

Der Witterungsverlauf im März war zweigeteilt.

Am astronomischen Frühlingsanfang, am 20. März, ging die Temperatur nochmals in der Luft auf minus 3,7 Grad zurück – am Boden auf minus 5,5 Grad, und die Lufttemperatur kam tagsüber nicht über 10 Grad hinaus. Danach begann es bei zunehmend frühlingshaften Temperaturen auch zu grünen.

Nun zog das Wetter die Menschen ins Freie, um sich an den Farben der Frühblüher zu erfreuen. Ganz zum Monatsende hin war es am wärmsten und sonnigsten – 19,5 Grad am 30. März bei zwölf Stunden Sonnenschein, und jetzt fingen auch die Kirschbäume an zu blühen. Alle angeführten Werte wurden in Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

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